Auf juristischem Wege wollte Tesla sich gegen streikende Postangestellte wehren, beißt damit aber auf Granit
Die Post in Schweden darf weiter streiken
Schon seit einer ganzen Weile wird Tesla in Schweden bestreikt und die Bewegung im Kampf um einen Tarifvertrag hat immer größere Ausmaße angenommen. Aus Solidarität weigerten sich beispielsweise schwedische Postangestellte, Nummernschilder an den Konzern auszuliefern. Die werden jedoch dringend benötigt, um Fahrzeuge auszuliefern.
Statt sich an den Verhandlungstisch zu setzen, wollte Tesla (US88160R1014) dieses konkrete Problem auf juristischem Wege lösen. Der Autobauer reichte vor einem schwedischen Gericht Klage gegen die Blockade der Post ein. Die Richter konnten aber nicht davon überzeugt werden, dass Tesla durch das Ganze ein nennenswerter Schaden entstehen würde. Die Klage wurde daher letztlich abgewiesen.
Der Druck auf Tesla im Arbeitskampf bleibt damit hoch und eine Einigung ist derzeit nicht in Sicht. In der Theorie bedeutet die Blockade der schwedischen Post, dass Tesla in dem skandinavischen Land aktuell keine Fahrzeuge zulassen und damit auch nicht ausliefern kann. Gerüchten zufolge soll die Zusendung von Nummernschildern aktuell aber per Kurier erfolgen.
Die Streiks haben derweil schon internationale Ausmaße angenommen und betreffen neben Schweden auch Finnland, Dänemark und Norwegen. Zudem berichten US-Medien davon, dass aufgrund der rigorosen Ablehnung eines Tarifvertrags sogar schon Investoren sich von Tesla-Anteilen verabschiedet haben sollen. Dessen ungeachtet beharrt der Konzern auf seinem Standpunkt und CEO Elon Musk bezeichnete die Streiks vor einigen Tagen als „Wahnsinn“.
Tesla unter Druck
Schweden mag für Tesla nicht der größte Markt sein, doch eine gewisse Bedeutung hat das Land für den Konzern schon. Schließlich konnten hier vor Jahren die ersten großen Erfolge in Europa gefeiert werden. Zudem werden selbst überschaubare Rückschläge bei den Absatzzahlen es nicht eben einfacher machen, die ambitionierten Absatzziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Für die Anleger steigt mit jedem weiteren Streiktag das Risiko und die zuletzt eher ernüchternden Absatzzahlen aus China mahnen zur Vorsicht.
12.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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