als .pdf Datei herunterladen

Bayer kann in Sachen Glyphosat endlich wieder einen Erfolg verzeichnen, womit aber längst nicht alle Probleme sich in Luft auflösen

Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?

NTG24 - Bayer kann in Sachen Glyphosat endlich wieder einen Erfolg verzeichnen, womit aber längst nicht alle Probleme sich in Luft auflösen

 

Bayer hat vor einigen Jahren viel Geld in die Hand genommen, um sich den Agrarchemiekonzern Monsanto einzuverleiben. Damit haben die Leverkusener zwar ihre Ausgangsposition im Sektor gestärkt. Man hat sich aber auch einige Probleme ins Haus geholt, die bis heute nicht gelöst werden konnten. Gerade zuletzt scheinen eben jene immer mehr hochzukochen.

Anzeige:

Werbebanner DegussaDa es bei Bayer (DE000BAY0017) auch sonst nicht sonderlich erfolgreich in den letzten Jahren lief, blicken die Aktionäre momentan auf ein mehr als ernüchterndes Fazit. Mit einem Schlusskurs von 32,70 Euro am Freitag brachte der Konzern es inklusive Monsanto noch auf eine Börsenbewertung von etwa 32 Milliarden Euro. Das ist nur etwas mehr als halb so viel, wie für Monsanto seinerzeit gezahlt wurde. Da muss wohl schon die Frage erlaubt sein, ob sich dieses Investment unter dem Strich ausgezahlt hat oder nicht.

Erst vor Kurzem musste Bayer vor Gericht wieder die eine oder andere Schlappe hinnehmen. Das betrifft nicht nur Klagen rund um Glyphosat. Auch beim Thema PCB nimmt der Gegenwind zu. In den USA wurde Bayer zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 857 Millionen US-Dollar verdonnert. Zwar kündigte der Konzern bereits Berufung an und sehr wahrscheinlich wird die Summe selbst im schlechtesten Fall noch nach unten korrigiert. Dennoch hinterlässt das Ganze bei den Aktionären einen faden Nachgeschmack.

 

Bayer setzt sich durch

 

Umso erfreulicher ist es da, dass Bayer nun vor Gericht auch mal wieder einen Erfolg feiern konnte. Wie „Der Aktionär“ berichtet, ging ein Prozess vor einem Geschworenengericht in Kalifornien zugunsten der Leverkusener aus. Bestätigt wurde dort, dass Glyphosat nicht für die Krankheit eines Klägers verantwortlich zu machen sei. Bayer betontet bei der Gelegenheit, dass man damit zehn der vergangenen 15 Prozesse für sich entscheiden konnte.

Anzeige:

Banner Zürcher Goldbrief

 

Das ist kein ganz schlechter Schnitt und vermutlich auch eine gute Grundlage, um bei weiteren anhängigen Verfahren zu argumentieren. Seinen Problemen kann der Pharmariese sich damit aber leider noch lange nicht entziehen. Das gilt nicht nur mit Blick auf juristische Auseinandersetzungen. Dezent unter Druck ist Bayer auch geraten, wenn es um die Entwicklung neuer Wirkstoffe geht.

Asundexian galt noch bis vor Kurzem als der große Hoffnungsträger für Bayer, konnte in den letzten Studienergebnissen aber nicht überzeugen. Noch dazu laufen einige Patente schon in nicht allzu ferner Zukunft aus und Bayer steht ein wenig mit heruntergelassenen Hosen da. Da braucht es schon deutlich mehr als manchen Erfolg vor Gericht, um an der Börse wieder für bessere Stimmung sorgen zu können. Fundamental bleiben die Aussichten noch immer mau.

 

Gerne mehr davon

 

Nun sollen die aktuell viel zu seltenen Erfolge von Bayer an dieser Stelle nicht unnötig schlechtgeredet werden und die Aktionäre dürften es schwer begrüßen, wenn es davon in nächster Zeit noch mehr zu hören und sehen gibt. Gleichwohl reicht es aber eben noch nicht aus, um der abgestürzten Aktie schon eine Empfehlung auszusprechen, trotz oder gerade weil die Kurse sich auf ein historisch niedriges Niveau begeben haben.

Anzeige:

Banner Börsentag Dresden

 

Es spricht schlicht nichts dafür, in ein noch immer fallendes Messer zu greifen. Anleger können hier recht entspannt darauf warten, dass die Ausgangslage sich nachhaltig bessert. Gelegenheit dafür wird es spätestens beim Kapitalmarkttag im Frühjahr geben. Kann Bayer dort ein stimmiges Konzept für die Zukunft und den Umgang mit aktuellen Herausforderungen vorlegen, könnte die Aktie wieder interessanter werden. Bis dahin wirkt die Seitenlinie weiterhin sehr einladend und ein Comeback bleibt für den Moment dem reich der Fantasie vorbehalten.

27.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)