als .pdf Datei herunterladen

Die Hinweise auf einen grundlegenden Umbau in der Privatkundensparte der Deutschen Bank verdichten sich

Was hat das für die Anleger zu bedeuten?

NTG24 - Die Hinweise auf einen grundlegenden Umbau in der Privatkundensparte der Deutschen Bank verdichten sich

 

Bereits vor einigen Tagen machten Gerüchte die Runde, dass Claudio de Sanctis als neuer Privatkundenvorstand weitreichende Änderungen bei der Deutschen Bank in die Wege leiten könnte. Offiziell tritt de Sanctis sein Amt erst später in diesem Jahr an. Faktisch ist er aber schon seit Anfang des Monats aktiv und er scheint dabei aufs Tempo drücken zu wollen.

Ein Bericht der „FAZ“ unter Verweis auf Mitarbeiterinformationen scheint die Gerüchte zu bestätigen. Demnach stehen bei der Deutschen Bank (DE0005140008) umfassende Änderungen im Privatkundengeschäft an. Den Ausführungen zufolge sollen künftig Kunden mit einem Vermögen ab 100.000 Euro mit den Kunden aus dem noch wohlhabenderen Wealth-Management-Bereich zusammengelegt werden. Dort sollen dann auch neue Kundenbetreuer zum Einsatz kommen.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Für geringere Vermögen soll hingegen der Bereich „Personal Banking Germany“ ins Leben gerufen werden. Beide Sparten teilen sich das Filialnetz, welches aus rund 400 Standorten der Deutschen Bank und etwa 600 Filialen der Postbank besteht. Es scheint aber denkbar, dass hier einige Standorte geschlossen werden könnten. Die Deutsche Bank scheint bei den kleineren Privatkunden eine stärkere Digitalisierung anstreben zu wollen. Damit läge das Institut auch im Trend. Viele Konkurrenten verfolgen einen ähnlichen Weg, wenngleich bei der Deutschen Bank das relativ dichte Filialnetz für einige Kunden noch immer als klarer Vorteil angesehen wird.

 

Die Deutsche Bank auf Sparkurs?

 

Die Deutsche Bank hat die Berichte bisher weder bestätigt noch dementiert. Das gilt auch für Munkeleien um einen möglichen Stellenabbau. Offiziell verkündigt wurde lediglich, dass im Geschäft mit Baufinanzierungen Einsparungen vorgesehen ist. Jener Sektor ist aufgrund der steigenden Zinsen schwer unter Druck geraten und leidet unter einer eher geringen Nachfrage. Besserung ist hier in absehbarer Zeit nicht in Sicht.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeEs kristallisiert sich in jedem Fall mehr und mehr heraus, dass die Deutsche Bank noch den einen oder anderen Zopf abschneiden und weitere Kosten einsparen könnte. Für die Anleger muss das keine schlechte Nachricht sein. Dass das Geldhaus heute wieder satte Gewinne einfährt, ist schließlich nicht nur höheren Zinsen, sondern auch der langjährigen Sanierung zu verdanken. Zuletzt brachte die Deutsche Bank die Datenmigration von Postbankkunden zu Ende, was ab dem kommenden Jahr jährlich 300 Millionen Euro an Einsparungen einbringen soll.

Im Führungspersonal des Privatkundensegments zeichnen sich ebenfalls einige Änderungen ab. Jene sind aber, genau wie alle anderen bisherigen Informationen, noch mit Vorsicht zu genießen. Etwas frischer Wind könnte der Deutschen Bank aber guttun, weshalb mögliche Umbrüche aus Anlegersicht durchaus mit Optimismus beäugt werden können. Mittelfristig wird aber auch wichtig sein, dass mit wie auch immer gearteten Maßnahmen Raum für Wachstum gelassen wird.

 

Die Aktionäre bleiben skeptisch

 

An der Börse sorgten die neuerlichen Berichterstattungen am Mittwoch nicht für plötzliche Euphorieausbrüche. Zwar konnte die Aktie der Deutschen Bank sich nach einem deutlichen Verlust zu Handelsbeginn wieder sichtlich erholen. Letztlich blieb sie aber per Handelsschluss bei 9,44 Euro stecken und blickte auf einen Tagesverlust in Höhe von 0,36 Prozent. Die Linie bei 10 Euro bleibt damit in einiger Entfernung. Zurückzuführen ist das wohl auch auf die Analysten.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusJene sprachen in den letzten Wochen noch gerne von Erholungspotenzial bei der Deutschen Bank, und viele tun das auch weiterhin. Die Stimmung bei den Experten scheint aber zu bröckeln und bei der Societe Generale wurde die Kaufempfehlung jüngst durch einen neutralen Ausblick ersetzt. Spannend wird es in zwei Wochen werden, wenn die Deutsche Bank neue Quartalszahlen vorlegen wird. Jene dürften einen guten Eindruck davon verschaffen, ob bei der Aktie eher die Optimisten oder vielleicht doch die Skeptiker den besseren Riecher haben.

13.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)