als .pdf Datei herunterladen

Bayer konnte mit den jüngsten Zahlen nicht überzeugen und die Aktie musste entsprechend sichtliche Verluste hinnehmen

Die Aussichten trüben sich ein

NTG24 - Bayer konnte mit den jüngsten Zahlen nicht überzeugen und die Aktie musste entsprechend sichtliche Verluste hinnehmen

 

Mit Spannung erwarteten die Anleger jüngst Zahlen von Bayer und die Stimmung war im Vorfeld nicht unbedingt vollkommen schlecht. Nachdem das Unternehmen im Februar ankündigte, sich vorzeitig vom Noch-CEO Werner Baumann zu trennen, machte sich wieder vermehrt Optimismus breit. Der scheint nun aber der bitteren Realität weichen zu müssen.

Die Zahlen von Bayer (DE000BAY0017) konnten die Anleger so gar nicht überzeugen. Nachdem der Pharma- und Agrarkonzern in den letzten Jahren noch recht ansehnlich wachsen konnte, fallen die Aussichten für 2023 eher düster aus. 2022 war unter dem Strich nach Ansicht des Unternehmens selbst noch ein sehr erfolgreiches Jahr, in welchem die Umsätze um 15 Prozent und die währungsbereinigten Gewinne um 8,7 Prozent gesteigert werden konnten.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Die Prognose für das laufende Jahr fällt aber überraschend mager aus. Bayer rechnet für 2023 nur noch mit einem dezenten Umsatzwachstum und beim operativen Ergebnis könnte es sogar rote Vorzeichen zu sehen geben. Begründet wird das mit der Erwartung, dass die Preise bei wichtigen Produkten wie dem Medikament Xaretto oder dem Unkrautvernichter Glyphosat rückläufig sein könnten.

Zudem dürften sich höhere Kosten bemerkbar machen und beides in Kombination ist aus Anlegersicht keine gute Mischung. Gerechnet wird nur noch mit eine Umsatz in Höhe von 51 bis 52 Milliarden Euro, während das Ebitda bei 12,5 bis 13 Milliarden Euro liegen soll. Am Hungertuch nagen muss Bayer also noch lange nicht. Doch die Erwartungen der Analysten konnten auch nicht erfüllt werden.

 

Wie gewonnen, so zerronnen

 

Die Aktionäre reagierten darauf sichtlich geknickt. Die Bayer-Aktie zählte gestern zu den größten Verlieren im DAX mit Abschlägen von 3,9 Prozent. Damit haben sich nun auch endgültig die Zugewinne aus dem Februar in Luft aufgelöst und von der einstigen Vorfreude auf hoffentlich bessere Zeiten ist nicht mehr viel zu spüren. Daran ändert auch der designierte neue Chef William Anderson nichts, der von Roche zu Bayer wechseln wird.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeJener wird kaum über Nacht sämtliche Probleme von Bayer in Luft auflösen können, und genau diese Einsicht scheint sich nach den Zahlen nun auch in den Köpfen der Anleger zu manifestieren. Nach Jahren des Wachstums gönnt sich Bayer offenbar erst einmal eine Verschnaufpause. Was von der Aktie auf lange Sicht zu erwarten ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Klar ist aber, dass jeglicher Pandemiebonus sich für den Moment erst einmal erledigt hat. Vor allem 2020 und 2021 profitierte Bayer schwer von hohen Preisen für diverse Endprodukte aufgrund einer akuten Knappheit. Mittlerweile sind die Lager aber größtenteils wieder gut gefüllt.

 

Was verrät die Charttechnik über die Bayer-Aktie?

 

Immerhin kann die Bayer-Aktie sich im Chart noch recht gut behaupten und blickt seit Jahresbeginn auf Zugewinne in Höhe von 13,7 Prozent. Die Lage ist also nicht vollkommen ausweglos und der seit Herbst zu beobachtende Aufwärtstrend muss noch nicht zwingend zu seinem Ende gefunden haben. Allzu viel Luft nach unten haben die Bullen aber nicht, denn aus charttechnischer Sicht droht bereits unterhalb von 55 Euro der nächste potenzielle Kursrutsch. Bei Handelsschluss am Dienstag brachte die Bayer-Aktie es noch auf 56,29 Euro.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeUnter dem Strich gibt es also Licht und Schatten bei Bayer zu erkennen, wobei die dunklen Schattierungen sich jetzt definitiv etwas vergrößert haben. Auf kurze Sicht sind da eher keine gigantischen Kurssprünge zu erwarten. Gleichwohl dürften die Anteilseigner die etwas enttäuschenden Aussichten letztlich recht schnell verdauen und sich wieder auf die längerfristigen Aussichten konzentrieren. Solange nicht die nächste globale Krise auf uns wartet, gibt es da durchaus Chancen auf neue Angriffe in Richtung Norden. Gefragt ist aber in jedem Fall eine gesunde Portion Geduld.

 

01.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)