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Im Privatkundengeschäft der Deutschen Bank scheinen große Änderungen anzustehen

Macht Claudio de Sanctis Nägel mit Köpfen?

NTG24 - Im Privatkundengeschäft der Deutschen Bank scheinen große Änderungen anzustehen

 

Zum 1. Juli wird Claudio de Sanctis seine Stelle als Chef des Privatkundengeschäfts bei der Deutschen Bank antreten. Wie das „Manager Magazin“ unter Verweis auf Insider berichtet, scheint der neue Verantwortliche bereits umfangreiche Pläne mitgebracht zu haben. Demnach könnte im Laufe der nächsten Jahre ein weiterer großer Stellenabbau anstehen. Offiziell bestätigt ist das bisher allerdings noch nicht.

Dem Vernehmen nach ist angedacht, rund zehn Prozent der aktuell 17.000 Stellen im Privatkundensegment zu streichen. In welchem Zeitraum dies genau geschehen könnte, bleibt erst einmal offen. Den Gerüchten zufolge sollen vor allem die Filialen sowie das Geschäft mit Hypotheken vom Schrumpfkurs betroffen sein. Die Sanierung der Deutschen Bank (DE0005140008) könnte mit solchen Maßnahmen in die nächste Runde gehen und im Zuge von Kostensenkungen scheint das Ganze erstmal einigermaßen glaubwürdig.

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Werbebanner EMH PM TradeDennoch handelt es sich aktuell natürlich erst einmal nur um Spekulationen, an denen sich unter anderem die Gewerkschaft Verdi nicht beteiligen möchte. Zwar sollen den Berichten zufolge bereits Gesprächen mit den Gewerkschaften stattgefunden haben. Jene lassen sich aber zu keinem weiteren Kommentar hinreißen. Hingewiesen wird gegenüber dem „Handelsblatt“ lediglich daraus, dass der Kündigungsschutz für den Privatkundenbereich gelte und Entlassungen ohne Abfindungen damit ausgeschlossen werden könnten. Die Berichte passen zu vorherigen Gerüchten, laut denen die Deutsche Bank mit der Ausdünnung der Filialen in Zukunft weitere Kosten einzusparen gedenkt.

 

Keine Begeisterung bei der Aktie der Deutschen Bank

 

Es lässt sich nur abwarten, was mit de Sanctis als neuem Privatkundenchef geschehen wird und wie weit er sich bei seinen Plänen von der Öffentlichkeit in die Karten schauen lässt. Für Anleger wären Sparmaßnahmen prinzipiell nicht unbedingt etwas Schlechtes. Neben höheren Zinsen sind es vor allem Sanierungsmaßnahmen, welche der Deutschen Bank zuletzt wieder kräftige Gewinne bescheren konnten.

Dennoch sorgten die Meldungen am Donnerstag nicht für plötzliche Euphorie unter den Investoren. Stattdessen standen Konjunktursorgen im Vordergrund, nachdem Fed-Chef Jerome Powell den Kurs der US-Notenbank bekräftigte und Zinssenkungen eine Absage erteilte. Zwar sind hohe Zinsen für die Deutsche Bank grundsätzlich nichts Schlechtes. Doch spätestens seit der Bankenkrise im März sind die Anleger sehr sensibilisiert für die Gefahren, welche sich daraus auch für die Banken ergeben können.

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Mit dem Aktienkurs der Deutschen Bank ging es so letztlich im gestrigen Handel um 1,44 Prozent auf nur noch 9,30 Euro abwärts. Die wichtige Linie bei 10 Euro scheinen die Bullen immer mehr aus den Augen zu verlieren und zeitweise standen sogar schon 9,20 Euro auf dem Ticker. Damit begibt die Deutsche Bank sich immer näher an charttechnische Unterstützungslinien, welche bisher einen größeren Einbruch noch zu verhindern wussten. Die Stimmung ist aber schwer angeschlagen und die weitere Kursentwicklung scheint ungewiss.

 

Fehlt es an Wachstumsaussichten?

 

Stellenstreichungen bei Börsenkonzernen sind grundsätzlich ein zweischneidiges Schwert. Sinkende Kosten sind auf der einen Seite aus Anlegersicht zu begrüßen. Andererseits spricht gerade ein langfristiger Stellenabbau nicht unbedingt für weitere Wachstumsaussichten. Wohl auch deshalb halten die Bullen sich eher vornehm zurück. Da es sich bisher auch nur um unbestätigte Gerüchte handelt, sind die Auswirkungen auf den Aktienkurs der Deutschen Bank eher überschaubar. Es sind aber in jedem Fall nicht die positiven Impulse, welche das Papier dringend brauchen könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAnleger behalten das Thema dennoch genau im Auge und sie werden auch sehr genau hinsehen, was im Privatkundensegment ab dem kommenden Monat für Änderungen anstehen könnten. Mit Claudio de Sanctis dürfte in jedem Fall etwas frischer Wind in die Angelegenheit kommen, ob sich die Gerüchte nun bewahrheiten oder nicht. Für den Moment lässt sich nur hoffen, dass die Deutsche Bank damit weitere Fortschritte machen wird und sich für eine ungewisse Zukunft entsprechend einstellt.

23.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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