Übertreibt Tesla bei den möglichen Schäden in Grünheide?
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer bleibt gelassen
Noch ist nicht bekannt, wann die Produktion bei Tesla in Grünheide wieder anlaufen kann. Auch über die Kosten für den durch einen Brandanschlag auf einen nahegelegenen Strommast Produktionsausfall ist noch nichts Konkretes bekannt. Tesla selbst schätzt aber, dass die Schäden sich im hohen neunstelligen Bereich bewegen werden, was bei den Anlegern für Verunsicherung gesorgt hat.
Wie die „Zeit“ berichtet, sieht Ferdinand Dudenhöffer als Direktor des Center for Automotive Research und bekannter Autoexperte die Lage aber entspannter. Seiner Einschätzung nach dürften die Schäden für eine Woche Ausfall sich für Tesla (US88160R1014) eher auf etwa 100 Millionen Euro belaufen. Dies sei aber auch nur dann der Fall, wenn durch den Ausfall der Stromversorgung sehr hohe Schäden an Maschinen entstanden sind.
Kaum Auswirkungen rechnet sich Dudenhöffer mit Blick darauf aus, dass aktuell in Grünheide keine Autos vom Band laufen. Die Nachfrage im Sektor entwickle sich aktuell schlecht und Tesla sei ohnehin nicht ausgelastet. Daher könne das Unternehmen den Ausfall durch eine höhere Produktion in anderen Werken ausgleichen, welche zuletzt nicht am Anschlag liefen. Als Beispiele werden Produktionsstätten in den USA und Shanghai genannt.
Tatsächlich ließen die Auslieferungszahlen von Tesla zuletzt zu wünschen übrig, und das trotz diverser Preissenkungen. Das Unternehmen selbst warnte bereits vor großen Herausforderungen und gab für 2024 keine Prognose zu Wachstumszahlen heraus. Vor diesem Hintergrund ist der Produktionsausfall in Grünheide zwar noch immer unangenehm, aber auch noch nicht das Ende der Welt.
Die Tesla-Aktie tut sich schwer
Die Anleger ließen sich durch derartige Einschätzungen nur bedingt beruhigen. Weitere Kursabschläge blieben der Tesla-Aktie am Donnerstag zwar erspart. Von einer Erholung war aber auch nichts zu sehen. Auf 5-Tages-Sicht notierte der Titel gestern 13,1 Prozent tiefer bei nur noch 161,64 Euro. Seit Jahresbeginn ging es um fast 30 Prozent in die Tiefe. Der Anschlag in Grünheide war dabei nur der jüngste Eintrag in einer ganzen Reihe von negativen Schlagzeilen.
08.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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