Dank enorm starker Zahlen schütteln die Anleger von Alphabet die jüngsten Sorgen schnell wieder ab!

Google ist auf Wachstumskurs

 

Am Mittwoch nach Börsenschluss sorgte Meta an den Märkten noch für Enttäuschung. Die Umsatzaussichten entsprachen nicht den Vorstellungen der Aktionäre und noch dazu warnte Firmenchef Mark Zuckerberg lediglich vor weiteren Milliardeninvestitionen im KI-Bereich, denen noch keine konkreten Aussichten auf neue Umsatzquellen gegenüberstehen. Die schlechte Stimmung machte sich in der gesamten Branche bemerkbar und auch bei Alphabet waren Kursabschläge zu verzeichnen.

 

Einen Tag später legte Alphabet (US02079K3059) nun nach und stellte selbst Zahlen für das vergangene Quartal vor. Jene können sich absolut sehen lassen. In allen wichtigen Bereichen konnte die Google-Mutter sich sichtlich verbessern. Das wichtige Werbegeschäft mit der eigenen Suchmaschine legte um 14 Prozent zu, die Werbeeinnahmen von YouTube verbesserten sich um 21 Prozent und bei der Cloud konnte sogar ein Plus von 28 Prozent verzeichnet werden.

Konzernweit informierte Alphabet über einen Umsatz in Höhe von 80,5 Milliarden US-Dollar und damit rund 15 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Beim Nettogewinn reichte es für 23,7 Milliarden Dollar; der Gewinn je Aktie wurde auf 1,89 Dollar beziffert. All diese Kennzahlen lagen deutlich über den Erwartungen. Die Prognosen der Analysten konnten nicht nur übertroffen, sondern regelrecht gesprengt werden.

 

Alphabet: Eine neue Ära?

 

Die Konsensschätzung sah für Alphabet lediglich Umsätze von 78,6 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie in Höhe von 1,51 Dollar vor. Das hinterlässt an der Börse schwer Eindruck. Die Alphabet-Aktie legte nachbörslich schwer zu. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels waren Aufschläge von knapp 11,5 Prozent zu verzeichnen, was den Kurs auf 176,08 Dollar hebt. Zeitweise waren jenseits der 180 Dollar schon neue Kursrekorde zu verzeichnen. Überzeugen kann bei Alphabet auch der Blick in die Zukunft. Dort spielt KI weiterhin eine tragende Rolle und der Konzern spricht schon von einer „neuen Ära“.

 

Auf jene sei man mit der aufgebauten Infrastruktur und der eigenen Software bestens vorbereitet. Google hatte einige Startschwierigkeiten und die erste Vorstellung von Bard schreckte viele Aktionäre aufgrund mancher Unzulänglichkeiten noch ab. Mittlerweile tritt der eigene Chatbot unter dem Namen Gemini auf und muss sich vor ChatGPT und Konsorten nicht mehr verstecken. Darüber hinaus integriert Alphabet die KI in immer mehr Bereiche, etwa in Android-Smartphones mit dem vielbeachteten, App-übergreifenden „Circle to search“.

Die Technologie steckt weiterhin in den Kinderschuhen und hat ihr volles Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Mit den nun vorgelegten Zahlen zeigt sich einmal mehr, dass Alphabet beim zu erwartenden Wachstumstrend der Branche zu den größten Profiteuren zählen dürfte. Das soll sich auch für die Aktionäre auszahlen, denen erstmals eine Dividende in Aussicht gestellt wird. Mit 0,20 Dollar je Anteilsschein fällt diese zwar erst einmal eher bescheiden aus. Das tat der guten Stimmung aber keinerlei Abbruch.

 

War das erst der Anfang für Alphabet?

 

Die Richtung bei Alphabet stimmt zweifellos. Die große Frage ist nun, ob das Unternehmen den rasanten Wachstumspfad dauerhaft beibehalten kann. Trotz der zahlreichen vorhandenen Chancen ist das längst nicht in Stein gemeißelt. Die KI bietet zwar schier unendliche Möglichkeiten. Sie wird die Konzernergebnisse in Zukunft aber aufgrund des enormen Investitionsbedarfs auch merklich belasten. Gelingt es Alphabet nicht, neue Umsatzquellen zu erschließen oder weitere Sprünge in bestehenden Bereichen wie der Cloud hinzulegen, könnte die Euphorie an der Börse früher oder später auch noch zum Erliegen kommen.

 

Nun soll an dieser Stelle nicht der Teufel an die Wand gemalt werden und aus fundamentaler Sicht spricht bei der Alphabet-Aktie derzeit alles für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Es sei aber daran erinnert, dass selbst die größten Wachstumsstorys bisher noch immer irgendwann zu einem Ende fanden und zudem bereits viele Zukunftshoffnungen in den Kurs von Alphabet eingepreist sind. Blind verlassen können Anleger sich daher auf weitere Kursrekorde eher nicht.

26.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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