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Die Deutsche Bank beschäftigt sich in diesem Jahr wohl erst einmal mit anderen Themen als großen Übernahmen

Es kehrt wieder Ruhe ein

NTG24 - Die Deutsche Bank beschäftigt sich in diesem Jahr wohl erst einmal mit anderen Themen als großen Übernahmen

 

Eine hypothetische Fusion zwischen Deutscher Bank und Commerzbank ist wahrscheinlich der Klassiker unter Spekulationen um einen Zusammenschluss großer europäischer Geldhäuser. Zuletzt wurden solche Überlegungen wieder angeheizt, nachdem Medienberichte auftauchten, denen zufolge Deutsche Bank-Chef Christian Sewing sich wohl auf höchster Ebene über derartige Gedankenspiele ausgetauscht haben soll. Beobachter hielten das Ganze in der derzeitigen Marktlage aber für eher unrealistisch und auch vom Unternehmen selbst gab es nun eher zurückhaltende Töne zu hören.

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Werbebanner DegussaAm Donnerstag äußerte sich Christian Sewing erstmals öffentlich gegenüber CNBC zu dem Thema und ließ dabei keinen akuten Handlungsdrang erkennen. Eine grundsätzliche Absage wollte er einer möglichen Fusion zwar nicht erteile und er steht auch noch immer dazu, dass Zusammenschlüsse im europäischen Bankensektor perspektivisch notwendig seien. Für den Moment legt die Deutsche Bank (DE0005140008) ihren Fokus aber auf andere Dinge, wie der Manager verriet. Auf seiner Prioritätenliste steht eine große Übernahme, ganz gleich ob Commerzbank oder ein anderer Mitbewerber, derzeit nicht ganz oben.

Für ein solches Vorhaben müssten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, wozu Sewing etwa die Vollendung der europäischen Bankenunion zählt. Zudem sprach der Deutsche Bank-Chef darüber, dass hohe Zinsen momentan Fusionen erschweren würden. Mindestens für dieses Jahr steht eine große Übernahme damit wohl eher nicht auf dem Plan. Möglicherweise könnte die Deutsche Bank aber kleinere Unternehmen schlicken, auch wenn es dazu bisher noch keine konkrete Ankündigung gibt.

 

Die Deutsche Bank blickt auf sich selbst

 

Den Fokus will die Deutsche Bank für das Jahr 2024 klar auf seine eigenen Angelegenheiten und Baustellen werden. Davon gibt es auch mehr als genug. Noch immer ungelöst sind die massiven IT-Probleme rund um die übernommene Postbank, welche ursprünglich bis Ende 2023 aus der Welt geräumt sein sollten. Nachdem aber noch einmal neue Beschwerden auftauchten, wurde daraus erstmal nichts. Das Thema wird auch von der Bafin sehr aufmerksam verfolgt.

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Mit der doch recht eindeutigen Absage an eine baldige Übernahme wird die Deutsche Bank bei den Aktionären kaum für Euphorie sorgen können; vielleicht ist mancher Marktakteur sogar enttäuscht darüber. Zumindest könnte nun aber wieder etwas Ruhe einkehren, was für die Deutsche Bank-Aktie nicht das schlechteste Szenario werden. Vielleicht gelingt sogar wieder der Sprung zurück in den Aufwärtskanal. Den ersten Schritt in diese Richtung wagten die Käufer am Donnerstag bereits.

Um immerhin 0,7 Prozent konnte die Deutsche Bank sich im gestrigen Handel verbessern und damit wieder bis auf 11,91 Euro steigen. Damit haben die Käufer das erst kürzlich etablierte 52-Wochen-Hoch bei 12,85 Euro fest im Blick. Besondere Aufmerksamkeit könnte vor dem Wochenende nun noch der Linie bei 12 Euro zukommen. Dort fand sich im vergangenen Jahr die meiste Zeit über das Jahreshoch und mit einem Ausbruch über diese Marke würden die Bullen wenigstens ein kleines Ausrufezeichen setzen.

 

Licht und Schatten bei der Deutschen Bank

 

Für den Moment ist die Deutsche Bank nicht auf große Übernahmen angewiesen, um den Anlegern Aussichten auf gute Geschäfte und steigende Kurse bieten zu können. Die Aufregung der letzten Tage kann daher recht gelassen angesehen werden. Doch es bleiben auch noch immer einige Herausforderungen. Grundsätzlich blickt die Deutsche Bank noch auf potenziell ansehnliche Zinserträge.

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Schwache Konjunkturdaten bringen aber auch die Gefahr von Enttäuschungen mit sich, sollte die Nachfrage nach Krediten nachlassen. Zudem ist nicht auszuschließen, dass Kreditausfälle deutlich zunehmen könnten. Im vergangenen Jahr warnten einige Beobachter bereits vor einem solchen Szenario, doch der große Knall blieb da bekanntlich aus. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass jener lediglich etwas länger als ursprünglich gedacht auf sich warten lässt. Ich persönlich stehe der Aktie der Deutschen Bank sehr positiv gegenüber und wäre über weitere Zugewinne in der nächsten Zeit nicht überrascht. Doch versprechen lässt sich ein solch erfreuliches Szenario leider nicht.

19.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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