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Varta legt überraschend Zahlen vor, und die sehen so schlecht aus wie erwartet

Es sieht nicht gut aus

NTG24 - Varta legt überraschend Zahlen vor, und die sehen so schlecht aus wie erwartet

 

Dass Varta sich in einer schwierigen Lage befindet, ist den Anlegern spätestens seit Streichung der Prognose für das laufende Jahr klar. Die große Frage war bisher lediglich, wie schlecht der Batteriehersteller in diesem Quartal abschneiden würde. Rund drei Wochen vor den Quartalszahlen wurden nun überraschend vorläufige Zahlen vorgelegt.

Die offenbaren, dass Varta (DE000A0TGJ55) tief in die roten Zahlen gerutscht ist. Der bereinigte Verlust im Zeitraum Juli bis September soll sich auf 2,5 Millionen Euro belaufen, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Mit den Umsätzen ging es auf nur noch 194 Millionen Euro abwärts. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres konnten noch 224,7 Millionen Euro umgesetzt werden. Der Schrumpfkurs ist also mehr als offensichtlich.

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Werbebanner ClaudemusDie Gründe für den Abstieg liegen für die meisten Beobachter auf der Hand. Die größten Erfolge feierte Varta in den letzten Jahren als Zulieferer für Apple (US0378331005), wo die Kleinstbatterien aus Ellwangen gerne und häufig für die kabellosen Kopfhörer AirPods verwendet wurden. Die nachlassende Konsumstimmung führt aber gerüchteweise zu nachlassenden Verkaufszahlen und damit auch zu einem geringeren Bedarf an Batterien seitens Apple. Zudem wird gemunkelt, dass der iPhone-Hersteller sich nicht von einem Zulieferer abhängig machen will und mittlerweile Batterien für seine AirPods auch bei der Konkurrenz zukauft.

Während es sich dabei letztlich um Gerüchte handelt, gesteht Varta andere Baustellen offen ein. Dazu gehören rapide steigende Preise für Energie und Rohstoffe, welche aufgrund des enormen Preisdrucks in der Branche nicht einfach an die Kunden weitergegeben werden können. Zudem gab es vor Kurzem Andeutungen zu hören, dass es allgemein um die Nachfrage nicht besonders gut bestellt ist.

 

Helle Aufregung bei der Varta-Aktie

 

An den Börsen wollte man auf die überraschende Veröffentlichung der Zahlen unbedingt reagieren. Allerdings war den Anlegern anscheinend nicht ganz klar, wie diese Reaktion ausfallen sollte. Zunächst ging es mit der Varta-Aktie steil in die Tiefe, worauf eine schnelle Gegenbewegung folgte und bei Handelsschluss landete das Papier bei 29 Euro und damit ziemlich genau auf dem Niveau des Vortags.

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Unter dem Strich hat Varta mehr oder weniger das bestätigt, was an den Märkten schon seit einer Weile befürchtet wird. Enttäuschungen in diesem Ausmaß dürfen wohl bereits als eingepreist gelten. Das bedeutet leider nicht, dass es mit den Kursen jetzt schnell wieder bergauf gehen könnte. Im Gegenteil, Varta hat sich ein tiefes Loch gebuddelt, aus dem es auch an guten Börsentagen kaum noch ein Entkommen zu geben scheint. Was das Unternehmen dringend braucht, ist zumindest die Aussichte auf bessere Tage.

 

Der letzte Strohhalm?

 

Besonders viel zu bieten hat Varta den Aktionären momentan leider nicht. Der eine oder andere mag sich noch an das derzeit in Entwicklung befindliche Geschäft mit E-Auto-Batterien klammern. Tatsächliche Umsätze wird es dort aber aktuellen Planungen zufolge erst im Jahr 2024 geben. Ob es dann auch schon für Gewinne reicht, lässt sich nur abwarten. Aufgrund der starken Konkurrenz kann sich darauf aber wohl kaum jemand verlassen und auf Seiten der Leerverkäufer wird auch bereits davor gewarnt, dass Varta sich hier nur auf dem Weg in die nächste große Enttäuschung befinde.

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Werbebanner EMH PM TradeÜberhaupt haben die Shortseller bei Varta momentan leichtes Spiel, und das scheinen sie aktiv ausnutzen zu wollen. Die nächsten Wochen dürften haarig bleiben und es lässt sich nur hoffen, dass die endgültigen Zahlen, welche Mitte November vorgestellt werden, in irgendeiner Hinsicht einen Funken Hoffnung versprühen können. Ansonsten könnte die Varta-Aktie sich schon recht bald weiter in Richtung Abgrund bewegen und bisher ungeahnte Tiefen des Kurskellers erforschen. Es ist den Anlegern ob der mehr als unsicheren Aussichten nicht zu verdenken, wenn sie hier bis auf Weiteres auf der Seitenlinie verweilen.

 

21.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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