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Tesla kann die Aktionäre trotz eines neuen Auslieferungsrekords nicht überzeugen

Nur ein kleiner Schluckauf?

NTG24 - Tesla kann die Aktionäre trotz eines neuen Auslieferungsrekords nicht überzeugen

 

Im dritten Quartal konnte Tesla mal wieder einen neuen Rekord bei den Auslieferungszahlen aufstellten. Das klingt erstmal nach einer guten Nachricht, zeigt sich hier doch ganz klar auch in Krisenzeiten noch weiteres Wachstum. Doch an den Märkten wurde die Nachricht vor allem negativ aufgenommen, was auch einen recht einfachen Grund hat.

Insgesamt 343.830 Fahrzeuge lieferte Tesla (US88160R1014) im zurückliegenden Quartal aus, das meiste davon entfällt auf die beliebten Modelle Model 3 und Model Y. Mehr verkaufte der Konzern bisher noch nie, doch sowohl die Analysten als offenbar auch die Aktionäre hatten noch etwas mehr erwartet. Schätzungen gingen im Vorfeld davon aus, dass Tesla knapp 360.000 E-Autos an die Frau oder den Mann bringen könnten. Solche Erwartungen wurden nun enttäuscht.

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Werbebanner WikifolioGründe dafür gibt es gleich mehrere. Tesla selbst argumentiert vor allem mit Logistikproblemen. Vor allem in den Spitzenwochen werde es zunehmend schwieriger, Fahrzeugtransportkapazitäten zu angemessenen Kosten zu erhalten, so der Konzern. Außerdem wirkt sich auch der Lockdown in Shanghai auf die Produktionszahlen aus. Stellenweise stand die Produktion in einer der größten Gigafactorys von Tesla komplett still. Optimisten mögen damit argumentieren, dass unter diesen Voraussetzungen die erreichten Zahlen noch immer ordentlich sind.

Nicht ganz rund lief es für Tesla bisher auch im hiesigen Werk in Grünheide. Dort rollten kürzlich zwar zum ersten Mal 2.000 Model Y in einer Woche vom Band. Das ist aber noch immer nur ein Bruchteil dessen, was Tesla eigentlich anpeilt. Hochgerechnet ergibt sich hier eine Kapazität von gut 100.00 Fahrzeugen im Jahr. Erreicht werden sollen in Zukunft 500.000 E-Autos jährlich. Es gibt hier also noch enormes Steigerungspotenzial.

 

Ein klares Urteil der Aktionäre

 

Meiner bescheidenen Ansicht nach sind die jüngsten Auslieferungszahlen von Tesla noch kein Grund, um direkt in spontane Panikattacken zu verfallen. Doch die Anleger waren offenbar alles andere als erfreut über das Ganze. Die Tesla-Aktie reagierte am Montag mit empfindlichen Verlusten und segelte um gleich 10,7 Prozent in die Tiefe. Das ließ den Kurs, welcher vor gar nicht langer Zeit noch mit der 300-Euro-Marke kämpfte, bis auf 249,35 Euro abfallen. Von guter Stimmung kann also wahrlich keine Rede sein.

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Einen ordentlichen Dämpfer erhält dadurch auch die Aufwärtstendenz der Tesla-Aktie, welche sich seit dem späten Frühjahr und trotz der zahllosen Probleme an den Märkten bisher halten konnte. Die große Frage lautet nun, ob es sich lediglich um einen kleinen Schock mitsamt Schluckauf an den Wertpapierbörsen handelt, oder ob wir vielleicht doch den Beginn einer nachhaltigen Trendwende zu sehen bekommen. Mit Sicherheit beantworten lässt sich das natürlich nicht, doch es gibt Indizien dafür, dass die Lage sich wieder aufhellen könnte.

 

Tesla blickt nach vorne

 

So blickt Tesla selbst augenscheinlich sehr optimistisch in das vierte Quartal. Offizielle Prognosen für die Auslieferungszahlen im vierten Quartal gibt es zwar noch nicht. Medienberichten zufolge soll der Konzern intern aber die Zahl 495.000 herumgeworfen haben. Damit könnte einmal mehr ein Rekord gebrochen werden und mit den anhaltenden Produktionssteigerungen an mehreren Standorten erscheint das auch nicht völlig unmöglich.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIm besten Fall wird Tesla uns zu Beginn des neuen Jahres also positiv überraschen und damit wieder für Rückenwind beim eigenen Aktienkurs sorgen. Bis dahin ist es aber freilich noch eine ganze Ecke hin und in der Zwischenzeit lässt sich Unsicherheit auf Seiten der Anleger kaum vermeiden. Schließlich wird dieser Tage noch immer die große Rezession gefürchtet, welche auch bei E-Autos für einen möglichen Nachfrageschock sorgen könnte. Wenngleich sich solche Befürchtungen nicht mit konkreten Zahlen untermauern lassen, so ist die Zurückhaltung auf Anlegerseite spürbar und das Image der Tesla-Aktie als Rettungsanker in der Krise hat jetzt weitere Risse bekommen.

 

04.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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