ITA ist eine Chance auf neues Wachstum für die Lufthansa

Der Vertrag ist unterzeichnet - wird ITA ein Erfolg wie die Swiss für die Lufthansa?

 

Aus Sicht Italiens ist der Einstieg der Lufthansa am Ende ein Glücksfall. Rom hatte es sich ohne Frage anders gewünscht, aber das Endergebnis wird mit hoher Wahrscheinlichkeit überzeugend und besser als das sein, was die Italiener in der Vergangenheit selbst zustande bekommen haben. 

Die Markenidentität bleibt. Der Kranich wird nicht nach Rom kommen, sondern ITA wird, wie auch die anderen Lufthansa (DE0008232125) Marken (Austrian Airlines, Brussels Airlines, Eurowings, Swiss), unter ihrem eigenen Markendach operieren. Eine kluge Entscheidung, denn so schafft man auf Basis der Netzwerkeffekte und den erprobten und erfolgreichen Managementstrategien der Lufthansa eine schlagkräftige und im Zweifel profitable und eigenständige italienische Airline. 

Innerhalb des Verbunds wird die ITA auf der Langstrecke vor allem Richtung Süden ausgerichtet. Die bereits bestehenden Verbindungen Richtung Afrika und Lateinamerika will man deutlich ausbauen und damit einen blinden Fleck der Lufthansa Group schliessen. Innerhalb Italiens sollen die Anbindungen an Rom verstärkt werden. Die Hub-Funktion soll ausgebaut und durch Feeder-Strukturen gestärkt werden. Abgesehen von inneritalienischen Flugverbindungen will die Lufthansa auch in Italien auf ihr bewährtes Konzept der Anbindung der lokalen Bahngesellschaften an den Flugverkehr umsetzen. Das hat man bereits seit Langem mit der Deutschen Bahn, der ÖBB und der SBB umgesetzt. 

 

ITA ist eine Chance für die Lufthansa

 

Viel Ballast bringt ITA nicht mit. Rund 4.000 Mitarbeiter befördern derzeit im Jahr etwa 10 Millionen Passagiere. Damit ist man wesentlichen effizienter als der Lufthansa Konzern. Dort arbeiten derzeit rund 109.000 Mitarbeiter, die im Jahr aktuell 101 Millionen Passagiere befördern. Das ist eine Quote von rund 2.500 Passagieren pro Mitarbeiter im Vergleich zu 927 bei der Lufthansa. Die Flotte besteht aus 66 Airbus-Flugzeugen, die mit der Integration in das Lufthansa-Netz noch besser ausgelastet werden können. Die Einkaufsmacht der Lufthansa wird zudem dafür sorgen, dass der Betrieb, die Wartungen und die Ersatzbeschaffungen günstiger ausfallen als in der Vergangenheit. 

 

 

Doch es gibt auch viele Baustellen. Insbesondere die Bilanz die Gesellschaft. Unter Vorbehalt der Zustimmung aller Behörden wird die Lufthansa an einer Kapitalerhöhung teilnehmen, die sie 325 Mio. Euro kosten und ihr 41 % der Anteile gewähren wird. Auch die italienische Regierung nimmt daran teil und wird junge Aktien im Wert von 250 Mio. Euro zeichnen, womit ITA erst einmal ausgepolstert ist. Die Lufthansa hat sich auch gleichzeitig eine Option gesichert, die es ihr erlaubt, die restlichen Anteile ab dem Jahr 2025 aufzukaufen.

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27.05.2023 - Mikey Fritz

 

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