Alphabet sieht sich aktuelle KI-Modelle genauer an und kommt dabei zu einem eher ernüchternden Fazit

Wie intelligent ist die KI?

 

Seit vor rund einem Jahr ChatGPT auf die Öffentlichkeit losgelassen wurde, hat das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Welt und auch die Börse im Sturm erobert. Der Fantasie scheinen keinerlei Grenzen mehr gesetzt zu sein, wenn es um das Potenzial der Technologie und deren Anwendungsmöglichkeiten geht. Doch vielleicht ist die KI noch gar nicht so intelligent, wie es manch einer vielleicht annimmt.

 

Beschäftigt hat sich eben damit Google Deepmind, ein Tochterunternehmen von Alphabet (US02079K3059). Dort haben Experten das Sprachmodell GPT-2 von OpenAI näher untersucht und sind zu einem doch eher ernüchternden Fazit gekommen. Grundsätzlich werden sogenannten Large Language Models hervorragende Fähigkeiten bescheinigt. Das gilt aber nur in Bereichen, in denen sie zuvor sehr intensiv trainiert wurden.

Werden den KIs hingegen Aufgaben außerhalb ihrer Kernbereiche gestellt, so scheitern diese allem Anschein nach selbst bei einfachen Herausforderungen. Für ein überzeugendes Ergebnis sind die KIs von heute nach Ansicht der Forscher also stets auf entsprechende Trainingsdaten angewiesen. Züge einer menschlichen Intelligenz lassen sich da eher noch nicht erkennen und die künstliche allgemeine Intelligenz scheint noch weit entfernt zu sein.

Innerhalb der Branche sind die Ergebnisse kaum überraschend. Sie passen genau auf die Algorithmen, nach denen derzeitige KI-Modelle arbeiten. Einfach ausgedrückt denken die neuronalen Netzwerke nicht tatsächlich. Sie füllen lediglich Lücken mit den wahrscheinlichsten Ergebnissen und je größer der Pool an entsprechenden Daten ist, desto eher liegen sie mit diesem Ratespielchen richtig.

 

Alphabet setzt voll auf KI

 

Die Erkenntnisse von Alphabet bedeuten auch nicht, dass die Technologie in irgendeiner Weise an Bedeutung verlieren würde. Sie zeigt lediglich einmal mehr, dass KI noch in den Kinderschuhen steckt. Das Unternehmen selbst setzt aber weiterhin auf eine konsequente Weiterentwicklung und dürfte damit in Zukunft auch noch so manche Anlegerfantasie entfachen. Zu Jahresbeginn stand man bei Alphabet noch mit heruntergelassenen Hosen da. Mittlerweile wurde aber viel Boden gutgemacht und nicht ohne Grund gilt Google als einer der Vorreiter im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wer dem Sektor allgemein noch weiteres Potenzial zutraut, der macht mit der Alphabet-Aktie im Depot wenig verkehrt.

27.11.2023 - Matthias Eilenbrock

 

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