Plug Power, Nel ASA, Siemens Energy – Wasserstoff zwischen Licht und Schatten

Grüne Energien getrieben durch politische Unsicherheiten und dennoch auch mit Enttäuschungen

 

Unsicherheiten und politische Spannungen im Ukraine-Konflikt treiben den Sektor der grünen Energien. Sektor bleibt weiterhin hoch volatil.

Durch Ukraine-Konflikt und anhaltende Kriegshandlungen wird die Transformation hin zur grünen Energie gerade für die Europäische Union immer wichtiger. Dabei bleibt neben der Windkraft die Produktion von grünen Wasserstoff als Energieträger als großer Hoffnungsträger.

Um die in Zukunft rapide steigende Nachfrage nach Wasserstoff zu bedienen, reagieren die Unternehmen mit einer Erweiterung der jeweiligen Produktionskapazitäten. Durch die Angst um einer extremen Verknappung an Öl und Erdgas durch etwaige russische Importstopps flüchten sich viele Anleger in den letzten Wochen in den Sektor der erneuerbaren Energien. Zudem steigert sich die Euphorie im Sektor durch die Aussagen der politischen Führung, dass Thema Wasserstoff in Zukunft noch fokussierter angehen zu wollen.

Jeffries prognostiziert sogar, dass trotz des rapiden Ausbaus der Produktionskapazitäten das Angebot bei Weitem nicht ausreichen wird. So sieht Jeffries die globale Nachfrage nach Wasserstoff-Elektrolyseuren im Jahr 2030 etwa sechsmal so hoch wie das verfügbare Angebot. Reagiert haben in diesem Jahr vor allem Plug Power (US72919P2020), Nel ASA (NO0010081235) und ITM Power (GB00B0130H42) die die Kapazitäten jeweils im zweistelligen Prozentpunktebereich ausgebaut haben. Auch Thyssen Krupp (DE0007500001) und Siemens Energy (DE000ENER6Y0) erhöhen die verfügbaren Kapazitäten sukzessive.

Allerdings wird der massive Kapazitätsausbau noch einige Zeit in Anspruch nehmen, darüber hinaus sollten Investoren nicht vergessen, dass weiterhin alles Unternehmen im Sektor defizitär wirtschaften und es kaum abzusehen ist, wer nun wirklich durch die Energiewende profitieren wird. Kleinere Unternehmen könnten schon vor Beginn der Wasserstoffoffensive aufgekauft werden oder schlimmstenfalls insolvent sein.

 

Bereits zu Beginn der 2000er-Jahre wurde Wasserstoff als Hoffnungsträger der Zukunft an der Börse gefeiert. Wasserstoff-Pionier Ballard Power notierte zu der Zeit bereits bei 150 € pro Anteil. Aktuell liegt der Preis pro Anteil nur noch unwesentlich über der 10 €-Marke. Der Wasserstoff-Sektor ist eine extrem risikoreiche Branche, die sich primär durch die extreme Volatilität auszeichnet. So sind Schwankungen von mehr als 10 % auch IntraDay keine Seltenheit.

 

Plug Power der Branchenprimus

 

Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von circa 13 Milliarden Euro erwirtschaftete das Unternehmen im letzten Jahr lediglich einen Umsatz von 425 Millionen Euro. Dabei steigt allerdings die Wachstumsdynamik mit einem Umsatzwachstum von 49 % Year-over-Year leicht.

Plug Power wurde bereits im Jahr 1997 gegründet, doch der Brennstoffzellenhersteller rückte erst im Jahr 2020 wirklich in den Fokus der Börsianer. Binnen weniger Monate ging es bis auf das Allzeithoch von 61 € pro Anteil. Dieses Kursniveau konnte der Titel aufgrund schwacher operativer Kennzahlen und enttäuschenden Prognosen allerdings nicht lange halten. Zu Beginn des Jahres 2022 notierte die Aktie bereits wieder unter 20 € pro Aktie. Allerdings konnte leicht unterhalb der Marke ein Boden gebildet werden und der Kurs stabilisierte sich wieder. Durch die Ukraine-Krise getrieben kommt die Aktie auf eine Kursperformance von +25 % allerdings verlor der Titel im heutigen Handel wieder über 7 %, sodass sich kein langfristiger und vor allem nachhaltiger Aufwärtstrend etablieren kann.

 

14.03.2022 - Felix Eisenhauer

 

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