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Lufthansa-Aktie in der Baisse vor der Kapitalerhöhung

Lufthansa kommt um eine Kapitalerhöhung nicht herum - Aktie fällt weiter

NTG24 - Lufthansa-Aktie in der Baisse vor der Kapitalerhöhung

 

Die Kapitalerhöhung für die Lufthansa ist unausweichlich. Es ist keine Frage des „ob“, sondern des „wann“. Die Anleger bereiten sich auf eine Kapitalmaßnahme im 4. Quartal vor und lassen den Kurs im Vorfeld fallen. 

Carsten Spohr steht vor einer delikaten Aufgabe. Nachdem der Vorstandsvorsitzende die Lufthansa (DE0008232125) bisher sehr gut durch größte Krise des Konzerns manövriert hat, geht es nun daran, die neuen Strukturen aufzubauen. Auf der Bilanzseite benötigt er dazu die Unterstützung der Aktionäre. Und das nicht zu knapp. Denn:

Spohr hat die Lufthansa gerettet, musste dafür aber die Bilanz ruinieren. Um es deutlich vorwegzusagen: Spohr hatte keine Alternative und hat das Beste aus einer katastrophalen Situation gemacht. Fakt ist: Der Verschuldungsgrad des Konzerns ist inzwischen haushoch und man ist nach wie vor komplett abhängig von der Unterstützung der verschiedenen Regierungen, allen voran durch Berlin. 

Der Weg zurück zum Erfolg beginnt mit dem Ende der staatlichen Hilfen. Wenn die Lufthansa es geschafft hat, operativ stark genug zu sein, um einen wesentlichen Teil der Staatshilfen zurückzuführen, wird man wieder die vollständige Kontrolle über das Geschäft zurückerlangen. Zahlreiche Bedingungen, die die Regierungen im Gegenzug für ihre finanziellen Unterstützungen durchgesetzt haben, schaden langfristig dem Unternehmen. 

Eine einzige Kapitalerhöhung wird nicht ausreichen, um das Dilemma zu richten. Selbst wenn die Lufthansa das Kunststück im 4. Quartal hinbekommt und junge Aktien ohne allzu großen Discount platziert, werden die Erlöse nicht ausreichen, um die Beteiligung des Bunds zurückzuzahlen. Und damit wäre auch noch fast nichts für den Wiederaufbau der Bilanzstruktur getan. 

 

Lufthansa: Eigenkapitalquote mit 7,6 % zu niedrig

 

Zum 30. Juni verfügte die Lufthansa nur noch über gut 3 Mrd. Euro Eigenkapital. Dem stand eine Verschuldung von knapp 38 Mrd. Euro gegenüber. Das entspricht einer Eigenkapitalquote von nur noch 7,6 %. Ende 2019 lag die Quote bei knapp 24 %, was Ihnen ein Gefühl dafür gibt, wie weit der Weg der Lufthansa zurück zur Normalität ist. In absoluten Zahlen ausgedrückt wären das aktuell auf einen Schlag 6,7 Mrd. Euro.

Die hohe Verwässerung ist den prospektiven Aktionären ein Dorn im Auge. Gemessen an der aktuellen Marktkapitalisierung von knapp 5,1 Mrd. Euro, verbietet sich eine zu hohe Kapitalerhöhung im ersten Schritt. Der Vorstand wird kleinere Brötchen backen müssen, denn um die institutionellen Investoren auf diesem Niveau an Bord zu holen, wird man hohe Discounts bei der Kapitalerhöhung anbieten müssen. Beim letzten Versuch, der im Juni stillschweigend begraben wurde, hatten die institutionellen Investoren einen Abschlag von bis zu 50 % gefordert, um der Lufthansa frisches Kapital zu geben.

 

Lufthansa AG

 

Kehrt die Lufthansa in 2023 / 24 wieder in die Gewinnzone zurück, stärkt das selbstverständlich die Bilanzstruktur. Doch Überschüsse aus dem operativen Geschäft wirken sukzessive und kumulativ. Ein Prozess, der im Zweifel zu langwierig ist, um eine Lösung für die kurzfristigen Probleme für die Lufthansa zu bieten.

Das Dilemma der Lufthansa ist Ihre Opportunität. Wer sich für die Aktie interessiert, sollte die Bedingungen der Kapitalerhöhung abwarten. Im Zweifel wird die Lufthansa neuen Aktionären einen sehr guten Deal anbieten (müssen).

 

03.09.2021 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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