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Tesla versperrt sich weiterhin der Einführung von Tarifverträgen und erteilt entsprechenden Ansinnen auch in Deutschland eine Absage

Keine Einigung in Sicht

NTG24 - Tesla versperrt sich weiterhin der Einführung von Tarifverträgen und erteilt entsprechenden Ansinnen auch in Deutschland eine Absage

 

Bekanntlich schlägt Tesla derzeit immer mehr Gegenwind ins Gesicht. Zu beobachten ist das unter anderem beim eigenen Personal, welches in Schweden seit Wochen öffentlichkeitswirksam für die Einführung eines Tarifvertrags kämpft. Ähnliche Bestrebungen gibt es auch in Grünheide. Doch in beiden Fällen zeigt der US-Konzern sich unnachgiebig und auch CEO Elon Musk sprach sich bereits mehrfach gegen eine derartige Lösung aus.

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In Grünheide argumentiert Tesla (US88160R1014) nun damit, dass man auch ohne Gewerkschaften und Tarifverträge bereits Lohnerhöhungen und weitere Boni für die Angestellten eingeführt habe. Als Beispiele müssen dabei kostenlose Lademöglichkeiten für Elektroautos und ein vergünstigtes Deutschlandticket herhalten. Darüber werden die Mitarbeiter sich wahrscheinlich auch nicht beschweren. Dennoch gibt es weiterhin Stimmen, die auf die Einführung eines Tarifvertrags pochen.

Dazu zählt auch der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, der es zumindest gerne sehen würde, wenn beide Parteien sich über eine solche Lösung einmal austauschen würden. Er erkennt darin potenziell auch viele Vorteile für beide Seiten, verweist gleichzeitig aber auf die Autonomie der Sozialpartner. Direkt einmischen will die Politik sich in diese Frage also nicht. Tesla beharrt derweil auf dem eigenen Standpunkt. Nördlich hiesiger Gefilde können nicht einmal heftige Proteste den Konzern von seinem Kurs abbringen. Längst haben die Streiks internationale Dimensionen erreicht. Aus Solidarität beteiligten sich daran bereits Angestellte aus Dänemark, Finnland und Norwegen.

 

Die Gewerkschaften geben gegenüber Tesla nicht klein bei

 

Eine Einigung ist nicht einmal ansatzweise in Sicht. Keinerlei Einlenken ist derzeit auch auf Seiten der Gewerkschaften zu erkennen. Die IG Metall ließ wissen, sich auch in Zukunft für die Einführung eines Tarifvertrags einzusetzen. Ein solcher bringe nicht nur höhere Löhne mit sich, sondern schütze auch die Gesundheit der Angestellte durch klare Regeln für Erholzeiten und eine generelle Reduzierung von Überlastungen. Wie schnell ein Tarifvertrag eingeführt werden kann, hänge in erster Linie von den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb ab, so die Gewerkschaft.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenWie lange derartige Streitigkeiten sich in die Länge ziehen können, zeigt hierzulande Amazon. Schon seit über einem Jahrzehnt kämpft die Gewerkschaft Verdi für bessere Arbeitsbedingungen der Angestellten in der Logistik. Amazon versperrt sich einem Tarifvertrag nach den Bedingungen im Einzelhandel und lässt sich auch von regelmäßigen Arbeitsniederlegungen nicht aus der Ruhe bringen. Ob Tesla einen ähnlich langen Atem haben wird, darüber lässt sich nur mutmaßen. Der Autobauer befindet sich aber grundsätzlich in einer eher weniger vorteilhaften Position, da deutlich weniger Angestellte beschäftigt sind, als es bei Amazon der Fall ist.

Das Timing für den immer größeren Widerstand aus der Belegschaft kommt für Tesla auch etwas ungünstig. Der Konzern steht derzeit auch fundamental vermehrt unter Druck. Im vergangenen Jahr konnten zwar beim Absatz wieder einmal Rekorde eingefahren werden. Möglich war dies aber nur mit satten Rabatten, was die Marge in die Tiefe bewegte. Zudem musste man sich im vierten Quartal hinsichtlich der Absatzzahlen dem chinesischen Konkurrenten BYD geschlagen geben.

 

Hat Tesla seinen Zenit überschritten?

 

Für das laufende Jahr hat Tesla bisher noch überhaupt keine Prognose abgegeben. Der zuletzt eingeführte Cybertruck wird bisher nur in sehr überschaubaren Stückzahlen ausgeliefert und davon abgesehen stehen erst einmal keine Neuheiten an. 2024 werden also weiterhin die schon etwas betagten Model 3 und Model Y für den Großteil der Umsätze sorgen müssen. Ob damit auch nur ansatzweise das Wachstumstempo der vergangenen Jahre erreicht werden kann, daran gibt es berechtigte Zweifel.

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Es kündigt sich also ein schwieriges Jahr für Tesla an und manch einer ist schon überzeugt davon, dass der Konzern seinen Zenit überschritten haben könnte. In Stein gemeißelt ist das noch nicht und allem Gegenwind zum Trotz bietet der Konzern den Anlegern durchaus noch Chancen. Doch im Chart ist derzeit eine gewisse Abwärtsbewegung kaum zu leugnen. Jene setzte sich in der vergangenen Woche fort und ließ den Aktienkurs um 4,35 Prozent bis auf 217,65 Euro fallen. Die Herausforderungen für Tesla werden nicht kleiner.

08.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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