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Die Deutsche Lufthansa berichtet über Rekordgewinne im zweiten Quartal, doch die Zahlen können die Aktionäre dennoch nicht überzeugen

Der Teufel steckt im Detail

NTG24 - Die Deutsche Lufthansa berichtet über Rekordgewinne im zweiten Quartal, doch die Zahlen können die Aktionäre dennoch nicht überzeugen

 

Auf den ersten Blick hätten die Zahlen der Deutschen Lufthansa im zweiten Quartal kaum besser ausfallen können. Die Airline berichtete kürzlich über einen neuen Rekordgewinn und hat dies wohl in erster Linie steigenden Ticketpreisen zu verdanken. Die kommen nicht nur aufgrund der Inflation zustande. Allem Anschein nach können die Fluggäste sich auch vermehrt für höherwertige Tickets begeistern.

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Werbebanner testenUnter dem Strich konnten die Umsätze der Deutschen Lufthansa (DE0008232125) im zweiten Quartal um satte 17 Prozent gesteigert werden und sich damit bis auf 9,4 Milliarden Euro steigern. Beim operativen Gewinn meldete die Kranich-Airline 1,1 Milliarden Euro. Der Nettogewinn wurde mit 881 Millionen Euro angegeben, was einem Plus von rund 250 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. An und für sich scheint man also wieder klar auf Wachstumskurs zu sein und die unsäglichen Pandemiejahre hinter sich lassen zu können.

Letztere bedeuteten einen Kahlschlag für das Geschäft mit Passagieren, beflügelten aber die Sparte Lufthansa Cargo. Jene muss mittlerweile wieder mit deutlich geringeren Frachtraten arbeiten und die Konsumflaute hat die Auftragszahlen auch nicht unbedingt in die Höhe schnellen lassen. Im vergangenen Jahr handelte es sich bei Cargo noch um die mit Abstand stärkste Sparte. Nun ist der operative Gewinn von einst 482 Millionen Euro auf überschaubare 37 Millionen Euro zusammengeschrumpft. Das war allerdings auch so zu erwarten.

 

Lufthansa: Die Aktionäre rümpfen die Nase

 

Trotz der recht guten Ergebnisse reagierte die Lufthansa-Aktie am Donnerstag mit deutlichen Verlusten, was nicht nur an einer allgemein schlechten Stimmung an den Märkten liegen dürfte. Um knapp 5,5 Prozent ging es gestern in die Tiefe und der Kurs landete so per Handelsschluss bei eher überschaubaren 8,34 Euro. Nach Ansicht von Experten haben die Börsianer sich vor allem an einigen unschönen Details bei den Konzernzahlen gestört.

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Es gab nicht nur gute Nachrichten und die Anleger scheinen sich auf die negativen Aspekte des Quartalsberichts konzentriert zu haben. Einer davon war der freie Cashflow, der mit 589 Millionen Euro nur etwa halb so hoch ausfiel, wie es die Analysten eigentlich erwartet hätten. Dadurch bedingt können die Anteilseigner sich über die ansehnlichen operativen Gewinne nicht recht freuen. Wenn davon am Ende des Tages nicht genug in den Kassen landet, haben die Aktionäre schließlich auch nicht viel davon.

Auch gestiegene Kosten bei der Lufthansa sorgten für einen gewissen Dämpfer bei der Kauflaune und die Prognose fällt nicht ganz so euphorisch aus, wie es sich der eine oder andere erhofft haben mag. JP Morgan spricht da lediglich von „soliden Zahlen“. Das ist eine diplomatische Formulierung, um eine dezente Enttäuschung mitzuteilen. Wichtig für die Anleger ist letztlich aber wohl vor allem, dass die Lufthansa wieder in den schwarzen Zahlen operiert und zudem durchaus wieder Wachstumspotenzial erkennen lässt.

 

Es wird nicht langweilig bei der Lufthansa

 

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Werbebanner EMH PM TradeMit Blick in Richtung Zukunft bleiben viele ungelöste Fragen bestehen. Dazu gehört, wie es mit der weltweiten Konjunktur weitergeht, wie es um die Reiselust der Menschen bestellt sein wird und ob die Politik mit Blick auf Klimaschutz der Lufthansa und anderen Airlines noch so manches Päckchen aufbürden könnte. Wer sich da den weiteren Kursverlauf ausrechnen möchte, stößt auf so einige Variablen und kann als Ergebnis wohl nur ein großes Fragezeichen einsetzen.

Grundsätzlich befindet die Kranich-Airline sich aber auf dem richtigen Weg und Corona dürfte spätestens mit den nun vorgelegten Zahlen endgültig zu den Akten gelegt werden. Aus Anlegersicht gibt es da durchaus Grund zur Zuversicht. Es braucht auch gar nicht zwingend immer neue Rekorde, um den Aktienkurs langfristig in die Höhe klettern zu lassen.

04.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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