Bei der Lufthansa nehmen die Probleme einfach kein Ende
Es droht schon wieder der nächste Streik
An den deutschen Flughäfen herrscht weiterhin Chaos. Zahllose Flüge starten mit Verspätung oder gleich gar nicht, der Krankenstand beim Personal ist hoch, die Fluggäste sind völlig berechtigt verärgert. Dazu gesellte sich kürzlich ein Warnstreik beim Bodenpersonal und jetzt drohen auch die Piloten mit einem neuerlichen Arbeitskampf.
Medienberichten zufolge hat die Vereinigung Cockpit sich mit großer Mehrheit zu einem Arbeitskampf gegen die Lufthansa (DE0008232125) entschlossen. 97,6 Prozent stimmten in einer Urabstimmung für einen Streik. Bei der Lufthansa-Tocher Cargo wollen gar 99,3 Prozent in den Streik treten und auf diese Weise für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.
Grundsätzlich ist damit mit sofortiger Wirkung ein unbefristeter Streik möglich, sodass auch die Anleger sich auf ein solches Szenario wohl oder übel einstellen müssen. Bisher wurde allerdings noch keine Arbeitsniederlegung angekündigt. Die Gewerkschaften sprechen zunächst von einem Warnsignal an den Vorstand. Ob es noch zum Streik kommt oder nicht, hängt jetzt also wohl davon ab, was als nächstes am Verhandlungstisch geschieht.
Allzu viel Zeit bleibt der Lufthansa nicht, um auf die Sorgen und Nöte der Belegschaft einzugehen. Noch in der wichtigen Ferienzeit könnte es zu Streiks kommen, welche dem Unternehmen schweren Schaden zufügen könnten. Die Airline gerät immer mehr unter Druck und kann sich neuerliche Arbeitsniederlegungen derzeit kaum leisten. Die weiteren Gespräche sind jetzt auch aus Anlegersicht von enormer Bedeutung.
Nichts für schwache Nerven
Die Lufthansa-Aktie steht schon seit einer Weile ordentlich unter Druck und die jüngsten Meldungen dürften daran kaum etwas ändern. Kurz vor dem Wochenende fiel das Papier wieder knapp unter die Marke bei 6 Euro und näherte sich damit dem 52-Wochen-Tieg bei 5,24 Euro an. Sollte das Unternehmen nicht bald endlich bessere Nachrichten abliefern können, dürften neue Tiefststände nur eine Frage der Zeit sein. Aufgrund der chaotischen Zustände kann ein Investment trotz günstiger Einstiegskurse nicht guten Gewissens empfohlen werden.
01.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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