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BÖRSE TO GO - mit Wahl in UK, Jost Werke und Delivery Hero

Donald Trump schiebt Märkte per Tweet an

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Wahl in UK, Jost Werke und Delivery Hero

 

Guten Morgen,

sollte es tatsächlich in den kommenden Tagen zu einer Einigung im Handelskonflikt kommen und dieser auch unterzeichnet werden, wird die Korrektur der Märkte komplett abgeblasen. Zu groß wäre die Erleichterung und das Aufatmen. Indes:

Noch ist es eben nicht so weit. Trump weiß, wie er seine Tweets geschickt einsetzt, um die Stimmung in seine Richtung zu lenken. Uns würde es also nicht überraschen, wenn diese jüngste Ankündigung seinerseits sich wieder einmal als nichts anderes entpuppt als eine „Advents-Ente“. Aber was bleibt dem Markt auch anderes übrig als das Prinzip Hoffnung zu spielen, insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, dass viele Markteilnehmer die Hausse 2019 verpasst haben und nun versuchen, alles aus den steigenden Kursen noch herauszuholen.

 

Weisses Haus

Bildnachweis: © Finance & Research AG

 

Technisch ist das Bild indes klar: Solange der DAX die 13.374 Punkte nicht überschritten hat, bleibt ein Kaufsignal aus. Das Wochenende wird es also zeigen, ob hinter Trumps Tweet nur heisse Luft oder tatsächlich ein wichtiger Fortschritt steht. Für die Wall Street gilt das Gleiche: Bestätigen sich die Ankündigungen, dürften die gestern erreichten Rekorde gehalten werden, eine Korrektur der Indices wäre ins neue Jahr verschoben, denn: Moch immer sind die Märkte eindeutig überkauft.

Das Risiko: Eine Übertreibung bzw. Euphorie, sobald der Handelsstreit in wichtigen Punkten beendet wäre. Das Stimmungsbild kann man sich gut vorstellen. In dem Moment springen alle blind in den Markt und die Kurse schießen nach oben wie am Katapult. Das Ergebnis dieser Party wäre ebenfalls absehbar: Je ausgelassener die Party, desto grösser der Kater. Natürlich wollen auch wir und Sie sodann dabei sein, aber bitte mit Augenmaß und Verstand!

 

UK-Wahl ist entschieden

 

Zum Wochenausklang könnte aber noch ein anderer Fakt die Kurse nach oben treiben. Denn in Großbritannien haben die Tories von Premier Boris Johnson einen klaren Sieg errungen und sich die absolute Mehrheit im Parlament beschafft. Labour, die in den Umfragen kurz vor der Wahl deutlich aufgeholt hatten, verliert massiv und ihr „Anführer“ Corbyn dürfte wahrscheinlich zurücktreten. Was das wichtigste Ergebnis der Wahl ist:

Mit den neuen Mehrheiten wird Johnson seinen Brexit-Deal durch das Parlament bringen können. Damit steht de facto dem Austritt des Königreichs Ende Januar nichts mehr im Wege. In der Vorbörse nehmen das die Märkte schon mit kräftigen Zugewinnen auf, weil es endlich eine Entscheidung gibt. Doch diese später als gut oder schlecht bewertet werden muss, bleibt dahingestellt.

Bei solchen globalen Themen bleiben die heutigen Unternehmensmeldungen allenfalls kurze Aufblitzer. Dennoch hier 2, die jeweils kursbewegend sein könnten.

 

JOST kauft in Schweden zu

 

Der LKW-Zulieferer JOST WERKE verstärkt sich in Schweden. Für 250 Mio. Euro kauft man den Hersteller von landwirtschaftlichen Frontladern ALÖ HOLDING. Hintergrund: JOST will das Geschäft mit Landwirtschaftsmaschinen zu einer tragenden Säule im Konzern ausbauen. Zwar wird von einigen Analysten bemängelt, dass JOST hier eine bewertungstechnisch recht teure Übernahme getätigt hat. Doch strategisch wird das Projekt schon begrüßt. Deshalb sollte die Aktie auch davon profitieren.

 

Kursverlauf Jost Werke

 

DELIVERY HERO mit Kapitalerhöhung

 

Weniger erfreut zeigt sich der Markt bei DELIVERY HERO. Der Essenlieferdienst hat angekündigt, den südkoreanischen Online-Anbieter WOOWA BROTHERS übernehmen zu wollen. Als Kaufpreis wurden bis zu 1,7 Mrd. Euro in Cash und 1,9 Mrd. Euro in eigenen aktien vereinbart. Dazu wird aber DELIVERY HERO eine Kapitalerhöhung durchführen. 

Insgesamt sollen rund 40 Mio. neue Aktien ausgegeben werden. Das entspricht einer Größenordnung von rund 21%, bezogen auf die bislang ausstehenden Aktien. Also ein ziemlich großer Schluck, der da den Altaktionären zugemutet werden soll, die dadurch erheblich im Kurs verwässert werden. Das dürfte erheblichen Abgabedruck auf die Aktie bringen. Auch wenn die Übernahme möglicherweise sinnvoll ist, sollte man aktuell von DELIVERY HERO die Finger lassen. 

 

13.12.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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