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Bei Bayer stehen große Veränderungen an, die vom neuen Chef Bill Anderson vorangetrieben werden

Gelingt so der Weg zurück zur Stärke?

NTG24 - Bei Bayer stehen große Veränderungen an, die vom neuen Chef Bill Anderson vorangetrieben werden

 

Bayer ist schon seit einigen Jahren am Straucheln. Die Übernahme von Monsanto wird von vielen Beobachtern kritisch beäugt und zuletzt kämpfte das Unternehmen mit einem spürbaren Rückgang bei der Nachfrage. Der neue Chef Bill Anderson will Bayer nun wieder auf den richtigen Weg bringen und hat dafür bereits große Pläne, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Nach etwas mehr als drei Monaten im Amt scheint Anderson seine Pläne für Bayer (DE000BAY0017) immer weiter voranzubringen. Angedacht ist ein weitreichender Umbau, der sowohl Prozesse im Konzern als auch die generelle Organisation auf den Kopf stellen soll. Dabei wären auch weitreichende Stellenstreichungen im Bereich des Möglichen, wie Insider erfahren haben wollen. Allerdings geht es dem neuen Chef dabei wohl nicht um Kosteneinsparungen.

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Im Fokus steht viel mehr, die Entscheidungsebene bei Bayer neu zu sortieren. Bill Anderson sieht die bisherige, über Jahrzehnte gewachsene Struktur bei Bayer mehr oder minder als Bremsklotz an. Er gibt sich als Freund von kleinen Führungsriegen, welche die Richtung vorgeben. Zitiert wird er vom „Handelsblatt“ mit den Worten, dass es einen Unterschied mache, ob ein Prozent der Mitarbeiter dem Rest vorgibt, was zu tun ist, oder ob 99 Prozent der Belegschaft selbst entscheidet, was sie tun. Solche Bekundungen lassen erkennen, dass es im Management von Bayer zu einem regelrechten Kahlschlag kommen könnte.

 

Bayer: Bill Anderson macht Tempo

 

Die Veränderungen werden wohl auch eher nicht schleichend, sondern mit hohem Tempo daherkommen. Das wollen zumindest Insider in Erfahrung gebracht haben. Noch ist offen, wie viele Stellen vom Umbau betroffen sein könnten. Im Management macht sich aber wohl schon Unruhe breit und einige Mitarbeiter fürchten um ihre Anstellung im Konzern. Möglich wäre aber auch, dass sie lediglich eine neue Rolle zugewiesen bekommen – mit deutlich weniger oder sogar ohne Entscheidungsgewalt.

Offiziell angekündigt ist freilich noch nichts, doch Medienberichten zufolge sehen sich einige Bayer-Manager wohl schon nach einer neuen Arbeitsstelle um. Die Unsicherheit in der Belegschaft ist freilich nichts, was Bayer in der aktuell schwierigen Lage weiterhilft. Langfristig könnte es aber der richtige Ansatz sein und Bill Anderson hat ähnliche Veränderungen in anderen Konzernen durchaus schon erfolgreich über die Bühne gebracht.

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Von den Anlegern wird da wieder einmal sehr viel Zuversicht und Vertrauen abverlangt. Damit tun sich die Aktionäre aber noch immer eher schwer. Seit dem Amtsantritt von Anderson ging es mit den Kursen weiter in die Tiefe. Zum Wochenende notierte die Bayer-Aktie mit 49,40 Euro nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 46,70 Euro. Ob sich durch den bevorstehenden Konzernumbau neue Chancen ergeben, lässt sich kaum einschätzen, solange keine konkreten Maßnahmen verkündet wurden. Langweilig dürfte es bei der Bayer-Aktie aber sicher nicht werden.

 

Das wird nicht einfach für Bayer

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür Vertrauen könnte der Blick auf vergangene Projekte von Bill Anderson sorgen, beispielsweise beim Pharmakonzern Roche. Dass der neue Chef sein Handwerk versteht, dürfte da außer Frage stehen. Allerdings findet er bei Bayer sehr viel schwierigere Rahmenbedingungen vor. Die wirtschaftlichen Aussichten sind eingetrübt, die Nachfrage unter anderem nach Glyphosat lässt zu wünschen übrig und steigende Kosten drücken die Margen. Zu allem Überfluss muss sich Bayer auch noch mit zahllosen juristischen Auseinandersetzungen herumplagen.

Einfach wird es also nicht, den Leverkusener Konzern wieder in die richtige Richtung zu lenken. Andererseits ist im Kurs derzeit so viel Negatives eingepreist, dass sich glatt eine neue Chance ergeben könnte. Für den Moment müssen Anleger wohl oder übel selbst entscheiden, ob sie dem neuen Vorstand ihr Vertrauen schenken möchten. Wer sich lieber auf harte Zahlen verlässt, bleibt weiter entspannt auf der Seitenlinie.

18.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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