Nur kurz einer Einigung auf faire Preise mit chinesischen Mitbewerbern dreht Tesla schon wieder an der Preisschraube

Elon Musk bleibt unberechenbar

 

In der vergangenen Woche noch unterschrieb Tesla eine Vereinbarung mit chinesischen Mitbewerbern, welche das Verzichten auf „abnorme Preise“ vorsah. Im Klartext bedeutet das, dass die Konzerne sich gegen weitere Preissenkungen aussprechen, welche die Margen in Gefahr zu bringen droht. Allzu ernst schein der US-Konzern das Ganze aber nicht zu nehmen.

 

Schon wenige Tage später berichtete das „Handelsblatt“ von abermaligen Preisreduzierungen bei Tesla (US88160R1014) in China. Beim Model 3 und Model Y winken Nachlässe von umgerechnet 444 Euro. Das ist zwar doch eher eine überschaubare Summe und sie kommt auch nur durch die Neuauflage eines Referral-Programms zustande. Dennoch dürfte das Ganze zu einem Stirnrunzeln bei den Konkurrenten führen.

Nun wird Tesla sich die umgesetzten Pläne kaum über Nacht aus den Fingern gesaugt haben, zumal das Ganze auch in anderen Märkten greift und zudem deutlich eingeschränkter ist als in vergangenen Jahren. Dennoch unterstreicht das Unternehmen einmal mehr, dass es Vereinbarungen nicht allzu ernst nimmt oder diese im Bedarfsfall doch etwas strecken will.

Für die Verbraucher ist das natürlich erstmal eine gute Sache. Die Anleger dürften das Ganze schon etwas anders einschätzen. Zwar glänzte Tesla im ersten Quartal mit hervorragenden Verkaufszahlen. Die kamen aber zu nicht unwesentlichen Teilen durch teils großzügige Rabatte zustande. Da ist die Sorge groß, dass es bei den anstehenden Quartalszahlen zu einer Enttäuschung kommen könnte. Die jüngsten Meldungen dürften solche Befürchtungen weiter anfeuern.

 

Tesla bleibt stabil

 

Auf den Aktienkurs von Tesla hat das bisher aber nur einen geringfügigen Einfluss. Am Freitag wertete das Papier nur leicht um 0,22 Prozent ab und blieb mit 253,05 Euro auf einem sehr ansehnlichen Niveau hängen. Doch so sehr der Konzern es auch versteht, die Kritiker verstummen zu lassen: risikobefreit sind Investments nicht und gerade in China wird man sich nicht allzu sehr auf der Nase herumtanzen lassen.

10.07.2023 - Matthias Eilenbrock

 

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