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Bayer kommt günstiger davon, TUI kehrt nach Frankfurt zurück, Nvidia zeigt sich antriebslos und die Lufthansa hat Probleme mit der Kundenzufriedenheit

Das kann durchaus für Bewegung an der Börse sorgen

NTG24 - Bayer kommt günstiger davon, TUI kehrt nach Frankfurt zurück, Nvidia zeigt sich antriebslos und die Lufthansa hat Probleme mit der Kundenzufriedenheit

 

Es gibt an der Börse nicht immer die ganz großen Sensationen zu sehen, welche für wegentscheidende Kursbewegungen sorgen und über die noch monatelang diskutiert wird. Doch auch kleinere Meldungen haben durchaus das Potenzial, Einfluss auf die Kurse zu nehmen. Anlegern ist deshalb stets zu raten, die Augen offenzuhalten.

Recht erfreuliche Neuigkeiten gab es jüngst zu Bayer (DE000BAY0017) zu hören. Wie zu erwarten war, hat ein Richter in den USA eine zuvor von einer Geschworenenjury festgelegte Sschadenersatzzahlung deutlich reduziert. Ursprünglich sollte Bayer in einem (von vielen) Verfahren rund um Glyphosat 1,5 Milliarden US-Dollar an Schadenersatz zahlen. Dies wurde nun auf 600 Millionen Dollar und damit weniger als die Hälfte reduziert.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür allzu viel Partystimmung konnte dies allerdings nicht sorgen. Die Bayer-Aktie reagierte zwar kurzzeitig mit grünen Vorzeichen, verabschiedete sich aber letztlich doch mit roten Vorzeichen ins Wochenende. Bei gerade einmal 27,44 Euro ist der jüngste Schlusskurs anzutreffen und damit bleibt es dabei, dass die Aktie auf Jahressicht um etwas mehr als die Hälfte an Wert verloren hat. Im langfristigen Vergleich sieht es nochmal düsterer aus.

 

TUI: Zurück nach Hause!

 

Für TUI (DE000TUAG505) steht heute der Rückkehr an die Frankfurter Börse an und die Notierung in London wird damit aufgegeben. Auch das ist keine Überraschung, denn der Schritt wurde bereits vor Monaten angekündigt und in die Wege geleitet. Dennoch blicken die meisten Beobachter positiv auf den Vollzug und erwarten sich davon durchaus kurssteigernde Effekte. Erwartet wird, dass TUI im Juni in den MDAX aufgenommen wird.

Dort würde das Papier automatisch in Fonds aufgenommen werden, welche eben diesen Index abbilden. Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit könnten damit ein gutes Stück zulegen. Am Freitag konnten die Anteilseigner sich aber auch darüber nicht recht freuen. Beherrscht wurde der Handel von der Sorge darüber, dass die Zinswende noch etwas länger auf sich warten lassen könnte. Die TUI-Aktie gab um 1,9 Prozent bis auf 7,59 Euro nach. Damit notiert das Papier weiter auf niedrigem Niveau, hinterlässt aber keine ganz schlechte Figur.

 

Nvidia: Noch immer unterschätzt?

 

Von niedrigem Niveau kann bei Nvidia (US67066G1040) wahrlich keine Rede sein, doch die fulminante Rallye bei dem Titel ist zuletzt durchaus etwas ins Stocken gekommen. Vor dem Wochenende freuten die Anteilseigner sich noch über Zugewinne von knapp 2,5 Prozent. Damit landete der Kurs aber „nur“ bei 880,08 Dollar. Das Rekordhoch bei 974 Dollar ist damit erst einmal etwas in die Ferne gerückt. Das liegt vordergründig an Spekulationen darüber, dass die Erwartungen mittlerweile etwas zu hochgegriffen sein könnten.

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Es gibt jedoch Signale, welche vielleicht auf das Gegenteil hindeuten könnten. So sprach einer der Gründer des Rechenzentrenbetreibers CoreWeave gegenüber „Bloomberg“ davon, dass die Nachfrage nach Cloud Computing für KI derzeit „absurd hoch“ sei. Ferner ist die Rede davon, dass Lieferketten mit dem Wachstum nicht schritthalten könnten. Es handelt sich nur um eine Stimme von vielen. Doch sollte das Ganze zutreffen, so würde das für weitere Umsatzsprünge und eventuell sogar weiter steigende Margen bei Nvidia sprechen. Vielleicht gelingt es ja noch einmal, die hohen Erwartungen der Märkte zu übertreffen. Garantien dafür gibt es aber freilich keine.

 

Die Lufthansa und die Unzufriedenheit

 

Die Lufthansa (DE0008232125) scheint Probleme damit zu haben, für Zufriedenheit zu sorgen. Das zeigt sich nicht nur bei Verhandlungen mit Arbeitnehmern und den zahlreichen Streiks im laufenden Jahr. Auch die Kunden scheinen mit der Airline nicht mehr ganz im Reinen zu sein. Darauf weisen deutlich geringere Werte bei der Kundenzufriedenheit hin, über welche die „FAZ“ berichtete. Sowohl bei der Kernmarke als auch allen Töchtern außer Eurowings ging die Kundenzufriedenheit zuletzt zurück.

Als interne Vorgabe wird ein Net Promoter Score von 50 vorgegeben. Die Skala bezieht sich auf den Anteil von Kunden, welche die Lufthansa bzw. ihre Töchter weiterempfehlen würden. Keine einzige Marke scheint diese Vorgabe zu erreichen. Stattdessen ist die Punktzahl von 33 auf 27 Punkte abgesackt. Eurowings legte zwar von 37 auf 44 Punkte zu, erreichte damit aber ebenfalls nicht das gesetzte Ziel. Das sorgt letztlich auch bei den Aktionären für Unzufriedenheit und die Lufthansa-Aktie sackte am Freitag um 4,3 Prozent auf 6,92 Euro. Die schlechte Marktstimmung hatte damit natürlich auch etwas zu tun. Dennoch entsteht der Eindruck, dass mit der Lufthansa aktuell so ziemlich niemand richtig zufrieden ist.

 

Es bleibt spannend

 

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Werbebanner Brauerei StauderEs sind mit Sicherheit nicht die letzten Meldungen der Börsenkonzerne, welche wir in den letzten Tagen zu hören bekommen haben. Auch vermeintliche Kleinigkeiten haben immer das Potenzial, das Geschehen an den Märkten durchzumischen. Die sollten Anleger immer im Hinterkopf behalten und bei den eigenen Prognosen oder dem Blick auf die Kursziele der Analysten immer damit rechnen, dass derartige Vorhersagen schnell an Bedeutung verlieren können. Immerhin wird es aber dadurch auch nicht langweilig. Ob das ein Grund zur Freude ist, sei jedem selbst überlassen.

08.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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