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nucera: Wie weit trägt das Modethema „grüner“ Wasserstoff?

nucera IPO ist stark überteuert und bietet den Anlegern wenige Chancen in Zukunft

NTG24 - nucera: Wie weit trägt das Modethema „grüner“ Wasserstoff?

 

thyssenkrupp nucera hat das gleiche Problem wie alle anderen Unternehmen im Segment der „Energiewende“: Man verdient nichts mit dem Geschäft. Aus Sicht eines Investors bietet die Gesellschaft wenig attraktives und es zeichnet sich aus heutiger Sicht auch keine Perspektive ab, dass sich die Lage in Zukunft über starkes Wachstum verbessern wird. 

Im Kern ist nucera (DE000NCA0001) ein margenarmes Chemieunternehmen. Man baut Anlagen zur klassischen Elektrolyse. Kein wirklich innovatives Verfahren, sondern altbekanntes. Zum Börsengang bemüht man sich dem klassischen Geschäft einen attraktiven Anstrich zu geben, indem man mit dem Thema „grüner“ Wasserstoff in den Vordergrund tritt. Ohne Zweifel ein Modethema an der Börse, das gerne gepusht wird, das jedoch nicht hält, was versprochen wird. 

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Werbebanner EMH PM TradeSelbst mit dem reduzierten Angebotspreis ist die Marktkapitalisierung sehr ambitioniert. nucera hatte ursprünglich eine Preisspanne von 19,00 bis 21,50 Euro angekündigt und wird die Aktien aufgrund der schwachen Nachfrage bei 20,00 Euro je Stück platzieren. Insgesamt werden 30,26 Mio. Aktien inklusive der Mehrzuteilungsoption verkauft, womit sich eine Marktkapitalisierung von 2,53 Mrd. Euro zum Start ergibt. Damit trennen sich vor allem Altaktionäre von dem Unternehmen und erzeugen ad-hoc einen Free-Float von 24 %, was ausgesprochen hoch für ein IPO ist. 

 

Wie weit trägt das Modethema „grüner“ Wasserstoff?

 

Das Zahlenwerk ist wenig beeindruckend. Das Highlight ist das Umsatzwachstum. Im Fiskaljahr 2020 kam man noch lediglich auf 254 Mio. Euro und steigerte dies bis zum Fiskaljahr 2022 (30. September 2022) auf 383,1 Mio. Euro. Im 1. Fiskalhalbjahr 2023 präsentierte man nun mit rund 306 Mio. Euro einen erheblichen Umsatzsprung. Der resultiert allerdings aus einem ausserordentlichen und sehr hohen Auftragseingang im vergangenen Jahr in Höhe von 1,34 Mrd. Euro. Sehr positiv, aber leider bleibt die Nachfrage nicht auf diesem Niveau, sondern kollabierte im abgelaufenen 1. Fiskalhalbjahr (30. März 2023) auf nur noch 292 Mio. Euro. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas eigentliche Problem sind die Margen. nucera verdient so gut wie nichts. Man kann es sogar konkreter beschreiben: Je mehr Aufträge die Gesellschaft akzeptierte, desto stärker schrumpfte über die Jahre die EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) Marge. Von 11,8 % im Fiskaljahr 2020 auf zuletzt nur noch 3,2 % im Fiskaljahr 2022. Der Verdacht liegt nahe, dass man wächst, indem man den billigen Jakob gibt. Und trotz steigender Umsätze schrumpfte sogar das Ergebnis nach Steuern über die Jahre. Im Rekordfiskaljahr 2022 verdiente nucera magere 6 Mio. Euro. Und dafür verlangt der Vorstand nun eine Marktkapitalisierung von 2.530 Mio. Euro?

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07.07.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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