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Kleiner Rückschlag für die Deutsche Bank, BASF mit Gewinneinbruch, TUI traut sich zurück nach Norden und Tesla werden mal wieder Flunkereien vorgeworfen

Irgendwas ist bekanntlich immer

NTG24 - Kleiner Rückschlag für die Deutsche Bank, BASF mit Gewinneinbruch, TUI traut sich zurück nach Norden und Tesla werden mal wieder Flunkereien vorgeworfen

 

Es liegt eine wechselhafte, aber insgesamt doch sehr erfolgreiche Börsenwoche hinter uns. Dank der Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen und mit niedrigeren Inflationsdaten im Rücken beförderten die Börsianer den DAX auf ein neues Rekordhoch. Allerdings freute sich vor dem Wochenende nicht jeder über steigende Kurse.

Für die Deutsche Bank (DE0005140008) ging es am Freitag um 0,84 Prozent abwärts. „Der Aktionär“ führt dies auf eine Änderung bei der EZB zurück. Jene zahlt hiesigen Bankhäusern demnach keine Zinsen mehr auf Reserven, welche bei der Zentralbank vorgehalten werden. Für viele kam dieser Schritt einigermaßen überraschend und für die Deutsche Bank bedeutet das Ganze erst einmal sinkende Einnahmen.

Letztlich dürfte das Ganze aber verschmerzbar sein und da die Deutsche Bank mit höheren Zinsen anderswo deutlich mehr verdient, ist der Wegfall der Unterstützung verschmerzbar. Das scheint den Anteilseignern bewusst zu sein, denn in einem echten Crash mündete die Nachricht nicht. Zum Wochenende konnte die Deutsche Bank sich mit 10,11 Euro über der sowohl charttechnisch als auch psychologisch sehr wichtigen Marke bei 10 Euro halten.

 

Kleinere Brötchen bei BASF

 

BASF (DE000BASF111) hatte den eigenen Anteilseignern so überhaupt keine guten Neuigkeiten anzubieten und berichtete stattdessen von einem herben Gewinneinbruch im zweiten Quartal. Um satte 76 Prozent ging es in die Tiefe und es konnten nur noch 499 Millionen Euro nach rund zwei Milliarden Euro im Vorjahr vermeldet werden. Grund für das schlechte Abschneiden ist eine schwächelnde Nachfrage, bei der aus auch für das zweite Halbjahr keinerlei Anzeichen einer Erholung gibt.

Begegnen will BASF dem Ganzen nun mit einem umfangreichen Sparprogramm. Bis zum Ende des Jahres sollen jährlich 300 Millionen Euro an Fixkosten heruntergefahren werden. Bis Ende 2026 sollen die Kosten sogar um eine Milliarde Euro jährlich senken. Die Anleger waren auf die enttäuschenden Zahlen bereits vorbereitet. Da zudem (noch?) nicht die Rede war von einer sinkenden Dividende, konnte die BASF-Aktie letztlich am Freitag um 3,1 Prozent bis auf 49,38 Euro zulegen.

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TUI: Der nächste Versuch

 

Ganz ohne irgendwelche Neuigkeiten versuchte die Aktie von TUI (DE000TUAG505) sich gestern erneut an einem Ausbruch in Richtung Norden. Ein Plus von 0,3 Prozent sieht erstmal wenig beeindruckend aus. Es reichte aber aus, um den Titel pünktlich zum Wochenende auf runde 7 Euro zu befördern. Eben hier beißen die Käufer sich schon seit einer ganzen Weile regelrecht die Zähne aus. Von einem Durchbruch kann noch keine Rede sein, zumindest wurde für einen solchen aber die Grundlage geschaffen.

Die Voraussetzungen für weitere Kursgewinne sind nicht allzu schlecht. Die Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur dürfte der TUI-Aktie weiterhelfen und die schweren Waldbrände in Griechenland wurden von den Anteilseignern mittlerweile weitgehend verdauet. Ohne neue Hiobsbotschaften sieht hier alles nach Aufwärtstrend aus. Wie immer gibt es dafür aber freilich keine Garantien.

 

Hat Tesla ein wenig geflunkert?

 

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Werbebanner testenEs vergeht gefühlt kein einziger Tag, an dem Tesla (US88160R1014) nicht für irgendeine Schlagzeile sorgen würde. Am Freitag beschäftigte sich die Nachrichtenagentur Reuters mit Vorwürfen, dass Tesla in der Vergangenheit bei der Reichweitenangabe in seinen Fahrzeugen etwas zu optimistisch gewesen sei. CEO Elon Musk selbst soll die Anweisung gegeben haben, bei voller Akkuladung unerreichbare Werte anzugeben, da Käufer sich dann „besser“ fühlen würden. Erst ab einem Ladestand von 50 Prozent soll es realistischere Werte zu sehen gegeben haben.

Nicht wenige Fahrer fühlten sich dadurch wohl verunsichert und fragten nach Serviceterminen bei Tesla. Das Unternehmen wollte solche vermeiden, um damit Kosten zu sparen und soll den Berichten zufolge eigens ein Team ins Leben gerufen haben, um Betroffene zu beschwichtigen. Wie viel von alledem der Wahrheit entspricht, das lässt sich aus der Ferne kaum beurteilen. Die Anleger sind Vorwürfe über Tricksereien von Tesla bereits gewöhnt; die Aktie reagiert nicht weiter. Für letztere ging es am Freitag nur unwesentlich um 0,9 Prozent auf 240 Euro abwärts.

 

Augen auf!

 

Es herrscht mal wieder ein wenig Aufbruchstimmung an den Märkten und viele haben die Hoffnung, dass jetzt endlich die Wende eingeleitet sein könnte. Ein ähnliches Sentiment machte sich in den vergangenen Monaten aber schon häufiger breit und geendet hat das bisher stets zuverlässig mit einer vergleichsweise schnellen Korrektur. Das muss nicht bedeuten, dass sich dies nun wiederholen wird. Doch ein wenig Vorsicht ist sicher nicht verkehrt. Das gilt vor allem mit Blick auf die Einzeltitel, denn hier können Neuigkeiten an der Nachrichtenfront schnell für große Bewegungen sorgen. Anleger müssen daher weiterhin in jedem Fall die Augen offen halten, unabhängig davon, ob die Märkte sich insgesamt nach oben oder doch eher in die entgegengesetzte Richtung

29.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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