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Lufthansa dürfte zur Rückzahlung der Staatshilfen bald eine massive Kapitalerhöhung durchführen

Bodenbildung nicht abgeschlossen

NTG24 - Lufthansa dürfte zur Rückzahlung der Staatshilfen bald eine massive Kapitalerhöhung durchführen

 

Lufthansa-Chef Carsten Spohr will die staatlichen Rettungsmittel noch vor der Bundestagswahl zurückzahlen. Allerdings dürfte er hierfür die Aktionäre im Rahmen einer weiteren Kapitalerhöhung zur Kasse bitten, da die Firma auch in diesem Jahr operativ einen hohen Verlust schreiben wird.

Mit den europaweit deutlich sinkenden Corona-Inzidenzzahlen und der gleichzeitig beginnenden Feriensaison erfährt der Luftverkehrsmarkt auf dem alten Kontinent derzeit den dringend benötigten Aufschwung. Hiervon profitiert auch die Lufthansa (DE0008232125), Deutschlands Marktführer, der zuvor in eine schwere Krise geraten war und nur durch entschiedene Staatshilfen gerettet werden konnte. Da die Rettungsaktionen seitens des Bundes stark umstritten waren und Lufthansa-CEO Carsten Spohr sicherlich kein Freund von staatlichen Interventionen sein dürfte, wundert es keinesfalls, dass der Firmenlenker nun noch „hoffentlich“ vor der Bundestagswahl zurückzahlen will.

Finanziell dürfte dieses Vorhaben für den MDAX-Konzern auch realisierbar sein, da sich die Firma auf ihrer Hauptversammlung die massive Ausgabe von neuen Aktien im Rahmen von Kapitalerhöhungen hat genehmigen lassen. So hat die Airline mittlerweile mehrere Banken mit der Durchführung der Ausgabe von neuen Aktien beauftragt, weshalb schon relativ kurzfristig konkrete Maßnahmen zur Platzierung von neuen Anteilscheinen zu erwarten sind.

 

Lufthansa-Aktie profitiert von jüngsten Entwicklungen bislang nicht

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistIm Xetra-Handel markierte der Titel am 01. März bei 12,96 Euro sein bisheriges Jahreshoch. Seitdem hat sich bei dem Papier aber wieder ein kurzfristiger Abwärtstrend entwickelt, der bis heute ungebrochen ist. Aus Sicht der Investoren ist der Lufthansa-Plan, den Staat möglichst aus dem Unternehmen herauszuhalten, sicherlich grundsätzlich sinnvoll. Allerdings müssen die Altaktionäre jetzt noch mit einer weiteren massiven Verwässerung ihres Kapitals rechnen, wobei sich die Zahl der Anteile schon während der Corona-Krise von 478 Millionen auf 598 Millionen erhöht hat. Auch wenn aktuell nicht abgeschätzt werden kann, wie stark die Zahl der Aktien anziehen wird, so dürfte doch der Umfang der Kapitalerhöhung erheblich ausfallen.

 

 

Zwar dürfte der Konzern seinen Nettoverlust von 6,73 Milliarden Euro im Jahr 2020 in der laufenden Zwölfmonatsperiode auf geschätzt 2,43 Milliarden Euro reduzieren. Allerdings dürfte es noch mindestens bis zum Jahr 2024 dauern, bis die Lufthansa wieder einen Nettogewinn von über 1 Milliarde Euro einfahren sollte. Ähnlich sieht es bei der Umsatzentwicklung aus, wobei die Lufthansa den Vorjahreswert von 13,6 Milliarden Euro jetzt mit prognostiziert rund 17,6 Milliarden spürbar übertreffen konnte. Allerdings dürfte somit das 2019er-Erlösniveau von 36,4 Milliarden Euro im laufenden Jahr nicht einmal zur Hälfte erreicht werden.

 

Das Fazit:

 

Aktuell haben sich die Möglichkeiten wieder deutlich verbessert, sich frische Mittel auf dem Kapitalmarkt zu beschaffen. Hingegen verbrennt der Konzern im operativen Geschäft auch in diesem Jahr weiterhin Geld, weshalb eine Trendwende bei der Lufthansa-Aktie hin zum besseren keinesfalls garantiert ist. Vielmehr hat die Covid-19-Pandemie dem Konzern extrem viel Substanz gekostet, was das Kurspotenzial bei dem Titel einschränkt. Zudem hatte die Lufthansa schon in Zeiten vor Corona mit einem massiven Wettbewerbsdruck und massiven Herausforderungen zu kämpfen, weshalb das Papier auf dem aktuellen Kursniveau derzeit kein Kauf ist.

 

18.06.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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