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Gemischte Signale bei Bayer, Nel ASA stemmt sich gegen die Abwärtsspirale, TUI bleibt Rhodos weiter fern und Vonovia profitiert von steigenden Mieten

Größere Überraschungen blieben den Anlegern zuletzt erspart

NTG24 - Gemischte Signale bei Bayer, Nel ASA stemmt sich gegen die Abwärtsspirale, TUI bleibt Rhodos weiter fern und Vonovia profitiert von steigenden Mieten

 

Am Mittwoch ging es an den Börsen eher unaufgeregt zu. Die Zinserhöhung der Fed um 0,25 Prozentpunkte sorgte zwar für Schlagzeilen, kam aber nicht überraschend. Enttäuscht waren die Marktakteure allenfalls darüber, dass die US-Notenbank sich bezüglich möglicher weiterer Zinsschritte nicht in die Karten blicken ließ. Auch damit dürften aber zumindest die meisten gerechnet haben.

Überraschender war da schon die sehr deutliche Gewinnwarnung von Bayer (DE000BAY0017), die tags zuvor für viel Verunsicherung sorgte. Mittlerweile haben darauf auch die Analysten reagiert, und das auf doch eher unterschiedliche Art und Weise. Im Grunde hat sich bei den Empfehlungen nichts verändert. Credit Suisse bleibt neutral und die UBS sieht weiterhin eine Kaufgelegenheit. Von einer solchen spricht auch die DZ Bank, dort wurde das Kursziel aber deutlich nach unten korrigiert.

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Werbebanner testenKonform gehen die Börsenprofis bei der Einschätzung, dass Bayer vor einer länger anhaltenden problematischen Phase stehen könnte. Darauf deute die sehr umfangreiche Abschreibung rund um eher schwache Geschäfte mit Glyphosat-Produkten hin. Nach wie vor bleiben auch Rechtsstreitigkeiten ein Thema und es zeichnet sich immer mehr ab, dass Bayer sich mit der Monsanto-Übernahme vor einigen Jahren ordentlich in die Nesseln gesetzt hat. Bis sich die Milliardeninvestition eines Tages amortisieren wird, so dies jemals passieren sollte, dürften wohl noch viele Jahre ins Land ziehen.

 

Nel ASA bleibt am Ball

 

Eine große Überraschung gab es am Mittwoch auch bei Nel ASA (NO0010081235) nicht zu sehen. Immerhin gelang es hier den Bullen aber, wieder für Auftrieb in einem eher schwachen Marktumfeld zu sorgen. Um etwas mehr als zwei Prozent ging es gestern in die Höhe und der Kurs pendelte sich bei 1,24 Euro ein. Wie gehabt steht die Linie bei 1,20 Euro im Fokus.

Je länger die Bullen diese verteidigen können, desto eher lässt sich von einem anhaltenden Aufwärtstrend träumen. Um diesen auch Realität werden zu lassen, wird es aber noch etwas mehr Angriffslust von Seiten der Käufer benötigen. Da es dafür momentan ein wenig an der erforderlichen Grundlange fehlt, ist aber die Stabilisierung erstmal als Erfolg anzusehen.

 

TUI geht kein Risiko ein

 

TUI (DE000TUAG505) beschäftigt sich weiterhin mit Waldbränden auf der griechischen Insel Rhodos. Da jene noch immer toben, war nur zu erwarten, dass ein bis Dienstag verhängter Stopp von Flügen auf das Eiland noch einmal verlängert wurde. Mindestens bis zum Wochenende wird keine Maschine von TUI Rhodos anfliegen, einzige Ausnahme bleiben leere Maschinen, welche Urlauber von der Insel fortbringen sollen, so entsprechende Flüge derzeit noch durchgeführt werden.

Es steht zu vermuten, dass die Rückkehr zur Normalität noch etwas länger dauern dürfte. Auch andere Reiseanbieter haben mittlerweile Flüge nach Rhodos eingestellt, teilweise auch ohne einen festen Termin zur Wiederaufnahme. Selbst wenn die Brände endlich gelöscht werden können, wartet viel Wiederaufbauarbeit auf die Menschen auf Rhodos und zumindest in den am schwersten betroffenen Ortschaften dürfte an Tourismus in diesem Jahr kaum noch zu denken sein. Das Ganze setzte der TUI-Aktie in den letzten Tagen sichtlich zu. Am Mittwoch konnte das Papier sich aber immerhin etwas verbessern und um 0,8 Prozent bis auf 6,87 Euro zulegen. Ein charttechnischer Durchbruch lässt unverändert auf sich warten.

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Vonovia im Glück?

 

Vielleicht noch eine der größten Überraschungen gab es kürzlich für die Anleger von Vonovia (DE000A1ML7J1) zu sehen, und die war ausnahmsweise mal positiver Natur. Wie Erhebungen von Jones Lang LaSalle zeigen, haben die Mieten in den deutschen Metropolen im ersten Halbjahr noch immer kräftig angezogen. Darüber berichtete „Der Aktionär“. Im Schnitt ging es mit den Mietpreisen um 6,7 Prozent aufwärts, obschon im selben Zeitraum die Kaufpreise für Immobilien teils deutlich zurückgegangen waren.

Das sorgt bei den Aktionären wieder für etwas bessere Stimmung und die Hoffnung, dass bei Vonovia zumindest die laufenden Einnahmen noch auf dem richtigen Weg sind. Das lässt viele Anleger dann auch über den jüngsten Zinsentscheid der Fed hinwegsehen, welcher in Sachen Kapitalkosten eher keine Entspannung in Aussicht stellt. Die Vonovia-Aktie konnte um 1,05 Prozent zulegen und sich bis auf 21,16 Euro steigern. Das wirkt nicht unbedingt sensationell, ist aber immerhin ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

 

Angenehm ruhig

 

Ohne die ganz großen Sensationen wirkt das Treiben an der Börse manches Mal schon fast langweilig. Für viele dürfte es aber auch ganz angenehm sein, zur Abwechslung mal keine Hiobsbotschaften zu hören. Tendenziell zeigt sich dabei auch, dass die Anleger in der Ruhe Kraft finden und sich insgesamt ein recht positives Sentiment feststellen lässt, allen Widrigkeiten zum Trotz. In diesem Sinne sei den Anlegern nur gewünscht, dass es auch in den kommenden Tagen keine Hiobsbotschaften zu vernehmen geben wird.

27.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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