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Die Lufthansa und andere Airlines meiden den iranischen Luftraum, was die Anleger sorgenvoll nach vorne blicken lässt

Risiken lasten auf dem Aktienkurs

NTG24 - Die Lufthansa und andere Airlines meiden den iranischen Luftraum, was die Anleger sorgenvoll nach vorne blicken lässt

 

Es gibt so einige Gründe dafür, dass die Lufthansa-Aktie zuletzt schwer unter Druck stand und zeitweise auf ein frisches 52-Wochen-Tief gefallen war. Berichte über unzufriedene Kunden und die mit Abstand meisten Stornierungen im ersten Quartal in Europa dürften den wenigsten Anlegern gefallen. Auch rasant steigende Personalkosten sind nichts, was an der Börse für Begeisterung sorgen würde.

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Maßgeblichen Einfluss auf den Aktienkurs haben aber auch die Geschehnisse im Nahen Osten. Dort kann noch immer nicht ausgeschlossen werden, dass ein Flächenbrand entsteht. Der iranische Angriff auf Israel hinterließ unter dem Strich zwar kaum Spuren. Das führen Beobachter aber in erster Linie auf die überlegene Luftabwehr von Israel und seinen Partnern zurück. Offen bleibt die Frage, wie es weitergehen mag. Das fragt sich auch die Lufthansa (DE0008232125), doch vorsorglich wurden schon einmal sämtliche Verbindungen von und nach Teheran bis mindestens Ende April abgesagt. Der gesamte Luftraum in der Region soll gemieden werden und so werden auch der Libanon und Beirut vorerst nicht angesteuert.

Das gibt Anlegern einen Vorgeschmack darauf, was auf die Lufthansa im Falle eines großen Krieges in der Region blühen könnte. Für den Moment sind die Auswirkungen auf den Flugplan der Lufthansa überschaubar, denn nach Teheran ging nach Informationen der „FAZ“ bisher ohnehin nur eine Direktverbindung täglich. Doch sollte die Lage sich zuspitzen, müsste die Lufthansa wohl für etliche Verbindungen alternative Routen sorgen, was die Kosten in die Höhe treiben würde.

 

Lufthansa: Der Luftraum wird enger

 

Die Lufthansa ist mit ihren Vorsichtsmaßnahmen nicht alleine. Zahlreiche weitere Airlines haben ebenfalls umgeplant. Das australische Unternehmen Qantas etwa fliegt derzeit vergleichsweise komplizierte Routen, um von Sydney nach London zu gelangen. Der gigantische russische Luftraum ist für westliche Airlines aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs gegen die Ukraine und darauffolgende Sanktionen bereits tabu. Es wird also enger in der Luft und die Airlines müssen umdenken.

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Umwege sind für die Passagiere maximal ein kleines Ärgernis, durch welches die Flugzeit sich etwas verlängert. Für Unternehmen wie die Lufthansa können sie aber zu massiven Mehrkosten führen. Schon wenn ein Flug nur eine oder zwei Stunden länger dauert, braucht es dafür deutlich mehr Kerosin und natürlich auch Personal – letzteres erkämpfte sich in diesem Jahr auch noch stattliche Lohnerhöhungen.

Nun ist noch längst nicht in Stein gemeißelt, dass der iranische Luftraum oder im Extremfall sogar der gesamte Nahe Osten auf längere Zeit nicht mehr über- oder angeflogen werden kann. Doch die Sorge vor einem solchen Szenario ist den Anteilseignern anzumerken und sie dürfte die Lufthansa-Aktie wahrscheinlich noch eine Weile in Schach halten. Auch für den heutigen Freitag stehen die Vorzeichen auf Verunsicherung, denn in der Nacht gab es Berichte über einen möglichen (begrenzten) Gegenschlag von Israel gegen den Iran.

 

Die Gewaltspirale dreht sich

 

Sowohl der Iran als auch Israel scheinen bemüht darum zu sein, mit ihren Schlägen nicht über die Stränge zu schlagen, was gegen den grundsätzlichen Willen einer direkten Konfrontation spricht. Doch es besteht die reale Gefahr, dass immer neue Gegenschläge die Gewaltspirale weiterdrehen lassen. In einem solchen Szenario sind weitere Entwicklungen vollkommen unvorhersehbar. Solange nicht eine Seite nachgibt und auf eine weitere militärische Antwort verzichtet, scheinen neuerliche Eskalationen nur eine Frage der Zeit zu sein. Bisher gibt es sowohl aus Israel als auch dem Iran zu hören, dass Angriffe nicht unbeantwortet bleiben dürften.

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Die Lufthansa-Aktie befindet sich also in unruhigen Gewässern, trotz der generellen Aussicht auf gute Geschäfte in den Sommermonaten. Doch wenn es etwas gibt, auf das Anleger allergisch reagieren, dann ist es Unsicherheit. Trotz einer kleinen Erholung am Donnerstag notierte die Lufthansa-Aktie zuletzt mit 6,66 Euro auf einem überschaubaren Niveau. Bleibt abzuwarten, wie die Märkte auf die jüngsten Ereignisse reagieren werden. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels waren die Börsen hierzulande noch geschlosse.

19.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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