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Tesla und die Mitarbeiter in Grünheide scheinen sich weiterhin nicht zusammenraufen zu können

Das Unternehmen sprach kranken Mitarbeitern offenbar Warnungen aus

NTG24 - Tesla und die Mitarbeiter in Grünheide scheinen sich weiterhin nicht zusammenraufen zu können

 

Kürzlich erst gab es Meldungen darüber, dass Tesla seinen Angestellten in Grünheide höhere Löhne auszahlen möchte. Das klang schon fast ein wenig nach Annäherung, nachdem zuvor über 1.000 Angestellte bei einer von der Gewerkschaft IG Metall organisierten Aktion auf diverse Missstände beim Arbeitsschutz aufmerksam machten. Wie sich zeigt, hat sich aber am Kernproblem offenbar nur wenig verbessert.

Letzteres besteht vor allem darin, dass Tesla (US88160R1014) von seinen Angestellten in der brandenburgischen Gigafactory offenbar zu viel in zu kurzer Zeit erwartet und ein Klima der Angst zu schüren scheint. Darauf zumindest wiesen unlängst Berichterstattungen des „Stern“ hin. Tesla selbst wehrt sich zwar gegen entsprechende Anschuldigungen, kann jedoch nicht verhindern, dass weitere unangenehme Schlagzeilen die Runde machen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenLaut der IG Metall haben die rigorosen und angeblich rücksichtslosen Praktiken des Managements auch zu einem hohen Krankenstand geführt. Zeitweise sollen rund 30 Prozent der Belegschaft krankgeschrieben gewesen sein. Das hingegen scheint Tesla ebenfalls nicht zu gefallen. Begegnet wird dem Problem aber offenbar nicht mit besseren Arbeitsbedingungen oder dergleichen. Stattdessen berichtete nun ebenfalls der „Stern“ darüber, dass kranke Mitarbeiter schriftlich vom Konzern abgemahnt wurden mit der Drohung, die Entgeltfortzahlung einzustellen. Es darf bezweifelt werden, ob der daraus entstehende psychische Stress einer schnellen Heilung dienlich ist.

 

Pfeift Tesla auf sämtliche Vorgaben?

 

Gefordert haben soll Tesla in Schreiben, von denen gleich mehrere aufgetaucht sind, dass kranke Angestellte ihre ärztliche Diagnose offenlegen und zudem ihre Ärzte von der Schweigepflicht entbinden. Betroffen sollen vor allem Mitarbeiter sein, welche häufiger durch Krankmeldungen aufgefallen sind. Bei der IG Metall geht man davon aus, dass noch bis heute Drohbriefe in solchen Fällen gängige Praxis sind. Bei den hohen Krankenstände, welche die Schlagzeilen der letzten Tage unterstellen, dürften entsprechende Schreiben recht regelmäßig das Werk verlassen.

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Werbebanner DegussaSollten die Vorwürfe sich als zutreffend erweisen, so würde Tesla damit auf eine Vielzahl von arbeitsrechtlichen Regelungen einfach pfeifen. Per Gesetzt ist es einem Arbeitgeber nicht erlaubt, Mitarbeiter unter Androhung von Sanktionen zur Offenlegung von persönlichen Informationen wie einer ärztlichen Diagnose zu zwingen. Das Ganze geht Tesla, einfach ausgedrückt, schlicht nichts an. Fragwürdig erscheint zudem, wie Tesla gegen die Gewerkschaft IG Metall allem Anschein nach vorzugehen versucht.

Ebenfalls im „Stern“ wird berichtet von internen Nachrichten, laut denen Mitarbeiter bei Treffen mit der Geschäftsleitung über „fragwürdige Methoden“ und „eigentliche Ziele“ der IG Metall aufgeklärt werden sollen. Zudem ist zu lesen, dass der Gewerkschaft ein manipulatives Vorgehen unterstellt wird. Interpretiert wird das von manchem Beobachter als ein klares Signal dafür, dass die unliebsamen Arbeitnehmervertreter aus dem Konzern herausgeekelt werden sollen. Eine Reaktion von Tesla zu den neuen Vorwürfen steht bisher noch aus.

 

Sollten Anleger sich Sorgen machen?

 

Der Konflikt in Grünheide ging an den Börsianern bisher fast schon unbemerkt vorbei. Tesla-Anleger haben sich an derartige Meldungen schon ein wenig gewöhnt. Auf die leichte Schulter zu nehmen ist das Ganze aber keinesfalls. Sollte sich die Lage weiter zuspitzen, könnten wohl auch Arbeitskämpfe nicht ausgeschlossen werden, welche die Produktion bei Tesla empfindlich treffen würden. Natürlich lässt sich aus der Ferne kaum einschätzen, was bei den gegenseitigen Vorwürfen der Wahrheit entspricht.

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Die Vielzahl an Berichten lässt aber vermuten, dass bei Tesla in Grünheide für die Angestellten längst nicht alles angenehm läuft. Für die Aktionäre gibt es weiterhin noch keinen Grund zur Panik und die Tesla-Aktie konnte am Donnerstag in einem schwachen Handel trotz der neuen Berichte leicht zulegen. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn das Thema möglichst bald ein Ende findet und die beiden Streithähne in Form von Konzern und Gewerkschaft friedlich auseinandergehen werden.

13.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • Schnuffi - 13.10.2023 20:12:45 Uhr


 

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