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Bayer macht mit Studiendaten zu einer Stammzellentherapie Lust auf mehr, doch handfeste Ergebnisse wird es erst in ferner Zukunft geben

Die Aktie bleibt auf niedrigem Niveau

NTG24 - Bayer macht mit Studiendaten zu einer Stammzellentherapie Lust auf mehr, doch handfeste Ergebnisse wird es erst in ferner Zukunft geben

 

Seit Jahren schon steht bei Bayer vor allem die Saatgut-Sparte im Vordergrund. Seit der Übernahme von Monsanto gibt es mit schöner Regelmäßigkeit Schlagzeilen um laufende Gerichtsverfahren, welche längst nicht immer positiv für den Konzern ausfallen. Das Thema dürfte noch länger aktuell bleiben. Momentan macht Bayer aber zur Abwechslung auch mal wieder im Pharma-Bereich von sich reden.

Bayer (DE000BAY0017) präsentierte kürzlich erste Ergebnisse aus einer laufenden Phase-I-Studie rund um eine Stammzellentherapie gegen Parkinson. Die UBS zeigte sich davon schwer angetan und spricht von einem „revolutionären Ansatz“ wie bei „Der Aktionär“ zu lesen ist. Vor allem zeige sich daran, dass Bayer innovativ arbeite.

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Das Ganze nimmt auch Einfluss auf die Prognose der Analysten. Die UBS rechnet zwar kurzfristig nicht mit nennenswerten Auswirkungen auf den Aktienkurs. Dennoch wird das Gezeigte als Argument hergenommen, um die Kaufempfehlung zu bestätigen und das üppige Kursziel in Höhe von 96 Euro zu bestätigen. Ausgehen vom letzten Schlusskurs bei 50,50 Euro wird damit fast eine Kursverdopplung in Aussicht gestellt.

 

Nicht jeder ist bei Bayer so optimistisch

 

Das klingt erstmal hervorragend, ist aber mit einer gewissen Portion Vorsicht zu genießen. Denn bis zu einer möglichen Zulassung werden selbst im besten Fall noch einige Jahre ins Land ziehen. Noch dazu lässt sich nicht garantieren, dass Bayer der ganz große Durchbruch gelingen wird. Das Projekt befindet sich in einer sehr frühen Phase und aus Anlegersicht bleibt damit alles offen. Klar ist aber, dass Therapien gegen Parkinson dringend benötigt werden und erfolgreiche Ansätze sich für einen Hersteller mit Sicherheit auszahlen werden. Bayer tut daher grundsätzlich erst einmal gut daran, das Thema weiter zu verfolgen.

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Werbebanner EMH PM TradeBei den Analysten herrscht aber bei Weitem nicht Einigkeit über die weiteren Aussichten. Auch JP Morgan hat sich die Bayer-Aktie kürzlich noch einmal näher angesehen und spricht von Potenzial bei der Kommerzialisierung von Kassenschlagern bis zum Ende des laufenden Jahrzehnts. Das Kursziel bleibt mit 60 Euro aber in einem sehr überschaubaren Bereich und es reicht lediglich für eine neutrale Empfehlung. Das dürfte nicht unbedingt das sein, was die Anteilseigner gerne hören.

Jene verhielten sich im Handel am Donnerstag sichtlich zurückhaltend. Die Bayer-Aktie konnte gestern lediglich um 0,4 Prozent zulegen und damit keine frischen Signale hinterlassen. So sind die jüngsten Meldungen zwar unter dem Strich positiv zu werten. Sie bieten aber schlicht zu wenige Aussichten darauf, wie sich in naher Zukunft Umsätze und Gewinne wieder nach oben bewegen sollen.

 

Bayer: Könnte schlimmer sein

 

Erfreulich ist, dass Bayer dieser Tage nicht mehr nur im Zeichen anhaltender Rechtsstreitigkeiten rund um die Tochter Monsanto steht und in dieser Hinsicht sogar mancher Erfolg errungen werden konnte. Das lässt darauf hoffen, dass die Stimmung sich auch nachhaltig etwas verbessern wird und der Blick der Bullen wieder frei wird für mögliche Chancen. Davon gibt es bei Bayer unverändert reichlich, auch wenn viele sich noch im Reich der Spekulation bewegt und bei freundlichen Aussichten der Konjunktiv über Gebühr angestrengt werden muss.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSelbst mit viel Wohlwollen fehlt es aber an schlagkräftigen Argumenten, um der Bayer-Aktie eine echte Empfehlung aussprechen zu können. Zuletzt konnte das Papier sich nur mit kleinen Schritten von den jüngsten Tiefstständen erholen und nach einem Turnaround sieht es bisher nicht aus. Manch einer mag darauf hoffen, dass der Tiefpunkt überschritten wurde und genau jetzt der richtige Einstiegszeitpunkt gekommen sein könnte. Wer sich auf derlei Spekulationen einlässt, sollte sich aber der Risiken bewusst sein und über einen vernünftigen Stopp nachdenken, der vorzugsweise knapp unterhalb der 50-Euro-Marke gezogen wird.

30.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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