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Bayer fängt sich in den USA eine weitere Klage ein und ein weiteres Mal steht dabei die Tochter Monsanto im Mittelpunkt

Immer Ärger mit Monsanto

NTG24 - Bayer fängt sich in den USA eine weitere Klage ein und ein weiteres Mal steht dabei die Tochter Monsanto im Mittelpunkt

 

60 Milliarden Euro nahm Bayer vor rund fünf Jahren in die Hand, um die heutige Tochter Monsanto zu übernehmen. Heute ist die Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns von dieser Marke weit entfernt. Ob sich die Leverkusener mit dem Schritt einen Gefallen getan haben, darüber lässt sich streiten. In jedem Fall haben sie sich eine Menge Ärger und Rechtsstreitigkeiten ins Haus geholt.

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Wie die „Rheinische Post“ berichtet, muss sich Bayer (DE000BAY0017) bzw. Monsanto in den USA nun mit der nächsten Klage herumschlagen. Die Stadt Chicago verklagt sowohl Bayer als auch weitere Unternehmen auf Schadenersatz, da jene in der Vergangenheit angeblich Luft, Wasser und Böden mit PCB-Chemikalien verschmutzt haben sollen. Das Thema ist alles andere als neu und im Mittelpunkt steht die Zeitspanne von 1935 bis 1977, in der Monsanto PCB-Chemikalien herstellte. 1979 wurde die Chemikalie in den USA verboten. Die Kläger verlangen aufgrund von mutmaßlichen Spätfolgen allerdings Schadensersatz in unbekannter Höhe.

Es ist auch nicht die erste Klage in diesem Themenbereich, welche auf Bayer zukommt und in einigen Fällen wurde bereits ein für den Konzern negatives Urteil ausgesprochen. Das macht es umso wahrscheinlicher, dass es einmal mehr schlechte Neuigkeiten für die Anleger geben könnte. Doch entschieden ist freilich noch nichts und das Unternehmen selbst wehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe.

 

Bayer weist Verantwortung zurück

 

Bayer streitet nicht einmal unbedingt ab, dass es durch PCB-Chemikalien zu unerwünschten Effekten gekommen sein könnte. Im konkret vorliegenden Fall sieht der Konzern aber keine Verantwortung für die Tochter Monsanto. Jene habe niemals entsprechende Mittel „in oder in der Nähe des Großraums Chicago hergestellt oder entsorgt“, wie der Pharmariese mitteilen ließ.

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Die von der Stadt Chicago beanstandeten Produkte seien daher von Dritten hergestellt worden, sodass Bayer jegliche Verantwortung von sich weist. Ob diese Argumentation bei den Richtern verfangen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass die Streitigkeiten um das Thema noch lange kein Ende gefunden haben und wahrscheinlich nicht nur in Chicago noch darüber diskutiert wird. Experten rechnen damit, dass bis Bayer zur Beilegung aller Fälle Kosten in Milliardenhöhe verzeichnen könnte, sei es in Form von Strafzahlungen oder mit Vergleichen.

An der Börse kommt die Meldung zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, denn die Stimmung am Donnerstag hing ohnehin schon tief. Auch die vage Aussicht auf eine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung in Europa war da nur ein schwacher Trost. Die Bayer-Aktie verlor gestern um 2,8 Prozent an Wert und fiel auf nur noch 47,77 Euro zurück. Damit wird das Juli-Tief rund um die 48-Euro-Marke unterboten und es riecht mal wieder schwer nach Abwärtstrend.

 

Bayer kann bei den Anlegern nicht punkten

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Rechtsstreitigkeiten bei Bayer wollen einfach kein Ende finden und gerade Monsanto rückt dabei immer wieder in den Mittelpunkt. Auch bei Glyphosat sind noch zahlreiche Verfahren anhängig, deren Ausgang offenbleibt. Zwar sei gesagt, dass Bayer durchaus auch einige juristische Erfolge vorweisen konnte. Die Unsicherheit entweicht dadurch an den Märkten aber nicht. Dazu gesellen sich Sorgen und Nöte um die weitere wirtschaftliche Entwicklung, welche jüngst von frischen Zinssorgen einmal mehr angeheizt wurden. Selbst mit viel Optimismus und gutem Willen lässt sich da schwerlich ein Weg in Richtung Norden erkennen.

So bleibt es erst einmal bei mageren Kursen und schon bei 46,70 Euro wartet das 52-Wochen-Tief. Darunter bietet hauptsächlich noch das 2020er Tief rund um die 40-Euro-Marke Halt. Es fehlt aber klar an positiven Impulsen, welche der Bayer-Aktie endlich zu Aufwind verhelfen könnten. Den gefühlt explodierenden Kosten an vielen Stellen stehen zu wenige Erfolgsmeldungen entgegen und da ist es wahrscheinlich nachvollziehbar, dass die Börsianer erstmal Abstand halten.

22.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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