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Mitarbeiter von Tesla fordern in Grünheide erneut Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen

Über 1.000 Angestellte schließen sich zusammen

NTG24 - Mitarbeiter von Tesla fordern in Grünheide erneut Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen

 

Bereits im Sommer klagten Angestellte in der Tesla-Fabrik in Grünheide über schier unerträgliche Arbeitsbedingungen. Der Konzern reagierte darauf hart und drohte Medienberichten zufolge einigen Mitarbeitern sogar mit der Entlassung. Im Anschluss geriet das Thema wieder etwas aus dem öffentlichen Interesse. Zufrieden scheinen die Betroffenen aber noch lange nicht zu sein und nun regt sich neuer Widerstand gegen Tesla.

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Der „Stern“ berichtete vor wenigen Tagen erst von einer auffälligen Häufung von Arbeitsunfällen bei Tesla (US88160R1014) in Grünheide. Allein in der Zeit von Juni bis November 2022 habe es demnach 190 meldepflichtige Arbeitsunfälle gegeben. Das wäre deutlich mehr als der Branchendurchschnitt und würde aus statistischer Sicht für grundlegende Probleme sprechen. Tesla selbst will davon allerdings nichts wissen und behauptet, dass die Anzahl der Unfälle sich im normalen Bereich abspiele. Auch bei den Behörden sind keine Zahlen bekannt, die über gewöhnliche Verhältnisse hinausgehen würden.

Das Sozialministerium in Brandenburg spricht seit dem Jahr 2021 von mindestens sieben schweren Arbeitsunfällen, was im gewöhnlichen Bereich liege. Darauf und auf engmaschige Kontrollen bezieht sich Tesla auch gerne, um das Thema zu den Akten legen zu wollen. Doch was auch immer hinter den Berichten um gehäufte Unfälle stecken mag, in der Belegschaft macht sich sichtlich Unmut breit. Das zeigte sich am Montag in aller Deutlichkeit.

 

Tesla: Die Angestellten wehren sich

 

Laut einem Bericht von „tagesschau.de“ wehrten sich gestern über 1.000 Angestellte in Grünheide gegen aus ihrer Sicht unzumutbare Arbeitsbedingungen. Sowohl in der Nachtschicht als auch in der Frühschicht erschienen sie mit T-Shirts, auf denen sichere und gerechte Arbeitsbedingungen bei Tesla eingefordert wurden. Zu sehen waren auf den Kleidungsstücken auch Aufkleber der Gewerkschaft IG Metall, welche schon seit Längerem mit Tesla über Kreuz liegt. Im Juli sorgte die IG Metall für Aufsehen mit dem Slogan: „Unsere Gesundheit ist wichtiger als die nächste Milliarde für Elon.“

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Werbebanner AuragentumBeschwert wird sich seitens der Mitarbeiter über Personalmangel, kurze Taktzeiten und Mängel beim Gesundheits- sowie Arbeitsschutz. Verwiesen wird dabei auch auf den hohen Krankenstand, der sich auf etwa 30 Prozent belaufen soll. Auch die Überwachung scheint ein Problem zu sein und manche Mitarbeiter berichten, dass sie sich mittlerweile nicht einmal mehr auf die Toilette trauen würden. Die IG Metall versucht nun, Veränderungen zu erzwingen und sieht eben dies als Gemeinschaftsaufgabe an. Bei Beschwerden von einzelnen Angestellten sei bisher nichts passiert oder es habe sogar Drohungen gegeben.

Ob noch weitere Maßnahmen geplant sind, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, ist nicht bekannt. Für den Moment ist das Ganze aus Sicht von Tesla wohl vor allem als Warnschuss zu verstehen. Allerdings ist der Konzern bekannt dafür, sich um die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter nicht sonderlich zu scheren. Gerade Konzernchef Elon Musk ist als bekennender Gegner von Gewerkschaften bekannt, der seinen Angestellten viel abverlangt.

 

Ein Problem für Tesla?

 

Ein derartiger Kurs fällt heute aber immer schwerer, denn bekanntlich wachsen Arbeitskräfte nicht auf Bäumen. Inmitten des Fachkräftemangels würde Tesla gut daran tun, für ordentliche Arbeitsverhältnisse zu sorgen, um die eigenen Mitarbeiter zu halten. Ohnehin sucht der Konzern händeringend nach weiteren Angestellten, da die Gigafactory in Grünheide noch weiter ausgebaut werden soll. Eine Kündigungswelle, ob freiwillig oder unfreiwillig, könnte derartige Probleme torpedieren und im Extremfall die Produktion negativ beeinträchtigen.

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Aus diesem Grund ist das Thema auch für die Aktionäre von Interesse. Jene zeigten sich gestern noch relativ entspannt und bei der Tesla-Aktie gab es nur Verluste von 0,4 Prozent zu sehen. Es ist aber vorstellbar, dass die Proteste sich ausweiten und weitere Kreise ziehen könnten. Spätestens im Falle eines Streiks wird es an der Börse wohl eine Reaktion geben. Grund zur Panik gibt es noch nicht, doch die Angelegenheit sollte im Auge behalten werden.

10.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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