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Bayer passt die eigene Prognose deutlich nach unten an, was an den Märkten aber für nicht besonders viel Aufregung zu sorgen scheint

Damit haben die Anleger bereits gerechnet

NTG24 - Bayer passt die eigene Prognose deutlich nach unten an, was an den Märkten aber für nicht besonders viel Aufregung zu sorgen scheint

 

Bayer präsentierte gestern neue vorläufige Zahlen, und die fielen alles andere als ansehnlich aus. Der Konzern musste eine Gewinnwarnung herausgeben, die es in sich hat. Im zweiten Quartal wird es wohl einen hohen Verlust geben und auch die weiteren Aussichten bleiben eher mau. Dass die Aktie dennoch leicht zulegen konnte, überrascht da im ersten Moment etwas.

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Werbebanner testenZu kämpfen hat Bayer (DE000BAY0017) unter anderem mit deutlich niedrigeren Preisen für Produkte, in denen der umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat enthalten ist. Im vergangenen Jahr gab es hier noch einen regelrechten Boom zu sehen, der sich mittlerweile schwer abgeflacht zu haben scheint. Sowohl die Preise als auch die Nachfrage waren zuletzt mehr oder minder im freien Fall. Bayer sah sich dadurch gezwungen, eine Firmenwert-Abschreibung vorzunehmen.

Letztere hat massive Auswirkungen auf die Bilanzen des zweiten Quartals. Vorgestellt werden die erst Anfang August. Doch schon jetzt machte Bayer klar, dass wohl mit einem Milliardenverlust zu rechnen ist. Im gleichen Atemzug wurde auch die Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Bayer muss also deutlich kleinere Brötchen backen und wieder einmal scheint sich zu bestätigen, was Kritiker schon seit Jahren bemängeln: die Übernahme von Monsanto erweist sich immer mehr als Geldgrab.

 

Die Bayer-Aktie bleibt stabil

 

Trotz dieser wenig erfreulichen Neuigkeiten zeigte die Bayer-Aktie sich am Dienstag erstaunlich stabil. Nur kurzzeitig ging es um gut drei Prozent in die Tiefe und der Titel schnupperte an der Linie bei 50 Euro. Innerhalb von Minuten konnten die Bullen dies aber schon wieder ausgleichen. Bei Handelsschluss standen 51,73 Euro auf der Anzeigetafel, womit sogar ein Plus von 0,47 Prozent auf die Beine gestellt werden konnte. Offenbar war längst nicht jeder von der Gewinnwarnung überrascht.

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Tatsächlich wird über eine solche schon seit Wochen, wenn nicht Monaten gemunkelt. Rapide fallende Preise bei Glyphosat nahmen das Ganze bereits etwas vorweg. Da sich hier die Lage auch etwas zu stabilisieren scheint, stellt sich die Frage, ob Bayer bei der nun getätigten Prognose nicht etwas zu vorsichtig sein könnte. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass einige Anleger den Dip nutzen, um sich mit Anteilsscheinen einzudecken.

Auch die Gewinnwarnungen aus der Chemiebranche stellten die Anteilseigner bereits darauf ein, dass Bayer in diesem Jahr wohl kleinere Brötchen backen wird. Unter dem Strich blieb die ganz große Überraschung also erst einmal aus und die Bayer-Aktie zeigt sich verhältnismäßig stabil. Dass sie weiterhin auf niedrigem Niveau notiert, lässt sich allerdings nicht leugnen. Insofern gibt es auch kaum einen Grund, um schon in ausgelassene Feierstimmung zu verfallen.

 

Schwierige Ausgangslage für die Bayer-Aktie

 

Auf Jahressicht blickt die Bayer-Aktie derzeit auf Verluste in Höhe von 10,3 Prozent und nur mit Mühe und Not gelang es den Käufern in den letzten Wochen, im übergeordneten Abwärtstrend für etwas Erholung zu sorgen. Mit der nun veröffentlichten Gewinnwarnung steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Abwärtsbewegung sich noch eine Weile lang fortsetzen wird. Zunächst dürften die Börsianer aber noch auf die detaillierten Quartalszahlen warten, welche für den 8. August erwartet werden.

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Werbebanner EMH PM TradeEs ist nur zu hoffen, dass Bayer dann keine weiteren Hiobsbotschaften und vielleicht stattdessen sogar den einen oder anderen Lichtblick verkünden kann. Bis dahin ist bei der Bayer-Aktie mit keinen allzu dramatischen Bewegungen zu rechnen. Fundamental ist der weitere Kurs jetzt erst einmal gesetzt und die niedrige Bewertung scheint nicht unberechtigt gewesen zu sein. Damit einher geht allerdings auch eine neue, niedrigere Erwartungshaltung, was perspektivisch Raum für angenehme Überraschungen lässt. Das mag etwas optimistisch klingen, doch Optimismus ist an der Börse per se nicht verkehrt.

26.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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