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Varta verlässt den MDAX und erreicht damit einen weiteren Meilenstein bei einem beispiellosen Abstieg

Ist jetzt alle Hoffnung verloren?

NTG24 - Varta verlässt den MDAX und erreicht damit einen weiteren Meilenstein bei einem beispiellosen Abstieg

 

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte die Varta-Aktie ihre Kursrekorde zwar schon hinter sich. Es gab aber immer noch große Hoffnungen unter den Aktionären, dass das Papier bald wieder in Richtung Norden marschieren würde. Die Kurse fanden sich seinerzeit knapp über 110 Euro wieder und gehofft wurde auf einen Angriff in Richtung 150 Euro.

Mittlerweile können die Anteilseigner von derartigen Sphären nicht einmal mehr träumen. Die Varta-Aktie hat auf Jahressicht um etwa drei Viertel an Wert verloren und notiert die meiste Zeit unterhalb von 30 Euro. Jetzt erhielt das Papier sogar den nächsten Tiefschlag in Form eines Abstiegs an den Märkten. Den MDAX wird der Batteriehersteller in der zweiten Dezemberhälfte verlassen und dort seinen Platz für Puma räumen müssen.

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Werbebanner WikifolioDas war bereits abzusehen und an den Märkten wird schon seit ein paar Tagen über ein eben solches Szenario gemunkelt. Die traurige Gewissheit ist dennoch enttäuschend. Auch zuvor schon gab es immer größere Zweifel an Varta (DE000A0TGJ55) und den Prognosen des Unternehmens. Letztere wurden mehr oder weniger in letzter Minute gekappt, nachdem das Management lange Zeit an diesen festhielt. Spätestens nach den Q3-Zahlen gibt es nun aber die Gewissheit, dass sich ein ganzer Berg an Problemen auftut.

Als belastend wirken sich einerseits steigende Kosten aus, welche bisher nicht oder nur teilweise an die Kundschaft weitergereicht werden konnten. Darüber hinaus scheint es aber auch auf der Nachfrageseite ins Stocken gekommen zu sein. Beides in Kombination ist ein hervorragendes Rezept für einen Absturz an der Börse, und einen eben solchen hat Varta bereits hinter sich. Jedwede Hoffnungen auf ein mögliches Comeback wurden bisher leider enttäuscht.

 

Der nächste Akt

 

Der Abstieg aus dem MDAX wurde von den Anlegern gestern mit weiteren Abschlägen von 0,6 Prozent quittiert, was die Varta-Aktie auf 28,66 Euro beförderte. Es ist ein weiteres Argument gegen eine anhaltende Erholung und böse Zungen sehen es gar schon als Sargnagel für die Varta-Aktie an. Ganz so weit würde ich persönlich nicht gehen. Doch der Absturz in den SDAX ist zweifellos eine problematische Angelegenheit.

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Es sind vor allem zwei Faktoren, die nun demnächst für weiteren Verkaufsdruck sorgen könnten. Zum einen fliegt Varta aus diversen ETFs (gelangt aber auch in einige andere hinein), und zum anderen verringert sich die Sichtbarkeit des Titels nachhaltig. Aus dem einstmals aufstrebenden Konzern scheint, zumindest aus Börsensicht, wieder ein „kleiner Fisch“ zu werden. Derweil gibt es auch auf fundamentaler Seite kaum Grund für Hoffnung.

 

Droht für Varta schon die nächste Schlappe?

 

Experten halten es für sehr wahrscheinlich, dass bei Varta schon bald eine weitere Kapitalerhöhung anstehen wird, welche den Kurs noch weiter verwässern könnte. Nun lässt sich damit argumentieren, dass eine solche bereits in den Kurs eingepreist wäre. Allerdings dürfte das nur zu Teilen der Fall sein. Manch einer hofft derzeit noch darauf, dass am Ende alles nicht ganz so schlimm kommen wird.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWerden derartige Hoffnungen enttäuscht, könnten auch die letzten Optimisten das Handtuch werfen und die Varta-Aktie so in neue Tiefen unterhalb des 52-Wochen-Tiefs bei 26,62 Euro befördern. Hoffen möchte der Autor dieser Zeilen das an dieser Stelle explizit nicht, da den Anteilseignern jegliche Kursgewinne von Herzen gegönnt seien. Leider gibt es aktuell aber rein rational wenige bis gar keine Anzeichen dafür, dass Varta sich an den Märkten in nächster Zeit nennenswert erholen wird. Der Verbleib auf der Seitenlinie bleibt damit weiterhin nicht die schlechteste Idee. Dort lässt sich im Zweifel auch länger in Erwartung besserer Zeiten ausharren. Ob es solche noch einmal zu sehen geben wird, und vor allem wann, darüber lassen sich derzeit leider keine ernsthaften Prognosen abgeben.

 

07.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • Rolf van der Velden - 29.12.2022 09:11:49 Uhr


 

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