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Die Aktie des kriselnden Unternehmens Tupperware schießt in die Höhe, angetrieben vor allem durch wilde Spekulationen

Es wird wieder gezockt

NTG24 - Die Aktie des kriselnden Unternehmens Tupperware schießt in die Höhe, angetrieben vor allem durch wilde Spekulationen

 

Die Tupperware-Aktie dürfte gerade bei manchem Anleger für verwunderte Blicke sorgen. In wenigen Wochen sind die Kurse bei dem Papier um fast 600 Prozent in die Höhe geschossen. Auch am Dienstag ging es wieder um mehr als 20 Prozent in die Lüfte. Das sieht nach einer einmaligen Comeback-Story aus. Dahinter steckt allerdings kaum mehr als blanke Zockerei.

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Werbebanner testenIm vergangenen Jahr noch musste Tupperware (US8998961044) einen herben Einbruch bei den Umsätzen vermelden. In der Folge mussten etwa 32 Millionen Euro an Verlust verbucht werden und das Unternehmen geriet in Liquiditätsschwierigkeiten. Ein echter Ausweg aus der Misere ist bisher nicht zu sehen, auch wenn mittlerweile die Investmentbank Moelis & Co bei der Suche nach strategischen Alternativen behilflich sein soll, was auch immer das bedeuten mag. Darüber berichtete unter anderem „Der Standard“.

Vor diesem Hintergrund erscheint es etwas rätselhaft, dass die Tupperware-Aktie plötzlich eine beispiellose Rallye antritt. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Der Titel hat sich allem Anschein nach zum nächsten Meme-Stock gewandelt. Bei Reddit und anderen Plattformen sprechen sich Kleinanleger ab, die den Kurs gezielt in die Höhe prügeln wollen, und das bisher sogar recht erfolgreich. Auf diesem Wege sollen die Leerverkäufer in die Enge getrieben und ein sogenannter Short Squeeze erzwungen werden.

 

Tupperware: Wenn das mal gutgeht

 

Das Prinzip ist bekannt und dürfte vielen noch von der Gamestop-Aktie bekannt sein. Jene gilt als Mutter aller Meme-Stocks und zumindest zeitweise bescherte sie einigen Anlegern astronomische Kursgewinne. Das lag daran, dass Leerverkäufer sich auf den Titel eingeschossen hatten und deren Positionen teilweise die Summer aller tatsächlich in Umlauf befindlichen Anteilsscheine überstieg. Sowie die Kurse stiegen, gerieten milliardenschwere Hedgefonds in Zugzwang. Schon fast panisch wurde versucht, noch irgendwie Aktien aufzutreiben, um Positionen zu schließen. Es kam zur Kettenreaktion.

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Auch Tupperware war und ist bei den Shortsellern sehr beliebt und so setzen einige Anleger nun darauf, dass sich ein ähnliches Szenario zutragen wird. Tatsächlich zeigt sich im Chart auch noch viel Luft nach oben. Trotz der massiven Kursgewinne der letzten Tage und Wochen notiert die Tupperware-Aktie noch gute 30 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Bei einem Short Squeeze könnte der Kurs im günstigsten Fall noch um ein Vielfaches zulegen.

Das klingt natürlich verlockend und aufgrund der aktuell zunehmenden Berichterstattung werden nur noch mehr Anleger auf das Ganze aufmerksam. Ob es am Ende reichen wird, um eine kritische Masse zu erreichen und die Leerverkäufer in Panik zu versetzen, das lässt sich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Festhalten lässt sich aber, dass eine solche Zockerei für jeden Beteiligten mit einem enormen Risiko verbunden ist. Wer sich auf ein solches Abenteuer einlässt, sollte damit rechnen, im ungünstigsten Fall einen Totalverlust erleiden zu können.

 

Keine Empfehlung für Tupperware

 

Ich selbst kann der Tupperware-Aktie reinen Gewissens keine Empfehlung aussprechen, selbst wenn die nächsten Tage noch einmal Zugewinne im dreistelligen Prozentbereich mit sich bringen sollten. Zu groß ist das Risiko von Korrekturen, und wie heftig und schnell solche ausfallen können, das haben Gamestop, AMC und Konsorten bereits zur Genüge unter Beweis gestellt. Wer sich nicht die Finger verbrennen möchte, sieht sich das Spektakel entspannt von der Seitenlinie aus an.

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Werbebanner EMH PM TradeUm auch nachhaltig für Kaufanreize zu sorgen, wird Tupperware an fundamentaler Stelle nachjustieren müssen. Der Konzern hat mit einer immer größeren Konkurrenz und einem veralteten Geschäftsmodell zu kämpfen. An Lösungen wird zwar gearbeitet, die Anleger bekamen aber bisher nichts Handfestes zu sehen. Denkbar wäre, dass das Management die Kurskapriolen ausnutzt, um zumindest der klammen Liquidität mit Kapitalerhöhungen beizukommen. Eine solche Strategie fuhr schon Gamestop, und das für eine Weile recht erfolgreiche. Angekündigt wurde bisher aber nichts in diese Richtung.

02.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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