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Die Lufthansa findet an der Börse weiterhin keinen Halt, während die Anleger sorgenvoll in Richtung der kalten Jahreszeit blicken

Droht der Lufthansa ein kalter Winter?

NTG24 - Die Lufthansa findet an der Börse weiterhin keinen Halt, während die Anleger sorgenvoll in Richtung der kalten Jahreszeit blicken

 

Eigentlich hat die Deutsche Lufthansa sich nach dem Ende der Corona-Pandemie bzw. deren Übergang in die Endemie sichtlich erholt. Das Reiseaufkommen ist brachial gestiegen und konnte in einigen Fällen sogar schon das Niveau von vor der Pandemie übertreffen. Die große Preisfrage lautet nun allerdings, ob das auch so bleiben wird, und dahingehend scheint es einige wenig erfreuliche Signale zu geben.

Zum einen wären da eher vorsichtige Aussagen von TUI-Chef Sebastian Ebel. Jener sprach unlängst gegenüber britischen Medien davon, dass die Nachfrage im Winter „schwieriger“ werden könnte. Den Optimismus will der Manager sich nicht nehmen lassen, doch es wird für die nahe Zukunft wohl eher konservativ und nicht euphorisch geplant. Das mag nur ein kleines und sehr vorsichtiges Warnsignal sein, doch die Aktie der Lufthansa (DE0008232125) lässt das Ganze offensichtlich nicht kalt.

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Aus den eigenen Reihen vermeldet der noch zur Lufthansa gehörende Dienstleister AirPlus deutliche Veränderungen beim Buchungsverhalten nach der Pandemie, wie bei „aero.de“ zu lesen ist. Gerade Geschäftsreisende haben demnach ihr Verhalten wohl deutlich verändert. Ein höheres Reiseaufkommen an den Wochenenden deute darauf hin, dass jene vermehrt Geschäftliches mit Privatem verbinden. Das wäre für die Lufthansa aber wohl noch nicht das allergrößte Problem.

 

Lufthansa: Geschäftsreisen weniger gefragt?

 

Bedenklicher stimmt da schon, dass Inlandsflüge und eintägige Reisen den Angaben von AirPlus zufolge noch immer weniger gefragt sind als vor der Pandemie. Der Anteil der Inlandsflüge sank demnach von 49 Prozent der Buchungen auf nun nur noch 35,1 Prozent. Das ist zumindest ein Indiz dafür, dass Geschäftsreisende entweder allgemein weniger reisen oder dafür nicht mehr unbedingt das Flugzeug nutzen.

Dem entgegen steht, dass derzeit vermehrt die Business Class gebucht wird. 84,9 Prozent der Buchungen betrafen zuletzt die Econmoy Class, welche in der Vergangenheit über 90 Prozent der Buchungen ausmachte. Allerdings hindert natürlich auch privat Reisende nichts daran, die höhere Klasse zu buchen. Dass Geschäftsreisen weniger gefragt sein könnten, lässt sich allein dadurch also kaum ausschließen.

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Als problematisch für die Lufthansa scheint sich auch die Nachfrage nach Reisen in Richtung China zu entpuppten. Vor der Pandemie war die Volksrepublik noch so ziemlich das wichtigste Ziel für die Airline im interkontinentalen Bereich. Mittlerweile haben die USA wieder den Spitzenplatz übernommen. Im Vergleich zu 2019 lagen die Buchungen nach China wohl um satte 72 Prozent tiefer. Das spricht tatsächlich dafür, dass hier auch nach der Pandemie nicht wieder einfach zum Status Quo zurückgekehrt werden kann.

 

Lufthansa: Gefangen im Abwärtstrend

 

Die erhobenen Daten sind noch längst kein Garant dafür, dass die Lufthansa vor einem anhaltenden Abschwung stünde. Doch die Anleger beruhigt das Ganze auch nicht unbedingt und der Abwärtstrend bei der Lufthansa-Aktie setzt sich dieser Tage unentwegt fort. Am Donnerstag ging es um weitere 2,11 Prozent bis auf nur noch 8,18 Euro abwärts. Da fehlt nicht mehr viel, um die 8-Euro-Marke zu durchbrechen und damit im laufenden Jahr neue Tiefstände zu erreichen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Vorsicht der Aktionäre ist mit Sicherheit auch auf die schlechte Stimmung am Gesamtmarkt zurückzuführen. Das allein kann für die Lufthansa aber nicht als Ausrede gelten. Auch die sich immer mehr andeutende Zurückhaltung der Kundschaft und die weiterhin hohe Inflation sind mögliche Warnsignale. Die Lufthansa selbst scheint dafür nach Ansicht der Börsianer aktuell noch keine überzeugenden Gegenkonzepte in der Hinterhand zu haben. Es bleibt nur zu hoffen, dass es möglichst bald frische Impulse zu sehen geben wird, denn charttechnisch ist die Lufthansa-Aktie mittlerweile wieder ziemlich angeschlagen.

25.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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