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Kurz vor Prozessbeginn um einen tödlichen Unfall im Zusammenhand mit dem „Autopiloten“ einigt sich Tesla mit den Klägern

Eine Baustelle weniger?

NTG24 - Kurz vor Prozessbeginn um einen tödlichen Unfall im Zusammenhand mit dem „Autopiloten“ einigt sich Tesla mit den Klägern

 

Vor etwas mehr als sechs Jahren verunglückte ein Apple-Mitarbeiter mit seinem Model X und kam bei dem Unfall ums Leben. Kurz darauf wurden Vermutungen laut, dass der „Autopilot“ von Tesla daran nicht ganz unschuldig gewesen sein könnte, denn der Fahrassistent war zum Zeitpunkt des Unfalls aktiv.

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Tesla (US88160R1014) selbst ist sich aber bis heute keiner Schuld bewusst und verwies stets darauf, dass Fahrer auch bei Verwendung des Autopiloten dazu angehalten sind, stets die Straße im Auge zu behalten und dazu bereit zu sein, im Fall der Fälle eingreifen zu können. Das Unternehmen argumentierte auch damit, dass zum Zeitpunkt des Unfalls ein Spiel auf dem Smartphone des Opfers geöffnet gewesen sei. Das wird als klares Indiz dafür angesehen, dass der Fahrer nicht seine volle Aufmerksamkeit dem Verkehrt widmete.

Die Angehörigen wollten es dennoch auf eine Klage ankommen lassen und bis zuletzt war nicht zweifelsfrei geklärt, wer oder was für den Unfall nun verantwortlich zu machen ist. In rund einer Woche hätte der Prozess starten sollen. Nun haben die beiden Parteien sich aber außergerichtlich geeinigt, wie „n-tv“ berichtet.

 

Tesla hält sich bedeckt

 

Über die Details der außergerichtlichen Einigung wollte Tesla sich nicht äußern. Teil der Vereinbarung ist wohl explizit, dass die gezahlte Summe unter Verschluss gehalten wird. Somit lässt sich nur spekulieren, wie teuer den Konzern das Ganze letztlich zu stehen kommen wird. Vermutlich ist aber selbst eine vergleichsweise hohe Vergleichszahlung für Tesla attraktiver als ein langer Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang.

Besonders wichtig für Tesla ist, dass bei einem derartigen Vergleich kein Schuldeingeständnis geschieht. Mit der Einstellung der Klage wird es auch kein Urteil in diese Richtung geben. Das dürfte für den Konzern von hoher Wichtigkeit sein, um seine autonomen Fahrsystem auch in Zukunft als „sicher“ anpreisen zu können. Hätte ein Gericht hingegen eine klare Schuld des Systems festgestellt, würden entsprechende Argumentationen auf weitaus wackligeren Beinen stehen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenNatürlich kann an dieser Stelle über die genauen Beweggründe nur spekuliert werden. Für die Anleger bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, dass Tesla sich einer Unannehmlichkeit entledigen konnte. Das belohnten die Aktionäre am Dienstag mit Kursgewinnen von 2,25 Prozent und die Aktie konnte sich bis auf 176,88 US-Dollar verbessern. Immerhin eine kleine Erholung kam an einem schwachen Handelstag zustande. Doch es ist längst nicht die einzige Baustelle, welche bei Tesla momentan ansteht. Tatsächlich zeigen sich für Konzern und Anleger noch weitaus größere Herausforderungen.

 

Tesla mit Gegenwind

 

Autonome Fahrsysteme bleiben bei Tesla ein wichtiges Thema und nicht zuletzt aufgrund der kürzlich erfolgten Ankündigung, im August Robotaxis näher vorstellen zu wollen, ist der außergerichtliche Vergleich für den Konzern eine durchaus wichtige Angelegenheit. Es bleiben aber Absatzprobleme und ein enormer Konkurrenzdruck bestehen. Letzterer lässt schon seit über einem Jahr die Preise und damit auch die Margen purzeln. Zuletzt gelang es Tesla trotz diverser Rabatte nicht mehr, die Absatzzahlen weiter in die Höhe zu bewegen. Das spricht Bände über den aktuellen Zustand der Branche und des Unternehmens im Speziellen.

Von einer grundlegenden Trendwende an der Börse ist momentan noch nicht auszugehen. Dafür wird Tesla noch so manches andere Problem aus der Welt schaffen müssen, was aber einfacher gesagt als getan ist. Gleichwohl sollte der E-Auto-Pionier auch nicht vorzeitig abgeschrieben werden und Chancen für bessere Zeiten sind ohne jeden Zweifel vorhanden. Für den Moment ist die Seitenlinie wahrscheinlich nicht die schlechteste Wahl aus Anlegersicht, um zu verweilen und die weiteren Entwicklungen abzuwarten.

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10.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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