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Tesla gerät in Schweden schwer unter Druck und bekommt nicht nur aus den eigenen Reihen Widerstand zu spüren

Eine Streikwelle braut sich zusammen

NTG24 - Tesla gerät in Schweden schwer unter Druck und bekommt nicht nur aus den eigenen Reihen Widerstand zu spüren

 

Tesla ist kein großer Freund von Gewerkschaften und Tarifverträgen. Immer wieder versuchte das Unternehmen sich in der Vergangenheit daran, solchen Scherzen einen Riegel vorzuschieben. Genau das passiert dieser Tage auch in Schweden, wo man sich beharrlich weigert, einen Tarifvertrag zu unterschreiben. Dafür erntet man nun heftigen Gegenwind, der nicht nur aus der eigenen Belegschaft kommt.

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Schon vor etwa zwei Wochen sind die Mitarbeiter von 17 schwedischen Werkstätten von Tesla (US88160R1014) in den Arbeitskampf eingetreten, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Dem schließt sich nun die schwedische Transportgewerkschaft an und verhindert die Einfuhr von Fahrzeugen über den Seeweg. Hintergrund des Ganzen ist ein nicht unterzeichneter Tarifvertrag. Tesla sperrt sich dem mit dem Verweis darauf, dass die eigenen Verträge teils schon jetzt bessere Konditionen hätten.

Die Belegschaft scheint das in weiten Teilen anders zu sehen und es scheint sich momentan eine beispiellose Streikwelle zusammenzubrauen. Ab der nächsten Woche will etwa die Postgewerkschaft die Belieferung von Tesla mit Paketen einstellen. Dadurch gerät die Versorgung mit Ersatzteilen in Gefahr. Die Malergewerkschaft kündigte bereits zuvor an, Ladesäulen von Tesla nicht mehr ausbessern zu wollen. Insgesamt haben sich bereits sechs Gewerkschaften dem Widerstand gegen den US-Autobauer angeschlossen.

 

Tesla gehen die Optionen aus

 

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Werbebanner DegussaBisher hat sich am Standpunkt von Tesla noch nichts geändert und der Konzern versucht aller Wahrscheinlichkeit nach, die Streiks auszusitzen, um keinen Präzedenzfall entstehen zu lassen. Das ist auch den Gewerkschaften bewusst, welche sich deshalb darum bemühen, den Druck so hoch wie möglich zu halten. Aufgerufen wurden dazu Kollegen in Dänemark und Norwegen, die Einfuhr von Tesla-Fahrzeugen über die dortigen Häfen zu unterbinden. Sollte dieser Ansatz von Erfolg gekrönt sein, würde der Arbeitskampf eine internationale Dimension annehmen.

Die Politik hält sich aus dem immer intensiveren Streit zwischen Unternehmen und Arbeitnehmervertretern bisher raus, und dabei soll es nach dem Willen von Arbeitsmarktminister Johan Persson auch bleiben. Jener sieht das schwedische Modell, bei dem der Staat keinerlei Einfluss auf Verhandlungen zwischen Unternehmen und Angestellten nimmt, als ein klares Erfolgsmodell an. Historisch gab es in Schweden auch eher weniger Streiks zu sehen. Doch Tesla scheint es nun darauf ankommen zu lassen.

Allein auf weiter Flur ist man mit der Blockadehaltung allerdings nicht. Auch bei Amazon ist man wenig begeistert von der Idee, in Schweden einen Tarifvertrag auf den Weg zu bringen. Der Zahlungsdienstleister Klarna ließ sich darauf erst in letzter Minute, kurz vor dem Beginn eines angekündigten Streiks ein. Experten rechnen damit, dass die Konzerne mittelfristig den Forderungen nachgeben werden.

 

Imageverlust für Tesla?

 

Die Streiks belasten die Geschäfte von Tesla in Schweden nicht nur augenblicklich. Es werden auch Anzeichen deutlich, dass dadurch nachhaltig am Image der Marke gekratzt werden könnte. Zumindest im Netz bekunden viele Nutzer öffentlich ihre Unterstützung für die Streikenden und manch einer spricht auch offen von einem persönlichen Boykott, solange den Forderungen der Arbeitnehmer nicht nachgegeben wird. Es lässt sich nur schwer bemessen, wie sehr dies dem Ruf von Tesla schaden könnte. Einen Gefallen scheint das Unternehmen sich mit seiner Blockadehaltung aber eher nicht zu tun.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDa Schweden für Tesla ein eher überschaubarer Markt ist, nehmen die Anleger es bisher gelassen. Die Aktie konnte in der laufenden Woche die gute Stimmung an den Märkten nutzen und sich bis auf 225,55 Euro per Handelsschluss am Mittwoch steigern. Daraus ergeben sich Zugewinne von 9,33 Prozent auf 5-Tages-Sicht. Es gibt aber durchaus das Risiko, dass ein Erfolg der Gewerkschaften in Schweden Nachahmer auf den Plan rufen könnten. Anderswo würden die Arbeitnehmervertreter dadurch das klare Signal erhalten, dass der Widerstand gegen den Konzern eben nicht aussichtslos ist.

16.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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