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Bayer kämpft unverändert mit massiven Problemen, sorgt inmitten der Misere aber auch für den einen oder anderen Lichtblick

Es hätte schlimmer kommen können

NTG24 - Bayer kämpft unverändert mit massiven Problemen, sorgt inmitten der Misere aber auch für den einen oder anderen Lichtblick

 

Die jüngsten Quartalsergebnisse von Bayer waren kein schöner Anblick. Der Agrar- und Pharmakonzern kämpft mit heftigem Gegenwind ausgerechnet in den wichtigsten Sparten. Das sorgt für herbe Verluste und auch der Ausblick bleibt für die nähere Zukunft eher trüb. Immerhin waren die Anleger darauf bereits vorbereitet.

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Werbebanner testenDass Bayer (DE000BAY0017) schwere Verluste hinnehmen muss, darauf wies der Konzern bereits vor einer Weile hin. Tatsächlich fiel der Fehlbetrag mit 1,88 Milliarden Euro sogar etwas niedriger aus als die zuvor befürchteten 2 Milliarden Euro. Es mag ein schwacher Trost sein, doch es ist immerhin nicht der nächste Schlag unter die Gürtellinie. Wohl auch deshalb reagierte die Bayer-Aktie kaum auf die nun veröffentlichten Zahlen und trat im Handel am Dienstag weitgehend auf der Stelle.

Belastend auf Bayer wirken sich unter anderem Abschreibungen im wichtigen Agrargeschäft aus. Der Unkrautvernichter Glyphosat ist kaum noch gefragt. Die Preise sind teilweise in den freien Fall übergegangen und die Margen liegen im Keller. Bayer sieht für die absehbare Zukunft auch nicht, dass dieser Trend sich umkehren wird. Entsprechend fallen die weiteren Aussichten düster aus und die Prognose des Konzerns wurde nach unten korrigiert. Die schlechten Witterungsbedingungen dürften die Geschäfte zusätzlich belasten.

 

Die Gewinne von Bayer schrumpfen

 

Unter dem Strich musste Bayer im abgelaufenen Quartal einen Umsatzrückgang von 14 Prozent bis auf etwas mehr als elf Milliarden Euro verkraften. Das Ebitda ließ im gleichen Zeitraum um fast 25 Prozent nach und landete bei nur noch 2,5 Milliarden Euro. Nahezu durch die Bank zeigen die Indikatoren bei dem Pharmariesen nach unten. Lediglich in der kleinsten Sparte Consumer Health scheint es noch einigermaßen rund zu laufen. Die Prognose kann damit aber nicht gerettet werden.

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Bayer blickt nochmal etwas pessimistischer auf das laufende Jahr. Die Gewinnmarge im Agrargeschäft soll nur noch bei 21 Prozent statt zuvor anvisierten 25 bis 26 Prozent liegen. Beim Pharmageschäft werden immerhin noch 28 Prozent angepeilt, was aber auch leicht unter den vorherigen Erwartungen von 29 Prozent liegt. Anders ausgedrückt rechnet Bayer nahezu durch die Bank mit einem Schrumpfkurs bei den Margen. Dass sich dies auch in den Bilanzen bemerkbar machen wird, dürfte klar sein. Zumindest auf absehbare Zeit wird Bayer also wohl etwas kleinere Brötchen backen müssen.

Die Aktionäre können da wohl allenfalls darauf hoffen, dass der Tiefpunkt endlich überschritten wurde. Genau davon scheint auch manche einer auszugehen, denn die Bayer-Aktie reagierte auf die ernüchternden Zahlen am Dienstag nicht mit dem nächsten Ausverkauf. Stattdessen konnte das Papier sich auf niedrigem Niveau stabil halten und den Handel mit einem Kurs von 52,32 Euro verlassen. Das ist kaum weniger als der Schlusskurs vom Montag. Geschockt sind die Anteilseigner also zumindest nicht.

 

Eine Gelegenheit für Mutige?

 

Mittlerweile mag sich kaum noch jemand vorstellen, wie es für Bayer noch dicker kommen könnte. Allein aus dieser Erwartungserhaltung heraus lassen sich durchaus Chancen für den Aktienkurs ableiten. Wer jetzt zugreift, setzt schlicht darauf, dass die vielen Horrormeldungen der letzten Monate mittlerweile eingepreist sind und es von hier aus nur noch nach oben gehen kann. Die Logik hinter einem solchen Kalkül besticht durch ihre Einfachheit. Leider bleiben aber noch so manche Risiken bestehen.

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Werbebanner EMH PM TradeDenn dass es bei den Geschäften mit Glyphosat und Co nicht noch schlimmer kommen könnte, ist längst nicht in Stein gemeißelt. Zusätzlich belasten noch immer laufende Verfahren rund um den Unkrautvernichter die Bayer-Aktie. Sicher kann sich da niemand darüber sein, dass die Bayer-Aktie in absehbarer Zeit einen Kurswechsel vornehmen wird und die Hoffnung allein ist selten ein guter Anlageberater. Die Aktie ist deshalb nur etwas für mutige Anleger, die sich der Risiken sehr bewusst sind. Alle anderen warten auf klare Kaufsignale und könnten dabei vielleicht eine ganze Menge Geduld benötigen.

09.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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