als .pdf Datei herunterladen

Lufthansa will sich so schnell wie möglich von staatlichen Rettungskrediten befreien

Herausforderungen bleiben

NTG24 - Lufthansa will sich so schnell wie möglich von staatlichen Rettungskrediten befreien

 

Mit der deutlichen Entspannung bei der Corona-Pandemie nehmen die Geschäfte bei Lufthansa jetzt wieder etwas an Fahrt auf. Dennoch muss der Konzern auch künftig mit den altbekannten Herausforderungen kämpfen, was das Aufwärtspotenzial bei der Aktie deutlich begrenzt.

Die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa (DE0008232125) möchte die im Zuge der Covid-19-Pandemie erhaltenen Staatshilfen so rasch wie möglich zurückzahlen. So teilte jetzt Vorstandsmitglied Harry Hohmeister den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit, dass es für die Airline wesentlich günstiger sei, sich direkt am Kapitalmarkt als über die in Anspruch genommenen Staatshilfen zu finanzieren. Auch wenn der im MDAX gelistete Anteilschein kaum auf die Meldung reagierte, so wäre es ein äußerst positives Signal für die Firma, wenn sich die notwendigen Mittel für das operative Geschäft, aber auch für die Rückführung der Staatskredite selbst beschaffen könnte.

In der Tat befinden sich die Geschäfte der Airline, nachdem im ersten Quartal noch ein Umsatzrückgang von 60 % gegenüber der Vorjahresperiode verbucht werden musste und ein Nettoverlust von 1,05 Milliarden Euro anfiel, jetzt mit dem Rückgang der Corona-Fallzahlen wieder in einem Aufwärtstrend. Entsprechend will die Lufthansa in den kommenden Wochen 30 bis 50 Maschinen reaktivieren, was angesichts der wieder besseren Aussichten für die Sommersaison ein absolut logischer Schritt ist.

 

Lufthansa wird sich nur langsam von der Corona-Delle erholen

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistAuch wenn derzeit die Nachfrage nach Flügen sprunghaft steigt, was auch sicherlich am Nachholbedarf vieler Urlauber liegt, die bedingt durch die Corona-Pandemie lange nicht verreisen konnten, so wird der Konzern noch lange brauchen, um wirtschaftlich wieder in geordnete Bahnen zurückkehren zu können. Demnach gehen die Analysten für das Gesamtjahr 2021 aktuell zwar von einem Umsatzplus in Höhe von knapp 30 % auf 17,6 Milliarden Euro aus. Allerdings würde damit das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019, damals wurden noch Erlöse in Höhe von 36,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, immer noch um mehr als 50 % unterboten werden. Auch dürfte der Konzern in diesem Jahr einen weiteren Verlust von knapp 2,5 Milliarden Euro schreiben, bevor dann die Gesellschaft wieder die Gewinnzone betreten sollte.

 

 

Aktuell beläuft sich das 2022er-KGV und das 2023er-KGV bei dem Titel gemäß der Konsensschätzungen auf 43 bzw. 8. Sollte tatsächlich eine derart dynamische Gewinnentwicklung stattfinden, so wäre der Titel auf dem aktuellen Kursniveau fair bewertet. Allerdings war die Lufthansa bereits in den vergangenen Jahren einem starken Wettbewerbsdruck ausgesetzt, weshalb die Firma auf Dauer unter dem Strich nur vergleichsweise bescheidene Margen erwirtschaften konnte. Auch künftig dürfte der deutsche Marktführer zum einen von Billigfliegern und zum anderen von Airlines aus dem Nahen Osten, die zu Kampfpreisen agieren, in die Zange genommen werden, weshalb einer möglichen Kurserholung relativ enge Grenzen gesetzt sind. Zudem könnte der politische Gegenwind in Deutschland, aber auch weiteren Staaten bedingt durch die Klimapolitik stärker werden, weshalb der Titel eher nur eine Halteposition ist.

 

01.06.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)