als .pdf Datei herunterladen

Die deutsche Bank konkretisiert ihre Vorstellungen dazu, wie in Zukunft der CO2-Fußabdruck nachhaltig sinken soll

Kredite und Klimaschutz gehen in Zukunft Hand in Hand

NTG24 - Die deutsche Bank konkretisiert ihre Vorstellungen dazu, wie in Zukunft der CO2-Fußabdruck nachhaltig sinken soll

 

Die allermeisten Unternehmen behaupten von sich, aktiv um Klimaschutz und das Verringern von Schadstoff-Emissionen bemüht zu sein. Auch bei den Banken nimmt das Thema seit einer Weile einen hohen Stellenwert ein. Ziele wurden und werden allerdings gerne mal eher vage formuliert und an konkreten Maßnahmen mangelt es vielen Kritikern. Die Deutsche Bank wagte nun einen Vorstoß.

Anzeige:

Werbebanner AuragentumIn einem Transitionsplan hat die Deutsche Bank (DE0005140008) festgehalten, wie es gelingen soll, den Betrieb bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu gestalten. Eine wesentliche Rolle nimmt dabei das Kreditgeschäft ein, welches für den Löwenanteil der CO2-Emissionen verantwortlich ist. 30,5 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalent sind allein auf bereits in Anspruch genommene Kredite zurückzuführen. Weitere 33,4 Millionen Tonnen an Schadstoffemissionen stehen mit zugesagten Kreditlinien aus.

Die Emissionen der Bank selbst wirken da im Vergleich geradezu mickrig. Laut „Handelsblatt“ lagen jene im vergangenen Jahr bei gerade einmal 0,06 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Selbst zusammen mit der gesamten Wertschöpfungskette und unter Berücksichtigung von Wohnimmobilienkrediten in der EU kommen noch recht überschaubare 5,7 Millionen Tonnen an Emissionen zusammen. Das zeigt recht deutlich, wo die Deutsche Bank ansetzen muss, um für mehr Klimaneutralität sorgen zu können. Genau das soll in den kommenden Jahren nun auch geschehen.

 

Die Deutsche Bank setzt sich Ziele

 

In einigen Branchen hat die Deutsche Bank sich bereits vor einer Weile konkrete Ziele zum Senken von CO2-Emissionen gesetzt, darunter die Autobranche und der Öl- und Gassektor. Nun gibt es entsprechende Vorgaben in drei weiteren Branchen. In der Zementbranche sollen die durch Kredite verursachten Emissionen bis 2030 um 29 Prozent sinken; bis 2050 wird eine Verringerung von 98 Prozent angestrebt. Beim Kohlebergbau werden 97 Prozent CO2-Verringerung bis 2050 anvisiert. Zudem verschreibt die Deutsche Bank ist den „Poseidon Principles“ in der Schifffahrt, welche auch von vielen anderen Unternehmen befolgt werden.

Anzeige:

Banner Wahre Werte Talk 2023

 

Die Deutsche Bank wird in Zukunft auch ihre Kunden in die Pflicht nehmen. Ab dem Jahr 2026 werden jene dem Institut Pläne vorlegen müssen, wie sie in Zukunft klimaneutral zu wirtschaften gedenken. Allerdings gibt es (noch) keinerlei Vorgaben, darüber, wie ausgearbeitet solche Ziele sein müssen. Angestrebt wird offenbar, in dieser Hinsicht weniger ambitionierte Kreditnehmer mit solchen auszugleichen, die besonders mutig vorangehen und sehr aktiv an CO2-Einsparungen arbeiten. Über alledem steht das Netto-Null-Ziel, welches sich die Deutsche Bank selbst auferlegt hat.

Zumindest in Aussicht gestellt hat das Frankfurter Geldhaus zudem, im Laufe der nächsten Jahre keine Kredite mehr an Kunden zu vergeben, bei denen keine Bereitschaft erkennbar ist, sich dem vorgestellten Transitionsplan anzuschließen. Gerade bei energieintensiven Betrieben wird die Vorlage eines Netto-Null-Plans in Zukunft wohl mehr oder weniger obligatorisch sein.

 

Die Deutsche Bank prescht nach vorne

 

Wie erfolgreich der Ansatz der Deutschen Bank sein wird, das wird die Zeit zeigen. In jedem Fall reagiert das Geldhaus auf die anhaltende Kritik, zu wenig oder sogar gar nichts für den Klimaschutz zu tun. Natürlich wird es genügend Kritiker gehen, welchen die nun ausgesprochenen Ziele nicht weit genug gehen, zumal das Kreditinstitut sich durchaus hier und dort ein paar kleine Schlupflöcher infolge eher luftiger Formulierungen gelassen hat.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Nüchtern betrachtet ist das aber nur nachvollziehbar, da gerade langfristig viel Unsicherheit herrscht und die Deutsche Bank ihren Anlegern einen rein von Ideologie geprägten Klimakurs kaum verständlich erläutern könnte. Auch die Wirtschaftlichkeit muss am Ende des Tages gegeben sein. Bei den Aktionären führten die neuen Ziele nicht für überschwängliche Euphorie, aber auch nicht zu sichtlichen Enttäuschungen. Die Aktie der Deutschen Bank verlor am Donnerstag leicht an wert und fiel um 0,6 Prozent bis auf 9,75 Euro zurück. In einem insgesamt angespannten Marktumfeld ergeben sich daraus keine neuen Signale.

20.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)