als .pdf Datei herunterladen

Meta fällt in ein tiefes Loch, Amazon sorgt für Erleichterung, Take 2 lässt die Bombe platzen und die Deutsche Bank im Glück

Die Karten werden neu gemischt

NTG24 - Meta fällt in ein tiefes Loch, Amazon sorgt für Erleichterung, Take 2 lässt die Bombe platzen und die Deutsche Bank im Glück

 

Große Veränderungen im laufenden Jahr wurden an den Börsen zuletzt immer greifbarer. Schon jetzt ist klar, dass 2022 völlig anders verlaufen wird als die beiden letzten Jahre. Gewinner und Verlierer scheinen sich dabei bereits abzuzeichnen, wenngleich es zweifellos auch noch die eine oder andere Überraschung zu sehen geben wird.

Ganz klar mit Gegenwind zu kämpfen hat dieser Tage die Tech-Branche. Nicht nur die Aussicht auf eine Zinswende verschreckt die Anleger, sondern auch erschreckende Zahlen einzelner Player. In dieser Hinsicht stach in dieser Woche vor allem die Facebook-Mutter Meta (US30303M1027) hervor, deren jüngste Ergebnisse von den Aktionären als geradezu katastrophal eingestuft wurden.

Zum ersten Mal überhaupt musste bei den monatlich aktiven Nutzern von Facebook ein Rückgang verzeichnet werden und manch einer sieht das bereits als Zeichen dafür, dass das soziale Netzwerk seinen Zenit endgültig überschritten haben könnte. Für derartige Urteile ist es zwar noch etwas früh, Kursverluste von über 25 Prozent innerhalb weniger Tage lassen aber erkennen, dass es sich mit dem Optimismus der Anteilseigner erst einmal erledigt hat.

 

Es geht auch anders

 

Dass die Tech-Branche noch längst nicht dem Untergang geweiht ist, bewies derweil Amazon (US0231351067). Zwar schwächelte der Online-Handel ausgerechnet im ansonsten so umsatzstarken Weihnachtsgeschäft spürbar. Das konnte durch die Geschäfte mit Cloud Computing aber weitgehend ausgeglichen werden und Analysten sowie Anleger zeigten sich zufrieden mit den letzten Ergebnissen.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusGerechnet hatte kaum jemand damit, dass Amazon derart stark abliefern würde. Vor den Zahlen verlor die Aktie des Unternehmens noch um rund acht Prozent an Wert. Jene Verluste konnten gestern wieder vollständig ausgeglichen werden. Mit einem Kursplus von 10,45 Prozent verabschiedete sich Amazon mit 2.721,50 Euro ins Wochenende. Das ist noch weit entfernt von Rekordständen aus der Vergangenheit, gleichzeitig aber hoch genug um noch nicht von einem völligen Crash auszugehen.

 

Da ist das Ding

 

Take 2 Interactive (US8740541094) lockte in den vergangenen Jahren kaum noch jemanden an der Börse hinter dem Ofen hervor. Der Spiele-Publisher genießt bis heute anhaltend hohe Umsätze durch den Dauerbrenner GTA 5, welcher bereits seit nun bald neun Jahren für hohe Verkaufszahlen sorgt. Ein eigentlich obligatorischer Nachfolger lässt aber noch immer auf sich warten.

Das verantwortliche Studio Rockstar Games stellte GTA 6 nun immerhin in Aussicht und kündigte per Twitter an, dass die Entwicklung bereits auf einem guten Weg sei. Nähere Infos sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Allein diese trockene Ankündigung verzückte die Aktionäre, welche die Aktie von Take 2 Interactive gestern um knapp fünf Prozent in die Höhe beförderten. Das ist durchaus berechtigt, denn wann immer GTA 6 erscheinen mag, es dürfte wohl das größte Event der gigantischen Videospieleindustrie der letzten zehn Jahre werden.

 

Zeiten ändern sich

 

Geradezu beispielhaft für das Umdenken, welches gerade an den Märkten stattfindet, steht die Deutsche Bank (DE0005140008). Denn während die Aussicht auf steigende Zinsen bei den meisten Unternehmen zu großer Unsicherheit führt, dürfte das Frankfurter Geldhaus von einer solchen Entwicklung enorm profitieren. Es besteht damit die Aussicht, dass sich auch das Alltagsgeschäft endlich wieder lohnt.

Entsprechend gut gelaunt verhielten sich die Aktionäre, welche der Aktie der Deutschen Bank in den letzten Tagen satte Gewinne ermöglichten. Nachdem das Papier am Freitag erneut um 2,4 Prozent zulegen konnte, stehen zum Wochenende 13,58 Euro auf dem Ticker. Solche Kurse gab es seit ungefähr vier Jahren nicht mehr zu sehen. Sollte die Zinswende in diesem Jahr kommen und auch vor Europa nicht Halt machen, könnte es sich erst um den Anfang eines beispiellosen Comebacks handeln. So richtig in trockenen Tüchern ist das aber noch nicht.

 

Plötzlich geht alles ganz schnell

 

An und für sich deuteten sich viele der aktuellen Entwicklungen bereits im vergangenen Jahr an. Manch einer wollte da aber noch nicht wahrhaben, dass tatsächlich eine Zeitenwende bevorsteht und sprach stattdessen von vorübergehenden Effekten. Das prominenteste Beispiel dafür ist zweifellos die EZB mit ihrer anfänglichen Haltung zur rasant steigenden Inflation.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistSpätestens jetzt ist klar, dass so einiges in Bewegung geraten ist und das zuweilen mit einem überraschend hohen Tempo. Umso wichtiger ist es für Anleger jetzt, die eigenen Strategie zu überdenken. Denn war noch bis vor Kurzem als mehr oder weniger sicherer Gewinnbringer galt, dürfte in den kommenden Wochen und Monaten das eine oder andere Mal auf den Prüfstand gestellt werden. Derweil geraten aber auch Titel in den Vordergrund, die die meisten schon längst abgeschrieben haben dürften. Neben der Deutschen Bank wäre hier etwa die Commerzbank zu nennen, welche aktuell eine regelrechte Renaissance erlebt.

 

05.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)