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Bei Fahrzeugen von Tesla gab es wohl noch sehr viel mehr Unfälle unter Beteiligung autonomer Fahrfunktionen als bisher gedacht

Viele Fragen bleiben offen

NTG24 - Bei Fahrzeugen von Tesla gab es wohl noch sehr viel mehr Unfälle unter Beteiligung autonomer Fahrfunktionen als bisher gedacht

 

Ob Full Self Driving oder Autopilot, die Fahrassistenzsysteme von Tesla sind noch immer Gegenstand von grundsätzlichen Diskussionen. Dass es Unfälle mit teils tödlichem Ausgang gab und gibt, bei denen die Technik zumindest beteiligt gewesen ist, ist mittlerweile unbestritten. Offenbar liegt die Zahl solcher Vorfälle aber noch höher, als bisher gedacht

Zu diesem Schluss kommt zumindest die „Washington Post“, welche sich dem Thema kürzlich gewidmet hat. Einer Auswertung der Zeitung zufolge gab es allein in den USA seit 2019 736 Unfälle mit einer Beteiligung des Auto Pilot von Tesla (US88160R1014). In den letzten Jahren sei diese Zahl spürbar angestiegen, und damit auch die Anzahl an Toten und Verletzten. Hierzulande berichtete unter anderem der „Stern“ über das Thema.

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Es scheinen sich bei den Unfällen auch klare Muster zu zeigen, gerade im Fall von Vorfällen mit Todesopfern. Solche gibt es dem Vernehmen nach bevorzugt immer dann, wenn ein Motorrad oder ein Rettungswagen beteiligt waren. Berichte über Probleme des Autopiloten vom richtigen Erkennen von Einsatzwagen gab es bereits in der Vergangenheit. Das Ganze erscheint daher im ersten Moment erst einmal glaubwürdig. Tesla selbst äußerte sich zu dem Bericht bisher noch nicht.

 

Hat Tesla ein großes Problem?

 

Es klingt fast so, als hätte Tesla hier ein grundsätzliches Problem und tatsächlich gibt es beim Autopilot mehr als genug Gründe für fundierte Kritik. Es gibt gleichwohl für Aktionäre noch keinen Grund, um in Panik zu geraten. Denn zumindest bisher bieten die Fahrzeuge von Tesla lediglich Fahrassistenzsysteme, welche der ständigen Aufmerksamkeit der Fahrer bedürfen. Jene war bei den allermeisten, vielleicht sogar allen Unfällen offensichtlich nicht gegeben. Rein rechtlich bleibt in den USA der Fahrer der Schuldige an einem Unfall. Zudem fällt die Anzahl der Autopilot-Unfälle verglichen mit der Gesamtanzahl an Vorfällen im Straßenverkehr noch immer eher überschaubar aus.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenFür gute PR sorgt der Bericht der Washington Post dennoch nicht. Tesla hat vor allem das Problem, den eigenen Kunden ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Bis die eigenen Karossen tatsächlich vollständig selbsttätig fahren können, wird wohl noch viel Zeit ins Land ziehen. Einige Experten halten es sogar für möglich, dass ein solches Szenario letzten Endes nie Realität werden wird. Dabei hatte Elon Musk schon des Öfteren eine genau solche Zukunft versprochen.

Wenig schmeichelhaft für Tesla ist zudem, dass die Konkurrenz schon ein Stückchen weiter ist. Erst vor wenigen Tagen erhielt Mercedes-Benz (DE0007100000) in Kalifornien die Erlaubnis. Fahrzeuge mit Level-3-Autonomie zu verkaufen. Das bedeutet, dass Fahrer auf Autobahnen bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h tatsächlich ihre Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen dürfen. Sie müssen lediglich imstande sein, nach Aufforderung des Fahrzeugs binnen acht Sekunden die Kontrolle zu übernehmen. Das klingt nicht unbedingt nach der Zukunft, wie wir sie aus der Science-Fiction kennen. Doch Tesla muss hier erst einmal aufschließen.

 

Die Tesla-Aktie lässt sich nicht stören

 

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Werbebanner EMH PM TradeFür eher wenig Aufsehen sorgt das Thema momentan an den Börsen. Dort folgt die Tesla-Aktie stur weiter ihrem Aufwärtstrend, der am Dienstag noch einmal Aufschläge von 2,5 Prozent mit sich brachte. Der Kurs ist mittlerweile bis auf 235,75 Euro angeschwollen; die Marktkapitalisierung liegt bei 810 Milliarden Euro. Auch die Tesla Files, welche von teils chaotischen Zuständen im Konzern berichten, konnten die gute Stimmung der Anleger nicht zunichtemachen.

Es scheint, als hätten die Anteilseigner sich an solche Meldungen bisher schlicht gewöhnt. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass Tesla noch immer ansehnliche Verkaufszahlen erzielt und in naher Zukunft auch einige neue Modelle veröffentlichen könnte. Im Zuge der elektrischen Revolution auf den Straßen wird der Konzern da klar weiter als ein Gewinner gehandelt. Auch im langfristigen Chart scheint es zurück in den Aufwärtskanal zu sehen, wenngleich Kursrekorde aus vergangenen Jahren noch ein gutes Stück entfernt sind.

 

14.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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