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BÖRSE TO GO - mit Varta, Hellofresh und Geberit

Die Verträge sind gemacht...

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Varta, Hellofresh und Geberit

 

Guten Morgen,

die gemischten Ergebnisse der US-Banken gestern sorgten für etwas Irritation, aber keinen Stimmungswechsel. GOLDMAN SACHS leidet noch immer unter hausinternen Problemen und damit verbundenen Einmaleffekten, BANK OF AMERICA hat das Zinsgeschäft nicht ganz so gut im Griff wie JP MORGAN und heute werden wir erfahren, wie es MORGAN STANLEY ergangen ist. Wir können aber schon jetzt zusammenfassen: Die Ausgangslage ist stabil und wirkliche Überraschungen hat es keine gegeben. Mal sehen, wie es weitergeht.

Folge: Erstmals hat der Dow Jones die 29.000 Punkte überschritten. Hierin liegt zwar nur ein psychologischer Aspekt, aber auch dieser zählt. Denn noch immer gilt in diesen Tagen: Die Hausse nährt die Hausse! Und solange keine neuen Stolpersteine uns in den Weg gelegt werden, wird sich diese Rally auch aus mittlerweile allen bekannten Gründen fortsetzen. Wir fahren mit, aber bleiben wachsam und verfallen nicht der Sorglosigkeit.

Gestern wurde das Phase 1 Abkommen zwischen China und den USA unterzeichnet. Es ist ein erster Schritt, mehr aber auch nicht. Für die Börse ist lediglich relevant, dass es zu keiner weiteren Eskalation kommt. Alles andere kann verdaut werden. Für Trump ist es Erfolg und damit wichtige Munition für den Wahlkampf. Keine Frage: Seine Chancen für eine Wiederwahl sind in den ersten Wochen des Jahres gestiegen.

 

Durchbruch der E-Mobilität schneller als erwartet?

 

Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) erwartet innerhalb dieser Dekade den Durchbruch der E-Mobilität. In einer jüngsten Studie zum Automarkt wird erwartet, dass Fahrzeuge mit alternativen Antrieben schneller Verbreitung finden als noch vor wenigen Jahren angenommen. Schon bis 2025 werden batterieelektrische und hybrid angetriebene Autos demnach einen Absatzanteil von 30% erreichen. Begründung: staatliche Verkaufsfördermaßnahmen, strengere Umwelt-Regulierung und fallende Batteriepreise. Die mit sinkenden Batteriepreisen und größeren Batterien einhergehenden höheren Reichweiten werden die Kundenzufriedenheit steigern und folglich mit den niedrigeren Preisen zu mehr Verkäufen führen. Bis Mitte der Dekade rechnen die Studienautoren mit 400 neuen Elektromodellen der Hersteller. Es wird Zeit, über ein passendes Strategieportfolio unsererseits nachzudenken!

 

Ladestation Elektroauto

Bildnachweis: © Fotograf - Andrew Roberts

 

Dazu: Beginnt nun die Korrektur bei TESLA? Wir hatten es hier bereits angedeutet: TESLA ist und bleibt ein Favorit, aber die Eindeckungen der Short-Spekulanten haben zu einer Kursübertreibung geführt, die abgebaut werden sollte, ehe über weitere Käufe nachgedacht werden kann. Werden nun die Gewinne erst einmal einkassiert, rechnen wir mit einem Rückschlag bis auf 400/420 Dollar – dann sehen wir weiter. Handeln Sie entsprechend Ihrem Depotbestand!

Das E-Thema bleibt auch in Deutschland virulent. 

 

VARTA will massiv zubauen

 

Das gilt insbesondere für den Batteriehersteller VARTA, der in den vergangenen Tagen einen äußerst schweren Stand an der Börse hatte. In der Vorwoche verlor das Unternehmen mehr als ein Fünftel seines Wertes, nachdem ein Hersteller von Lithiumverbindungen in den USA seine Prognose für Umsatz und Gewinn gesenkt hatte. In der neuen Woche bemüht sich das Unternehmen nun, wieder die Gegenrichtung einzuschlagen und liefert dabei eine erste positive Nachricht.

Denn VARTA plant, mittelfristig deutlich mehr Lithium-Ionen-Zellen zu produzieren. Ursprünglich hatte der Batteriehersteller seine Planungen schon auf mehr als 150 Millionen Zellen jährlich ab 2022 angehoben. Nun will man die Produktionskapazitäten auf 200 Millionen Zellen jährlich ausbauen, wobei das Kapazitätsziel schon Ende 2021 erreicht werden soll. Dazu sind zusätzliche Investitionen in Höhe von rund 120 Millionen Euro eingeplant. Außerdem sollen 600 neue Arbeitsplätze in Deutschland entstehen. Finanziert werden soll das ganze aus dem Cashflow und einer zur Verfügung stehenden Kreditlinie.

An der Börse kommen diese Pläne sehr gut an. Heute kann die Aktie bereits über 6% zulegen, steht allerdings im möglichen Rebound noch ganz am Anfang. Wer spekulativer aufgestellt ist, könnte hier aber mit einer entsprechenden Anfangsposition mitspielen.

 

Kursverlauf Varta

 

HELLOFRESH besser als selbst erwartet

 

Noch stärker nachgefragt als VARTA ist heute der Kochbox-Versender HELLOFRESH. Denn dieser konnte bei den vorgelegten vorläufigen Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr die eigenen Erwartungen bei Umsatz und Gewinn deutlich übertreffen. So soll der Umsatz zwischen 1,808-1,811 Milliarden Euro gelegen haben, was einem bereinigten Plus von rund 36% entsprechen würde. Das Ziel von HELLOFRESH lag diesbezüglich bei einer Steigerungsrate von 31-33%.

Auch beim EBITDA soll das Ergebnis über den Erwartungen liegen. Das Unternehmen rechnet mit 45-48 Millionen Euro und einer entsprechenden Marge zwischen 2,5-2,7%. Hier lautete die letzte Prognose 0,5-1,75%. Diese Zahlen sind heute den Börsianern mehr als 10% Gewinn wert. Damit markiert die Aktie gleichzeitig ein neues Allzeithoch bei aktuell 22,80 Euro. Wir würden den Kursen hier allerdings nicht hinterherrennen, sondern die Aktie im Blick behalten, falls es Gewinnmitnahmen gibt. Ein mögliches Einstiegsniveau sehen wir bei rund 20 Euro.

 

GEBERIT enttäuscht

 

Und noch ein Abstecher in die Schweiz. Dort gerät heute der Sanitärspezialist GEBERIT unter Druck. Was mit schwachen Geschäftszahlen zu tun hat. So meldete das Unternehmen, dass man im vergangenen Jahr nur einen Umsatz von 3,08 Milliarden Franken erwirtschaften konnte, ein minimales Plus von 0,1%. Allerdings:

Dies hauptsächlich aufgrund von negativen Währungseinflüssen. Diese herausgerechnet, hätte GEBERIT ein organisches Plus von 3,4% erwirtschaften können. Indes: Auch dieser Anstieg sorgte für Enttäuschung, da er am unteren Ende der Analysten-Erwartungen blieb und außerdem unter dem Mittelfrist-Ziel von GEBERIT selbst, das zwischen 4-6% Umsatzwachstum liegt.

Die Aktie muss heute kräftig Federn lassen. Damit gerät auch der seit August herrschende Aufwärtstrend in Bedrängnis. Sollte es zu einem Durchbruch nach unten kommen, würden wir zur Gewinnsicherung den Rückzug antreten. Dazu erhöhen wir unseren Stopp-Loss nun auf 490 Franken.

 

Kursverlauf Geberit

 

16.01.2020 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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