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Bayer sorgt für den nächsten Schock bei den Aktionären und beschert der eigenen Aktie eine historische Abwertung

Der Hoffnungsträger der Pharmasparte kann nicht überzeugen

NTG24 - Bayer sorgt für den nächsten Schock bei den Aktionären und beschert der eigenen Aktie eine historische Abwertung

 

Gegenwind für die Bayer-Aktie gibt es schon seit Jahren mehr als genug. Vor allem die Sparte Crop Science sorgt bei den Anteilseignern für viel Verunsicherung. Was da überhaupt nicht gefragt war, waren Enttäuschungen in der Pharmasparte. Eine eben solche musste zu Wochenbeginn aber verkündet werden. In den Augen der Aktionäre handelt es sich um nicht weniger als eine herbe Klatsche.

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Werbebanner DegussaRecht überraschend gab Bayer (DE000BAY0017) am Sonntagabend bekannt, eine Studie rund um den Hoffnungsträger Asundexian abgebrochen zu haben. Dieser Schritt erfolgte auf eine Empfehlung eines unabhängigen Beobachtungsgremiums, nachdem sich die Wirksamkeit des Medikaments als „unterlegen“ im Vergleich zur Kontrollgruppe herausstellte. Ganz aufgegeben wurde der Wirkstoff noch nicht. Bayer kündigte an, zunächst die Daten zu analysieren, um die Ergebnisse besser zu verstehen. Zudem soll eine Phase-III-Studie weiterlaufen, welche sich mit der Prävention von ischämischen Schlaganfällen befasst.

Infrage gestellt wird aber der bisherige Plan, für das Medikament bis 2026 eine Zulassung zu enthalten und Umsätze zu generieren. Die Erwartungen an Asundexian waren nicht eben gering. In Aussicht gestellt wurden in der Vergangenheit Umsätze von bis zu fünf Milliarden Euro jährlich. Kein anderer Wirkstoff von Bayer erzielt momentan derartige Ergebnisse. Das ist auch deshalb wichtig, weil schon in den kommenden Jahren Patente auslaufen und die Pharmasparte damit weiter unter Druck setzen.

 

Bayer: Das blanke Entsetzen

 

Entsprechend hätte die Enttäuschung auf Anlegerseite größer kaum sein können. Die Bayer-Aktie reagierte auf die schlechten Neuigkeiten mit einem historischen Kursrutsch. Um knapp 18 Prozent ging es gestern an nur einem Tag in die Tiefe. Derartige Verluste gab es bei Bayer seit über drei Jahrzehnten nicht zu sehen. Zeitweise fielen die Verluste noch höher aus und bei 32,60 Euro wurde der tiefste Stand seit über zehn Jahren markiert.

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Es entsteht immer mehr der Eindruck, als würde bei Bayer überhaupt nichts mehr rund laufen. Enttäuschungen bei Studien lassen sich zwar nie ganz ausschließen. Sie treten aber in einer Zeit auf, in welcher der Konzern aufgrund von Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat ohnehin schwer unter Druck steht. Erst kürzlich wurde Bayer zur Zahlung von Schadenersatz in Höhe von über 1,5 Milliarden US-Dollar verdonnert. Auch wenn dagegen Widerstand angekündigt wurde und die Summe sehr wahrscheinlich nicht in dieser Höhe tatsächlich gezahlt werden muss, so entsteht bei den Investoren dennoch weitere Unsicherheit.

Da hilft es auch nicht unbedingt weiter, dass die Nachfrage nach dem Unkrautvernichtet nachgelassen hat, während die Kosten deutlich gestiegen sind und somit die Margen spürbar nachgeben. Anders ausgedrückt bekommt es Bayer an jeder nur erdenklichen Ecke mit Gegenwind zu tun. Das macht es den Anteilseignern sehr schwer, überhaupt noch so etwas Ähnliches wie Zuversicht zu entwickeln.

 

Die Enttäuschung sitzt tief

 

Kleinere (technische) Erholungen bei der Bayer-Aktie sind für die laufende Woche zweifelsohne eine Möglichkeit. Es ist aber eher nicht davon auszugehen, dass die Anleger die jüngste Enttäuschung allzu schnell vollständig verkraften werden. Der ohnehin laufende Abwärtstrend wurde ein weiteres Mal bestätigt, und das mit allem Nachdruck. Es wird schon eine bedeutende Neuigkeit brauchen, um die Bullen jetzt wieder aus der Reserve zu locken und auch nur in die Nähe bisheriger Unterstützung zurückzukehren.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie mittlerweile überschaubare Bewertung mag für manche optimistische Natur einladend wirken. Doch solange Bayer keine Wachstumsimpulse liefern kann und sich stattdessen die Frage stellt, ob die wichtigsten Geschäftsbereiche nicht vor einem langanhaltenden Schrumpfkurs stehen, können niedrige Kurse allein als Argument für Zukäufe kaum herhalten. Bayer braucht dringend wieder neue Erfolge oder zumindest einen Umschwung bei der allgemeinen Stimmung im Sektor. Für beides gibt es momentan leider keine stichhaltigen Indizien.

21.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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