als .pdf Datei herunterladen

Varta bestimmt einen Nachfolger für Markus Hackstein, dessen Sanierungsversuche nicht zu erwünschten Erfolg geführt haben

Die Anleger scheinen zuversichtlich zu sein

NTG24 - Varta bestimmt einen Nachfolger für Markus Hackstein, dessen Sanierungsversuche nicht zu erwünschten Erfolg geführt haben

 

Vor nicht einmal zwei Jahren wurde Markus Hackstein zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt und im Oktober 2022 trat er dieses Amt auch an. Mit diversen Sanierungsmaßnahmen sollte er den damals schon angeschlagenen Konzern wieder auf Vordermann bringen. Gefruchtet hat das bisher aber kaum, woraus der Aufsichtsrat nun die Konsequenzen zieht.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe

 

Am Montag ließ Varta (DE000A0TGJ55) via Pressemitteilung mitteilen, einen neuen Chef für den Batteriekonzern gefunden zu haben. Der Aufsichtsrat entschied sich für Michael Ostermann, der über langjährige Sanierungserfahrungen aus der Batterieindustrie und dem Automotive-Sektor verfüge. Verwiesen wird auf Erfolge des Managers bei Exide Technologies. Ostermann selbst wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert, dass er Herausforderungen, aber vor allem Potenzial in Varta sehe.

Markus Hackstein bleibt übergangsweise im Vorstand erhalten, soll zu einem späteren Zeitpunkt aber zu Montana Tech wechseln. Auf seinen designierten Nachfolger wartet viel Arbeit. Nicht nur müssen die Geschäfte von Varta wieder besser laufen. Es stehen auch Verhandlungen mit gleich sieben Konsortialbanken über ein neues Sanierungskonzept an, wie das „Handelsblatt“ zu berichten weiß. Der Aufsichtsrat zeigt sich zuversichtlich, dass der neue Chef dieser Aufgabe gewachsen ist.

 

Varta: Die letzte Chance?

 

Im April informierte Varta darüber, dass bisherige Sanierungsmaßnahmen zu kurz greifen würden und löste damit nicht nur an der Börse große Unruhe aus. Auch die Gläubiger sehen es nicht gerne, wenn Finanzziele nicht erreicht werden könnten. Zuvor konnte Varta Kredite bis Ende 2026 verlängern, allerdings nur dank einer positiven Fortführungsprognose durch die Wirtschaftsprüfer von KPMG. Zusätzlich musste der österreichische Mehrheitsaktionär Tojner eine Kapitalerhöhung von 50 Millionen Euro vornehmen und es wurden Sanierungsmaßnahmen vereinbart, die aber eben allem Anschein nach nicht zum gewünschten Erfolg führen werden.

Anzeige:

Werbebanner DegussaWeitere Finanzzusagen sind aktuell nicht in Aussicht und es steht in den Sternen, welche weiteren Sanierungspläne der neue Chef einbringen könnte. Bis es dahingehend Neuigkeiten gibt, hängen die Aktionäre etwas in der Luft. Über die Ernennung von Ostermann zeigte man sich am Montag dennoch erfreut. Die Varta-Aktie reagierte auf die Nachricht mit einem Plus von 4,6 Prozent und konnte bis auf 10,59 Euro zulegen. Immerhin wird damit erstmals seit der Hiobsbotschaft im April die 10-Euro-Marke wieder nach oben durchschritten.

Ziemlich sicher wissen die Aktionäre, dass Markus Hackstein für den Posten bei Varta in der gegenwärtigen Situation nicht geeignet ist. Damit soll dem Manager an dieser Stelle nicht seine grundsätzliche Eignung als Unternehmensleiter abgesprochen werden. Offenbar fehlte es ihm aber an den passenden Ideen, um Varta aus einer mehr als schwierigen Ausgangslage wieder zum Erfolg zu führen. Sollte dies auch seinem Nachfolger nicht gelingen, könnte es für den Batteriekonzern noch sehr düster werden. Mancher Aktionäre dürfte in neuen Sanierungsplänen mehr oder minder die letzte Chance sehen, Varta noch einmal auf Kurs zu bringen.

 

Varta braucht noch Zeit

 

Akut ändert sich für Varta nicht viel und das Unternehmen steht vor den Anteilseignern mit leeren Händen da. Gegenwind liefern sowohl wirtschaftlich schwache Aussichten als auch die immer stärkere Konkurrenz aus China, welche hiesige Hersteller beim Preis gerne mal deutlich unterbietet. Wie genau eine Antwort darauf aussehen könnte, bleibt erstmal ungeklärt.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Etwas frischer Wind ist sicherlich zu begrüßen. Eine klare Kaufempfehlung kann allein deshalb aber noch nicht ausgesprochen werden. Es bleibt abzuwarten, welche Pläne der neue CEO haben wird und ob auch externe Faktoren sich in den kommenden Monaten vielleicht verbessern werden. Für den Moment ist die Varta-Aktie weiterhin trotz der historisch niedrigen Bewertung ein Titel, der leider mehr Risiken als Chancen bietet. Dementsprechend ist der Verbleib auf der Seitenlinie keine Schande.

07.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)