Xos hat keinen guten Start an der Börse

Xos verliert nach dem SPAC-Deal den Halt - das schnelle Geld wandert weiter

 

Xos hat am 20. August sein eigenes Listing aufgenommen. Zuvor hatte man mit der SPAC NextGen Acquisition Corp. fusioniert. 

Xos (US98423B1089) hatte keinen guten Start an der Börse. Nach der Fusion mit der NextGen Acquisition Corp. SPAC (Special Purpose Acquisitions Company) stiessen viele Anleger die Papiere ab und nahmen ihr Geld vom Tisch. Was unter Umständen daran liegt, dass das Unternehmen aus Kalifornien keinen grossen Konzern hinter sich hat, sondern „Self-made“ ist. Aus dem eigenen unternehmerischen Bedarf heraus haben die Gründer eine EV-Plattform und ein Batteriesystem entwickelt, das individuell in Lieferwagen und Transportern eingebaut werden kann, die die letzte Meile bedienen. 

Xos will gross werden, indem man anderen hilft, im Geschäft zu bleiben. Der Druck, die Lieferwagen und Transporter auf Elektromotoren umzustellen, wird auch in Amerika zunehmend grösser, besonderes in liberaleren Bundesstaaten wie Kalifornien. 

Der Clou am Geschäftsmodell von Xos ist, dass man eine universell einsetzbare Plattform anbietet. Man baut keine vollständigen und eigenen Fahrzeuge, sondern bietet für bestehende Baureihen die passende EV-Plattform und Chassis. Die meisten Anbieter von individuellen Transportern und Lieferwagen haben das hauseigene Know-how und die Produktionskapazitäten für die Baureihen, aber halt nur mit Verbrennermotoren. Für eine selbst entwickelte EV-Plattform reichen in der Regel entweder die finanziellen Ressourcen, das Know-how oder die Zeit nicht. 

Ein wichtiger Schlüsselkunde für Xos ist FedEx (US31428X1063). Der amerikanische Paketdienst hatte die von Xos umgerüsteten Fahrzeuge getestet und vor wenigen Tagen einen Vertrag über die Lieferung von 120 emissionsfreien Fahrzeugen unterschrieben, die von Xos umgebaut werden. Die Fahrzeuge sollen im 4. Quartal 2021 und in 2022 zu insgesamt 35 Standorten geliefert werden. FedEx wird die Fahrzeuge auf der letzten Meile in Kalifornien, Massachusetts, New Jersey, New York und Texas einsetzen. Beide Gesellschaften verhandeln darüber hinaus über zusätzliche Lieferungen in 2022/23. Insgesamt hat Xos fleissig akquiriert und das Auftragsbuch ist gut gefüllt. Man hat inzwischen rund 6.000 feste und optionale Aufträge.

 

SPAC-Sponsoren haben viel Kapital abgegriffen

 

Die SPAC-Sponsoren haben allerdings ordentlich zugegriffen. Die Bruttoerlöse aus der Fusion für Xos waren ursprünglich mit 575 Mio. US-Dollar angegeben worden. Davon sind netto nach Abschluss des Deals magere 217 Mio. US-Dollar übrig geblieben. Damit hat sich der Deal mit der NextGen Acquisition Corp. weit schlechter für die Xos Aktionäre entwickelt als noch im Februar abzusehen war. 

180 Tage nach dem Listing endet die erste wichtige Lock-Up Periode für einige wichtige Investoren. Wir reden also über den Zeitraum ab Ende Februar 2022, in dem die Aktie noch einmal verstärkten Verkaufsdruck sehen kann. 

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01.09.2021 - Mikey Fritz

 

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