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Volkswagen holt sich Sanjay Lal für seine Software-Sparte ins Boot und will damit endlich langjährige Probleme beheben

Neue Software, neues Glück?

NTG24 - Volkswagen holt sich Sanjay Lal für seine Software-Sparte ins Boot und will damit endlich langjährige Probleme beheben

 

Nicht nur IT-Probleme haben Volkswagen zuletzt belastet. Schon seit einer Weile kämpfen die Wolfsburger auch mit sinkenden Absatzzahlen in wichtigen Märkten, darunter China und die USA. Experten sind sich weitgehend einig darüber, dass die Fahrzeuge vor allem bei der Software schwächeln und teils schlicht den Anschluss an die immer stärkere Konkurrenz verloren haben. Genau das soll sich aber in Zukunft ändern.

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat Volkswagen (DE0007664039) sich dafür nun prominente Unterstützung gesichert. Kein geringerer als Sanjay Lal soll ab November zum Konzern stoßen. Dies wurde bereits bei einer Betriebsversammlung der von Cariad am vergangenen Donnerstag bekannt. Auf Nachfrage der Presse bestätigte Volkswagen die neue Personalie und blickt mit viel Zuversicht auf die anstehende Zusammenarbeit. Lal wird als Experte für das „Software-definierte Fahrzeug“ betrachtet und soll für Volkswagen einen Wettbewerbsvorteil entwickeln.

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Wie letzterer im Detail aussehen mag, bleibt freilich noch offen. Sanjay Lal genießt aber in der Branche ein hohes Ansehen. Vor seinem Engagement bei Volkswagen war er bereits bei Tesla tätig und stampfte für Rivian in Rekordzeit eine vollkommen neue Software-Plattform aus dem Boden. Bei Volkswagen dürften die Herausforderungen zweifellos höher ausfallen. Dennoch ist die Hoffnung groß, dass endlich Bewegung in die Sache kommt.

 

Volkswagen: Ein Geduldsspiel

 

Hinter den Kulissen scheint sich bei Volkswagen einiges zu tun, auch wenn davon nur eher wenig an die Öffentlichkeit durchdringt. Bekannt gab der Konzern lediglich, dass mit neuer Software das Schnelladen künftig innerhalb von zehn Minuten möglich sein soll. Außerdem sollen die eigenen Fahrzeuge in Zukunft „weitgehend“ autonomes Fahren beherrschen, was auch immer das bedeuten mag. In jedem Fall gibt es aber viel zu tun, denn gegenwärtig sieht Volkswagen gegenüber der Konkurrenz im E-Auto-Segment nur wenig Land.

Klar ist aber auch, dass von den Anlegern noch Geduld gefordert wird. Aus Plänen, bereits im Jahr 2025 neu durchzustarten, wird erstmal nichts. Der Start der „Einheitssoftware 2.0“ wurde unlängst auf das Jahr 2028 verschoben, so denn bis dahin nichts dazwischenkommt. Cariad unter Führung von Lal erhalten also rund eine halbe Dekade Zeit, um die Software bei Volkswagen auf Vordermann zu bringen. Aus rein fachlicher Sicht ist ihnen durchaus zuzutrauen, dieses Kunststück auf die Beine zu stellen.

Recht erfreut über die Neueinstellung zeigen sich auch die Aktionäre. Nicht nur soll es bei dem Event in der vergangenen Woche laut Teilnehmern großen Applaus beim Blick auf den Lebenslauf von Lal gegeben haben. Auch an der Börse zeigen sich wieder ganz dezente Anzeichen der Besserung. Am Mittwoch konnte die Volkswagen-Aktie sich um immerhin 107,56 Euro steigern und damit den Abstand zum 52-Wochen-Tief bei 104,48 Euro etwas vergrößern.

 

Licht am Ende des Tunnels?

 

Kurzfristig wird auch der neue Kopf der Software-Sparte die Bilanzen bei Volkswagen nicht in die Höhe katapultieren können. Das ist aber auch gar nicht unbedingt notwendig, um der Aktie wieder zu Auftrieb zu helfen. Schließlich ist der treibende Faktor an den Märkten stets die Fantasie bzw. Zuversicht der Anteilseigner. Erkennen die Aktionäre frisches Potenzial durch neue Führungskräfte, könnte das endlich wieder die Kauflaune erhöhen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDie bloße Einstellung an sich wird eher nicht zu einer fulminanten und nachhaltigen Rallye führen. Es ist aber zu hoffen, dass es im Laufe des kommenden Jahres erste Informationen darüber zu hören geben wird, wie Sanjay Lal bei Volkswagen für frischen Wind sorgen will. Sehr wahrscheinlich werden dann auch Themen wie KI und autonomes Fahren in den Mittelpunkt rücken. Die Aufholjagd bei der Software ist beileibe keine einfache Aufgabe. Es zeigt sich aber immer deutlicher, dass Volkswagen das Problem zumindest klar erkannt hat, und allein das ist vielleicht schon Grund genug für ein wenig mehr Zuversicht.

05.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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