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Volkswagen freut sich über deutlich höhere Umsätze, doch der Blick in die Zukunft fällt unsicher aus

Für Euphorie bei den Aktionären reicht es nicht

NTG24 - Volkswagen freut sich über deutlich höhere Umsätze, doch der Blick in die Zukunft fällt unsicher aus

 

In der laufenden Berichtssaison gab sich auch Volkswagen mittlerweile die Ehre und die Ergebnisse im vergangenen Quartal fielen tatsächlich alles andere als schlecht aus. Den Wolfsburgern ist es gelungen, bei den wichtigsten Eckdaten zuzulegen und ein ordentliches Wachstum zu erzielen. An der Börse blieb eine Kursparty aber aus, was vor allem am Blick nach vorn liegen dürfte.

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Das operative Ergebnis konnte Volkswagen (DE0007664039) um respektable 35 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro steigern, was in erster Linie auf die Absatzerholung in Europa und Nordamerika zurückgeführt wird. Unter Berücksichtigung von Sondereffekten ging es mit dem Ergebnis zwar um 31 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro abwärts. Das ist aber immer noch mehr, als Analysten im Vorfeld vermutet hatten und belastet wird das Ganze nicht zuletzt von negativen Effekten aus Rohstoffsicherungsgeschäften.

An und für sich scheint es also gut zu laufen und die Verkäufe von margenstarken Premium-Fahrzeugen hat sich einmal mehr ausgezahlt. Deutlich aufwärts ging es auch bei den Umsätzen, welche um 22 Prozent auf 76,2 Milliarden Euro zulegen konnten. Auch das lag über der Konsensschätzung der Analysten und ist damit als gute Nachricht zu verbuchen. Der Blick auf das restliche Jahr fällt auch nicht schlecht aus. Die Umsätze sollen um 15 Prozent steigern und bei der operativen Rendite werden 7,5 bis 8,5 Prozent angepeilt.

 

Volkswagen spekuliert ein wenig

 

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenAngesichts einer normalisierten Lage bei der Versorgung mit Chips und anderen Bauteilen sowie prall gefüllten Auftragsbüchern rechnet Volkswagen derzeit noch fest damit, im laufenden Jahr 9,5 Millionen Fahrzeuge abzusetzen und damit bis zu 320 Milliarden Euro umzusetzen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass auch die Konjunktur entsprechend ausfällt, und genau das ist gegenwärtig wohl doch schon ein wenig Spekulation. Zuletzt mehrten sich die Anzeichen, dass gerade für die Autobranche dunkle Wolken aufziehen könnten und nicht erst seit gestern wird über einen möglichen Preiskrieg gemunkelt.

Vielleicht mag es übertrieben sein, die Prognose von Volkswagen schon als wackelig zu bezeichnen. Zumindest gibt es aber Gründe, um daran dezent zu zweifeln. Dazu zählt nicht zuletzt das wichtige Geschäft in China, dem mit Abstand größten Markt für Volkswagen. Dort ging es mit den Absätzen zuletzt beständig nach unten und man musste sich dem heimischen Hersteller BYD (CNE100000296) bei den reinen Absatzzahlen geschlagen geben.

Noch dramatischer sieht es beim Blick auf elektrische Fahrzeuge aus, welche im Reich der Mitte massiv an Bedeutung gewinnen. Hier landet Volkswagen laut einem Bericht der „FAZ“ gerade noch auf dem achten Platz mit einem Marktanteil von gerade einmal 2,7 Prozent im März des laufenden Jahres. Anders ausgedrückt spielt Volkswagen hier kaum eine größere Rolle, während BYD schon gar keine klassischen Verbrenner, sondern nur noch rein elektrische Fahrzeuge und Hybdridautos herstellt.

 

Da muss etwas passieren

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDaraus muss noch niemand den drohenden Untergang für Volkswagen herauslesen und noch haben die Wolfsburger Zeit, um auf die unzufriedenstellende Entwicklung in China zu reagieren. Das sollte aber möglichst bald geschehen. Sollten die Verkaufszahlen dort weiter sinken, könnte das dem Konzern sehr wohl ein wenig die nächsten Bilanzen zerschießen und damit auch eine entsprechende Reaktion an den Börsen nach sich ziehen. Anleger kommen nicht umhin, hier sehr genau hinzusehen.

Im Handel am Donnerstag brach deshalb zunächst keine Panik aus, allerdings sparte die Volkswagen-Aktie sich trotz guter Ergebnisse auch einen größeren Kurssprung. Um lediglich 0,6 Prozent konnte die Aktie sich verbessern und damit bis auf 124,96 Euro zulegen. Die Zurückhaltung der Aktionäre spricht ein wenig dafür, dass auch hier dezente Skepsis herrscht. Ob die letztlich angebracht ist oder nicht, wird spätestens die Zeit zeigen.

 

05.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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