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Volkswagen schockt mit Gewinnwarnung, die Deutsche Bank kann ihre Anleger nicht beruhigen. Bei Nvidia machen sich Exportbeschränkungen bemerkbar und PayPal bleibt glücklos

Die Börsianer suchen das Weite

NTG24 - Volkswagen schockt mit Gewinnwarnung, die Deutsche Bank kann ihre Anleger nicht beruhigen. Bei Nvidia machen sich Exportbeschränkungen bemerkbar und PayPal bleibt glücklos

 

Steigende Anleiherenditen, immer mehr Konflikte in der Welt, nicht enden wollende Zinsängste und diverse andere Problemchen haben den Börsen einen schwarzen Freitag beschert. Dem Abwärtsstrudel konnte sich kaum ein Titel entziehen und bei mancher Aktie wurde der Gegenwind sogar noch weiter verstärkt.

Volkswagen (DE0007664039) etwa gab ausgerechnet an einem der wohl schwächsten Handelstage in diesem Jahr in einer Pflichtmitteilung eine Gewinnwarnung bekannt, wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist. Sondereffekte bei der Preisentwicklung von Rohstoffen wurden als Grund für einen eher mageren Ausblick genannt. Die Umsätze sollen zwar um bis zu 15 Prozent ansteigen im laufenden Jahr und auch beim Absatz hat sich in der Prognose nichts verändert.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas operative Ergebnis soll jedoch nur noch in etwa so hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr. Zwar ergibt sich aus dem Ganzen voraussichtlich noch eine Gewinnmarge von 7,5 bis 8,5 Prozent, worin mancher Beobachter sogar eine positive Überraschung erkennen kann. Im mehr als schwachen Marktumfeld am Freitag reichte das aber nicht aus, um die Bullen zu überzeugen. Die Volkswagen-Aktie rutschte im frühen Handel auf ein neues Jahrestief bei 102,86 Euro und erholte sich im weiteren Verlauf lediglich bis auf 103,14 Euro.

 

Die Deutsche Bank berichtet über Fortschritte

 

Ähnlich gestaltete sich die Lage bei der Deutschen Bank (DE0005140008), welche über deutliche Fortschritte bei IT-Problemen mit Kunden der Postbank berichtete. Bei der Eröffnung und der Freigabe von Pfändungsschutzkonten habe man mittlerweile wieder weitgehend den Normalbetrieb erreicht, wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Medien aussagte. Zudem sollen die Probleme bei der DSL-Bank bis Ende Oktober weitgehen gelöst und die Bearbeitungszeiten auf fünf Werktage im Schnitt sinken.

Vor wenigen Wochen noch waren die IT-Probleme das beherrschende Thema bei der Deutschen Bank. Aktuell reicht es kaum für mehr als eine Randnotiz und Freude kam bei den Aktionären am Freitag nicht aus. Die Aktie des Geldhauses musste sich dem negativen Trend hingeben und segelte um 2,3 Prozent bis auf nur noch 9,53 Euro in die Tiefe. Ein weiteres Mal scheint die magische 10-Euro-Linie in weiter Ferne zu rücken.

 

Nvidia: Heiß begehrt

 

Bei Nvidia (US67066G1040) machen sich derweil die jüngsten US-Exportbeschränkungen schon bemerkbar. Davon betroffen sind nicht nur KI-Beschleuniger, sondern auch das Top-Modell der Grafikkarten in Form der RTX 4090. Aufgrund ihrer brachialen Leistung darf diese nur noch mit einer Lizenz der US-amerikanischen Regierung ins Reich der Mitte gebracht werden. Verkauft werden momentan also hauptsächlich Restbestände.

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Die sind heiß begehrt und wie „Der Aktionär“ berichtet, sollen die Preise sich auf Plattformen wie Alibaba mehr als verdoppelt haben. Dem Konzern nützt das freilich wenig und die Aussicht auf dünnere Geschäfte in China ist für die Aktionäre unabhängig von der Preisentwicklung eine schlechte Neuigkeit. Entsprechend ging es auch für die Nvidia-Aktie abwärts. Um 3,76 Prozent verlor das Papier vor wem Wochenende an Wert und fand sich per Handelsschluss bei nur noch 390,25 Euro wieder.

 

PayPal wird abgestraft

 

PayPal (US70450Y1038) konnte sich schlechte Neuigkeiten in den vergangenen Tagen verkneifen, was der Aktie aber auch nicht viel geholfen hat. Mit 50,47 Euro erreichte der Titel am Freitag ein frisches 5-Jahres-Tief und zum Wochenende besserte die Lage sich mit einem Schlusskurs von 50,61 Euro nur unwesentlich. PayPal gilt als ein Geheimtipp für ein ansehnliches Comeback, da das Unternehmen über eine gigantische Nutzerbasis und ein weitgehend gesundes Geschäftsmodell verfügt.

Derartige Spekulationen gibt es nun aber schon seit Monaten und entgegen der Hoffnungen der Bullen bewegte der Kurs sich, von einigen Ausnahmen abgesehen, sehr beständig in Richtung Süden. Vielleicht ist das als Warnsignal zu verstehen. Bleibt nur zu hoffen, dass zumindest die 50-Euro-Linie oder die noch wichtigere 50-Dollar-Marke an der Heimatbörse dem Verkaufsdruck standhalten kann. Verlass ist darauf im derzeitigen Marktumfeld aber freilich nicht.

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Nichts zu machen

 

Es lässt sich kaum schönreden: Die Stimmung an den Märkten hängt so tief wie lange nicht mehr und Aktien scheinen sich in einem nachhaltigen Abschwung zu befinden. Verantwortlich dafür sind diverse unschöne Entwicklungen. Inmitten der fast schon depressiven Stimmung könnte sich aber auch so manche Chancen verbergen, denn einige Aktien sind so niedrig bewertet wie seit Jahren nicht mehr. Allerdings scheint es derzeit natürlich gut möglich, dass viele davon erst noch weiter abwerten, bevor sie zum Comeback ausholen werden. Es sei an dieser Stelle aber gesagt, dass die Zeiten sich auch wieder bessern werden. Das lehrt die Vergangenheit, in der die Börsen schon deutlich größere Krisen letztlich auch unbeschadet überstanden haben.

22.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • Ulrich Moll - 23.10.2023 07:00:41 Uhr


 

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