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Die Deutsche Bank sorgt für Verunsicherung, Nel ASA überrascht im positiven Sinne, bei Bayer liegt manches im Dunkeln und Vonovia zerstört weiteres Vertrauen

Das macht es den Bullen nicht einfacher

NTG24 - Die Deutsche Bank sorgt für Verunsicherung, Nel ASA überrascht im positiven Sinne, bei Bayer liegt manches im Dunkeln und Vonovia zerstört weiteres Vertrauen

 

Die Kursentwicklung von Aktien lässt sich nie mit Sicherheit vorhersagen und auch die besten Analysten können Entwicklungen wie die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg nicht vorhersagen. Ein Risiko ist also bei jedem Investment vorhanden. Die Unternehmen können aber einiges dafür tun, um bei den Anlegern für Vertrauen zu sorgen, was aber leider nicht immer geschieht.

In Sachen Transparenz gibt es etwa laut der Kirchoff Consult AG bei der Deutschen Bank (DE0005140008) einiges an Nachholbedarf. Die Experten haben die Transparenz von DAX-Unternehmen genauer untersucht und insgesamt ein recht positives Fazit gezogen. Die meisten Konzerne punkteten mit ausführlichen Informationen zu der zu erwartenden Entwicklung der kommenden Monate und Jahre. Einzig die Deutsche Bank wurde mit einer niedrigen Transparenz bewertet.

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Werbebanner EMH PM TradeDas Frankfurter Geldhaus lieferte als einziges DAX-Unternehmen weder ein quantifiziertes Ergebnis für den Konzern noch für das Segment im laufenden Jahr. Stattdessen gibt es nur einen mittelfristigen Ausblick für das Jahr 2025. Damit bleiben viele Fragen offen und bei den Aktionären dürfte das nicht unbedingt für zusätzliches Vertrauen sorgen. Dabei könnte die Deutsche Bank solches dringend gebrauchen, denn die Aktie des Unternehmens hat sich von den schweren Rückschlägen im März noch immer nicht erholt. Immerhin konnte aber in der vergangenen Woche endlich die 10-Euro-Marke wieder erobert werden.

 

Nel ASA im Glück

 

Bei Nel ASA (NO0010081235) tappen die Anleger ebenfalls öfters mal im Dunkeln. Es kommt schon mal vor, dass es von dem Wasserstoff-Spezialisten wochen- oder sogar monatelang keine Updates zu hören gibt. Dabei zeigen die Quartalszahlen, dass Nel ASA eigentlich kaum einen Grund hat, um sich zu verstecken. Sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal konnten die (niedrigen) Erwartungen der Märkte übertroffen werden.

Die nagende Unsicherheit stand bisher einer größeren Erholung im Weg. Recht überraschend versuchten die Bullen sich aber vor dem Wochenende aber noch einmal an einem Durchbruch in Richtung Norden. Am Freitag legte das Papier um 3,25 Prozent zu und verbesserte sich bis auf 1,24 Euro. Damit konnte die enorm wichtige Marke bei 1,20 Euro erst einmal überwunden werden. Um diese auch zu verteidigen, wären weitere erfreuliche Nachrichten aber sehr hilfreich.

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Zweifel plagen die Bayer-Aktie

 

Auch abseits von einzelnen Unternehmensberichten herrscht an den Märkten derzeit viel Verunsicherung. Selbst gestandene Analysten kommen mit Blick auf die derzeitige konjunkturelle Entwicklung ins Schwitzen und bei der Aktie von Bayer (DE000BAY0017) scheinen sich bei Morgan Stanley neue Zweifel breit zu machen. Dafür spricht zumindest, dass dort das Kursziel von 60 Euro auf nur noch 57 Euro gesenkt wurde und die Empfehlung unverändert neutral ausfällt.

Begründet wird diese eher nüchterne Einschätzung mit Blick auf die anstehenden Quartalszahlen, welche für den 8. August erwartet werden. Analyst James Quigley rechnet mit einem eher enttäuschenden Ergebnis und auch einer Senkung der Zielspanne für das Gesamtjahr. Trotz dieser schon fast warnenden Worte konnte die Bayer-Aktie in der vergangenen Woche wieder etwas zulegen und sich nach kleineren Korrekturen am Freitag mit 51,94 Euro ins Wochenende verabschieden.

 

Vonovia spielt mit dem Feuer

 

Bei Vonovia (DE000A1ML7J1) dürften vor allem die Mieter ein großes Vertrauensproblem haben. Europas größter Vermieter genießt schon seit Ewigkeiten keinen besonders guten Ruf. Der nimmt nun aber noch weiteren Schaden, nachdem Vorwürfe laut werden, dass sich an ausgehandelte Vorgaben aus dem Berliner Wohnungsbündnis schlicht nicht gehalten wird. Jenes sah eigentlich vor, die Mieten von Inhabern eines Wohnberechtigungsscheins jährlich nicht um mehr als zwei Prozent zu erhöhen. Mieterschützer sprechen nun allerdings davon, dass dies ignoriert wurde und in Mieterhöhungsschreiben nicht einmal auf das Ganze hingewiesen wurde.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeVonovia kann sich in der Theorie recht entspannt über die Vorgaben hinwegsetzen, da jene keinen bindenden Charakter haben und auch keinerlei Sanktionen vorgesehen sind. Allerdings könnte das Unternehmen sich damit auch den Ärger der Politik aufhalsen. Schließlich würde ein solches Vorgehen eindrucksvoll unterlegen, dass Selbstverpflichtungen nur wenig Nutzen haben, was die Rufe nach Enteignungen in Berlin nur wieder lauter werden lassen dürfte. In der Sache ist allerdings noch nichts abschließend geklärt und Vonovia selbst schätzt die Sachlage freilich etwas anders ein. Sollte sich das Ganze aber bestätigen, betreibt Vonovia ein Spiel mit dem Feuer, was auch an der Börse potenziell für mehr Unsicherheit sorgen dürfte.

 

Ungewisse Zeiten

 

Die wenigsten Anleger dürften an der Börse aus Spaß an der Freude oder purer Abenteuerlust aktiv sein. Am liebsten wäre es den Anlegern wohl wenn sich Renditen zuverlässig vorhersagen lassen und das eigene Geld sich immer weiter vermehrt. Leider sind jegliche Sicherheiten aber stets nur eine Illusion. Wer gerne auf Nummer sicher geht, tut dies am besten noch immer mit einem möglichst breit gefächerten Depot. Diversifizierung ist das Zauberwort und damit lassen sich auch einige Rückschläge bei Einzeltiteln gut verkraften.

24.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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