Immer mehr Gegenwind für Bayer, Plug Power erhält wieder Zuspruch, Optimismus bei TUI und BYD weiterhin gefragt bei Analysten

Das erwarten die Experten von der weiteren Entwicklung der Kurse

 

Es steckt dieser Tage viel Spannung in der Börse. Die Stimmung hat sich nachhaltig verbessert und der DAX ist von seinen Rekordwerten nicht weit entfernt. Zudem zahlen viele Konzerne üppige Dividenden. Wie immer haben natürlich auch die Analysten so ihre Erwartungen, wer in den nächsten Monaten als Sieger und wer als Verlierer dastehen wird.

Die Aktie von Bayer (DE000BAY0017) freute sich über Jahrzehnte stets über viel Zuspruch. Doch die Bullen werden aktuell sehr einsam. Auch die UBS hat kürzlich ihre Kaufempfehlung aufgegeben und spricht nur noch einen neutralen Ausblick aus. Zudem wurde das Kursziel von zuvor 90 Euro auf nun nur noch 34 Euro zusammengestutzt. Die Börsenprofis reagieren damit auf enttäuschende Studien, (juristischen) Gegenwind bei Glyphosat und einige weitere Baustellen.

Der Bayer-Aktie beschert das Ganze nach einer ohnehin nur sehr schwachen Phase der Erholung wieder frischen Gegenwind. Am Montag ging es mit dem Papier um 0,9 Prozent auf nur noch 30,82 Euro abwärts und schon bei 30,22 Euro wartet das derzeitige 52-Wochen-Tief. Ein Abrutschen unter die 30-Euro-Linie und damit mehr oder minder völlig in Richtung Kurskeller ist derzeit wohl nicht auszuschließen.

 

Plug Power: Vorsicht!

 

Bei Plug Power (US72919P2020) sorgte jüngst ein einzelner Analyst für viel Aufsehen. Während die meisten Beobachter dem Unternehmen nach den jüngsten Zahlen mitsamt Fragezeichen über der Liquidität skeptisch gegenüberstehen, bestätigte Jeff Osborne von Cowen seine Kaufempfehlung und garnierte jene mit einem Kursziel in Höhe von 15 Euro. Damit wird eine Vervielfachung des Kurses in Aussicht gestellt, was im krassen Gegensatz zu den allermeisten anderen Einschätzungen steht.

Ein wenig ließen die Bullen sich von diesem Optimismus inspirieren. Die Plug Power-Aktie konnte sich allein in den letzten fünf Tagen um 33,9 Prozent bis auf 4,19 Euro am Montag verbessern. Die spontane Erholung ist aber mit Vorsicht zu genießen. Denn es gibt dafür keinerlei fundamentale Grundlage und darüber hinaus reicht es auch noch nicht, um im Chart eine nachhaltige Trendwende auf die Beine zu stellen. Massive Verluste im laufenden Jahr machten es schlicht möglich, dass es prozentual derart stark in so kurzer Zeit aufwärtsgehen kann. Sollten nicht alsbald gute Neuigkeiten folgen, könnte das Ganze aber auch schnell wieder in sich zusammenfallen. Es ist weiterhin zur Vorsicht zu raten.

 

TUI: Bereitmachen!

 

Auf Neuigkeiten werden die Anleger von TUI (DE000TUAG505) nicht mehr lange warten müssen. Bereits am Mittwoch wird der Reiseveranstalter frische Zahlen vorstellen und im Vorfeld macht sich Optimismus breit. Die Aktie konnte gestern um stolze 2,75 Prozent zulegen und damit endlich die Marke bei 5,70 Euro überwinden. 5,84 Euro standen bei Handelsschluss auf der Anzeigetafel und die psychologisch wichtige Linie bei 6 Euro rückt nun in den Fokus.

Die Analysten erwarten bei den Zahlen eine deutliche Steigerung. Laut Konsensschätzung soll der Umsatz um neun Prozent bis auf 8,3 Milliarden Euro zulegen, während für das Ebitda ein Plus von 18 Prozent und somit 1,45 Milliarden Euro eingeplant sind. Der weitere Verlauf des Aktienkurses wird schwer davon abhängen, ob TUI diese Kennzahlen erreichen kann oder eben nicht. In einem positiven Szenario wären Kursgewinne im zweistelligen Prozentbereich kein Ding der Unmöglichkeit. Garantieren lässt sich das aber leider nicht.

 

BYD: Es gibt noch Optimisten!

 

Für die Aktie von BYD (CNE100000296) waren die vergangenen Tage kein Zuckerschlecken. Der Konzern hat die Anteilseigner vor gut einer Woche mit der Ankündigung von hohen Rabatten verprellt, und darauf folgte dann auch noch eine negative Analystenmeinung. In der Folge brach der Aktienkurs um rund 15 Prozent innerhalb weniger Tage ein. Doch die Optimisten sind noch lange nicht ausgestorben.

JPMorgan meldete sich zu Beginn der laufenden Woche zu Wort und hält demonstrativ an der Kaufempfehlung fest. Die nun niedrigere Bewertung wird dort sogar als etwas Positives angesehen und auch die Rentabilität auf Rekordniveau sehen die Experten als klares Argument für ein Investment. Der eher schwache November findet zwar auch Erwähnung. Bei JPMorgan reicht das alleine aber nicht aus, um schon die Flinte ins Korn zu werfen. Allen Investierten sei gewünscht, dass die US-Bank letztlich Recht behalten wird.

 

Der Blick in die Glaskugel

 

Die Börse beschäftigt sich stets und immer mit der Zukunft. Leider lässt die sich nie mit letzter Sicherheit vorhersagen, auch nicht mit allen technischen Errungenschaften der heutigen Zeit und auch nicht mit der geballten Erfahrung einer kleinen Armee von Analysten. Für die Anleger ergibt sich stets nur eine Idee darüber, in welche Richtung es gehen könnte. Oft genug gehen die Meinungen dabei aber auch auseinander. Die Prognosen der Analysten sind interessant und oftmals aufschlussreich. Doch blind verlassen kann und sollte sich darauf niemand.

05.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)